Mehr Abbrecher bei Referendaren verschärfen den Lehrermangel

Stand: 06.10.2023, 11:33 Uhr

Die Schulen im Land brauchen mehr Lehrerinnen und Lehrer. Doch beim Nachwuchs wächst das Problem noch weiter. Mehr Studierende brechen den Vorbereitungsdienst ab.

Tausende Lehrerinnen und Lehrer fehlen an den Schulen in NRW - vor allem an den Grundschulen und Gymnasien. Da wäre es eigentlich besonders wichtig, dass genug Nachwuchs nachkommt, um die Lücken zu schließen. Doch neue Zahlen aus dem NRW-Schulministerium zeigen, dass es genau da Probleme gibt.

So haben im vergangenen Jahr sieben Prozent mehr Studentinnen und Studenten ihr Referendariat abgebrochen als noch 2021. Vor allem an den Grund- und Förderschulen steigen Lehramts-Anwärterinnen und -Anwärter aus dem Vorbereitungsdienst aus. Das zeigt eine Statistik, die die SPD-Fraktion im Landtag erfragt hat. Der Lehrermangel im Land droht sich damit noch weiter zu verschärfen.

Insgesamt waren nach Abschluss des Lehramtsstudiums rund 6.800 junge Leute ins Referendariat gestartet. Knapp 500 brachen dann den Vorbereitungsdienst für das Lehramt ab.

SPD kritisiert Schulministerin

Dilek Engin, schulpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, sieht die Ursache für die Abbrüche in den schlechten Rahmenbedingungen. Die Schulministerin hatte mehr Wertschätzung und Entlastung für Lehrerinnen und Lehrer versprochen. Doch das Handlungskonzept greife nicht, kritisiert Engin.

Schon seit Jahren steigt die Zahl der Studienabbrecher im Bereich Lehramt. Besonders problematisch sind aus Sicht der Politik die Abbrecher im Vorbereitungsdienst. Sie merken erst kurz vor dem Ende ihrer Ausbildung, dass sie doch nicht in den Lehrerberuf gehen wollen.