Trauer um Polizist in Mannheim

03:10 Min. Verfügbar bis 03.06.2026

Nach Tod von Polizist in Mannheim: NRW-Polizei mit Trauerflor

Stand: 03.06.2024, 13:25 Uhr

Nach dem Tod eines Mannheimer Polizisten nach einer Messerattacke hat das NRW-Innenministerium Trauerflor an Streifenwagen und -booten angeordnet.

Das hat das Innenministerium am Sonntagabend bei X (ehemals Twitter) mitgeteilt. Zudem zitierte es Innenminister Herbert Reul (CDU): "Was für eine tragische Nachricht aus Mannheim. Dieser mutige Polizist hat Menschen beschützt und musste diesen Einsatz mit seinem Leben bezahlen." Die NRW-Polizei trauere mit den Angehörigen des verstorbenen Mannes sowie mit den Kolleginnen und Kollegen der baden-württembergischen Polizei.

Der Polizist war am Freitag bei einem Messerangriff auf dem Mannheimer Marktplatz attackiert worden. Er erlag seinen Verletzungen am Sonntagnachmittag. Das teilten die Staatsanwaltschaft Karlsruhe, das Polizeipräsidium Mannheim und das Landeskriminalamt mit.

Der Angreifer habe dem 29 Jahre alten Beamten mehrmals in den Kopfbereich gestochen. Das Motiv mutmaßlichen Täters ist noch immer unklar. Bisher war der 25-Jährige, der in Afghanistan geboren wurde und 2014 als Jugendlicher nach Deutschland kam, nicht vernehmungsfähig. Er war in den Minuten nach der Attacke ebenfalls verletzt worden.

Kundgebung und Gegen-Kundgebung am Tatort

Am Tatort auf dem Mannheimer Marktplatz fand am Sonntag eine Kundgebung statt. Die Junge Alternative hatte dazu aufgerufen: "Für die Abschiebung nicht-integrierter Geflüchteter", wie es hieß. 150 Menschen kamen. Sie verfolgten die Reden mehrere AfD-Bundes- und Landtagsabgeordneter. Nur 50 Meter davon entfernt: eine ebenso kurzfristig organisierte Mahnwache - gegen "Gewalt, Hass und Hetze" und gegen die Instrumentalisierung, sagt der Veranstalter. Und es gab noch eine dritte Gruppe, die emotional beteiligt ist: Die Polizei.

Eine Gruppe Gegendemonstranten versuchte, die AfD-Veranstaltung zu stürmen. Die Polizei íst dazwischen gegangen. Eigentlich Routine. Und doch ist alles anders. Thomas Strobl, Innenminister von Landes Baden-Württemberg, sagte: "Dieser Tod eines 29-jährigen Polizeikollegens macht mich unendlich traurig."

"Das ist niederträchtig. Das ist ekelhaft"

Im Netz spitzt sich die Diskussion derweil weiter zu. Auf TikTok feiert ein Mann, der sich "Erbe des Islams" nennt, die Tat. Er ruft dazu auf, noch mehr Islamkritiker anzugreifen. Innenminister Strobl sagt: "Das ist niederträchtig. Das ist abscheulich. Das ist ekelhaft."

Innenministerin Faeser bekundete am Abend auf X Anteilnahme am Tod des Polizisten und verspricht ebenfalls eine Bestrafung der Tat mit aller Härte des Gesetzes. Auch der Kanzler zeigt sich bestürzt über den Tod des Beamten.

In Mannheim versammeln sich derweil weiter Menschen am Tatort. Die Stadt wird wohl auch in den kommenden Tagen nicht zur Ruhe kommen.

Über dieses Thema berichten wir im WDR am 03.06.2024 auch im Fernsehen - unter anderem in WDR aktuell um 12.45 Uhr und in der Aktuellen Stunde um 18.45 Uhr.

Quelle:

  • Nachrichtenagentur dpa
  • ARD-Informationen

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