Allein diese Woche gab es diverse Meldungen, die dem israelischen Ministerpräsidenten nicht gefallen dürften: Zehntausende haben in Israel gegen seine Regierung demonstriert. Die Menschen glauben, dass nicht genug getan wird, um die Geiseln zurückzuholen, die die Hamas bei ihrem Terrorangriff am 7. Oktober in den Gazastreifen verschleppt hat.
Gleichzeitig musste Netanyahu die Verantwortung des israelischen Militärs für einen tödlichen Angriff auf Mitarbeiter der Hilfsorganisation World Central Kitchen im Gazastreifen einräumen. Sieben Menschen wurden dabei getötet - sie kamen aus Australien, Polen, Großbritannien und den palästinensischen Gebieten; eine Person soll die doppelte Staatsbürgerschaft Kanadas und der Vereinigten Staaten haben.
Netanjahus Zukunft: Neuwahlen werden gefordert
Der Ruf nach Neuwahlen in Israel wird lauter - nicht nur bei den Demonstrierenden auf der Straße. Auch hochrangige Oppositionspolitiker fordern das mittlerweile, darunter Benny Gantz. Er ist zwar Mitglied im Kriegskabinett, aber nicht Mitglied der Regierung. Laut aktuellen Umfragen könnte seine Partei bei Neuwahlen die meisten Stimmen holen.
Was kann sich Netanjahu noch erlauben? Wie stehen auch die internationalen Partner wie die USA oder Europa zur politischen Führung in Israel? Das klären wir mit Bettina Meier aus dem ARD-Studio Tel Aviv.
Israelis leben in Angst
Auch in Israel sind die Meinungen dazu unterschiedlich. Neben der schwierigen politischen Situation treibt viele aber noch etwas anderes um: Angst. Bettina Meier war unter anderem im Norden des Landes unterwegs. Dort gibt es permanente Angriffe der Hisbollah, einer Terrororganisation aus dem Libanon, die vom Iran unterstützt wird. Zehntausende Menschen sind geflüchtet.
Die Angst wächst, dass der Konflikt zwischen Hisbollah und Israel auch noch eskalieren könnte. Wie die Menschen damit umgehen und wie auch Bettina Meier damit im Alltag umgehen muss, erzählt sie im Podcast "nah dran".
Im Podcast "nah dran - die Geschichte hinter der Nachricht" erzählen unsere Reporterinnen und Reporter, was sie bei ihren Recherchen erlebt haben. Sie werfen einen Blick hinter die Nachrichten, hören Betroffenen zu und erleben selbst mit, wovon die meisten nur kurz in den wöchentlichen Schlagzeilen lesen. Näher ran als sie kommt keiner - egal ob im Ausland, in der Hauptstadt oder direkt vor unserer Tür in der Region.