Ausgesetzt: Hendrik Wüst bei Flutopfern in Hagen
Stand: 10.05.2022, 13:00 Uhr
Die "Aktuelle Stunde" hat sechs Spitzenkandidaten und Spitzendkandidatinnen zur NRW-Landtagswahl buchstäblich ausgesetzt - sie wussten nicht, wohin es ging und wen sie treffen sollten. Hendrik Wüst traf auf Opfer der Flut in Hagen.
Von Oliver Scheel
"Machen, worauf es ankommt" ist der Slogan von Ministerpräsident Hendrik Wüst im Wahlkampf für die NRW-Landtagswahl 2022 am kommenden Sonntag. Die CDU setzt sich laut Programm für ein solidarisches und nachhaltiges Nordrhein-Westfalen ein. Wie sehen das Betroffene der verheerenden Flut im Westen?
In der aktuellen "Ausgesetzt"-Folge trifft Wüst auf Flutopfer, die sich bis heute ziemlich alleine gelassen fühlen mit den Folgen der Katastrophe im Juli 2021. Wie geht Wüst auf die Sorgen von Familie Fischer ein? Die fühlt sich nämlich ziemlich im Stich gelassen.
Wüst zu Heinen-Esser: Das war nicht gut
Das Haus der Fischers wurde schwer getroffen, Geröllmassen schossen damals durch das Gebäude, es ist bis heute nicht bewohnbar. Die damals versprochenen unbürokratischen Hilfen? Nicht alle da.
Wüst schaut sich das Haus in Hagen an, fragt nach den Schäden. Die Folgen der Flut sind weiterhin unübersehbar. "So wie es aussieht, hat das ja so einige Mitglieder im Parlament nicht so wirklich interessiert, was hier passiert ist", kritisiert der 61-jährige Martin Fischer und spielt auf die unrühmliche Rolle der mittlerweile zurückgetretenen NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser an, die während der Flutkatastrophe auf Mallorca im Urlaub weilte. "Ja, das war nicht gut", gibt Wüst zu.
Um künftig solche Katastrophen zu vermeiden, wurde hinter dem Grundstück von Familie Fischer ein neuer Bachlauf ausgehoben, doch das Wasser fließe daran vorbei. "Und das bleibt nun so", sagt Dominik Fischer. Das Problem seien verschiedene Zuständigkeiten. "Einmal die Stadt Hagen und einmal der Märkische Kreis," weiß Wüst.
Kleiner Dienstweg? "Ich gebe Ihnen mal meine Kontaktdaten"
Aber das hilft den Fischers auch nicht. Betretenes Schweigen auf der Baustelle. "Ich gebe Ihnen nachher mal meine Kontaktdaten", sagt Wüst. "Dann würde ich mal versuchen, die zusammenzubringen."
Und was ist mit den unbürokratischen Hilfen? "Ist es ein Ziel von Ihnen, dass die Menschen wieder in ihre Wohnungen können?", fragt Anne Schober, die ebenfalls in dem vom Wasser getroffenen Haus wohnte. "Ja, klar", sagt der Ministerpräsident. "Die Versicherungen bezahlen 200 Tage für eine Alternativwohnung, die sind lange vorbei. Die Menschen finanzieren das jetzt mit eigenen Mitteln, weil die Fluthilfen fehlen", klagt Schober.
"So ganz unbürokratisch geht es am Ende doch nicht"
"Es geht immer um Steuergeld. So ganz unbürokratisch wird es am Ende dann doch nie. Da muss man sich hüten als Politiker. Aber das muss natürlich flotter gehen", verspricht Wüst.
Der "Ausgesetzt"-Beitrag wird am 10. Mai in der "Aktuellen Stunde" ausgestrahlt. Die anderen Spitzenkandidaten und Spitzenkandidatinnen wurden auch "ausgesetzt". Die Folgen werden in den kommenden Tagen gezeigt oder sind schon gesendet worden.