Guten Morgen, NRW!

Stand: 24.09.2024, 06:09 Uhr

Deutschlandticket wird deutlich teurer • Schulleiter wollen Smartwatches verbannen • Israel greift weiter Ziele im Libanon an. Der Nachrichtenüberblick.

Zusammengestellt von Andreas Poulakos und Ines Karschöldgen aus dem WDR Newsroom.

THEMA DES TAGES

Junger Mann geht an einem Regionalzug der Bahn vorbei, auf dessen Display "Deutschlandticket" steht. | Bildquelle: picture alliance / Chris Emil Janßen

Deutschlandticket wird deutlich teurer • Das Deutschlandticket wird vom kommenden Jahr an 58 Euro pro Monat kosten. Die Verkehrsminister der Länder verständigten sich gestern auf eine Erhöhung um neun Euro ab 1. Januar 2025. Offen ist bislang, was ab 2026 mit dem Ticket passiert. Je nach Ausgang der Bundestagswahl im kommenden Jahr könnte das Deutschlandticket erneut zum finanzpolitischen Streitthema werden.

Bisher wird das Ticket mit jeweils 1,5 Milliarden Euro von Bund und Ländern bezuschusst. Die Mehrkosten für das Ticket bei den Verkehrsunternehmen gehen jedoch wegen steigender Betriebskosten über diese drei Milliarden Euro hinaus. Weder Bund noch Länder wollten mehr Geld geben, weshalb eine Preiserhöhung unumgänglich wurde.

Mit dem neuen Preis könne das Deutschlandticket als "Erfolgsmodell" fortgesetzt werden, sagte NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne). Dies gelte auch für die bundesweit 13 Millionen Abo-Inhaber des Tickets. Fraglich ist aber, wie viele Abos wegen des steigenden Preises gekündigt werden. Kritik kam von Umwelt- und Fahrgastverbänden: Holger Sticht vom BUND forderte einen "gut ausgebauten und kostengünstigen ÖPNV", statt die "Last der versäumten Mobilitätswende" auf die Verbraucher "abzuwälzen". Gleichzeitig stellte Bundeswirtschaftsminister Habeck der kriselnden deutschen Autoindustrie Unterstützung in Aussicht. Konkrete Fördermaßnahmen nannte er nicht.

WEITERE NACHRICHTEN

Schulleiter wollen Smartwatches verbannen • Smartwatches haben laut Allgemeinem Schulleitungsverband Deutschlands (ASD) im Unterricht nichts zu suchen. Dessen Vorsitzender Sven Winkler sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung", die digitalen Uhren beeinträchtigten die Konzentration:"Die zum Teil nur noch sehr kurze Aufmerksamkeitsspanne der Schülerinnen und Schüler erschwert uns massiv den Umgang mit ihnen." Außerdem bestünden Datenschutzprobleme. So könnten mit Smartwatches heimlich Gespräche mitgeschnitten oder Bilder angefertigt werden.

Forscher warnen seit langem vor der Ablenkung durch digitale Endgeräte. Intensive Handy- und Computernutzung schade der Entwicklung des Gehirns. Zu viel Bildschirmzeit könne suchtähnliche Zustände - vergleichbar mit Nikotin- oder Alkoholkonsum - hervorrufen.

Smartwatches würden die Konzentration im Unterricht stören | Bildquelle: imago/AFLO

Der Neurowissenschaftler Martin Korte plädierte im Deutschlandfunk dafür, im Sinne des Kindeswohls die Handy- und Computernutzung zu reglementieren. 14 Jahre seien ein gutes Alter für digitale Medien, vorher seien diese nur eingeschränkt zu empfehlen.

Israel greift weiter Ziele im Libanon an Israels Armee hat nach eigenen Angaben binnen 24 Stunden mehr als tausend Ziele im Libanon angegriffen. Nach libanesischen Angaben wurden seit Montag fast 500 Menschen getötet und 1.200 verletzt. Ministerpräsident Netanyahu begründete den Angriff damit, die Hisbollah habe Raketen in Wohnhäusern versteckt, die auf Israels Städte und Bürger gerichtet seien. Die pro-iranische Hisbollah-Miliz feuerte als Reaktion Dutzende Raketen auf Israel ab, erstmals auch Langstreckenraketen.

UN-Generaldebatte in New York Zu dem größten diplomatischen Treffen der Welt reisen mehr als 130 Staats- und Regierungschefs an. Zentrale Themen sind der eskalierende Nahost-Konflikt und der Ukraine-Krieg. Joe Biden wird heute wohl zum letzten Mal als US-Präsident vor den Vereinten Nationen sprechen. Morgen will der ukrainische Präsident Selenskyj einen Plan vorstellen, mit dem der Krieg seiner Ansicht nach nächstes Jahr beendet werden könnte. Bundeskanzler Scholz bekräftigte vor einem Treffen mit Selenskyj, dass er deutsche Waffen mit großer Reichweite im Einsatz gegen Russland ablehnt.

WDR aktuell auf Tour in NRW Ab heute berichtet der WDR den ganzen Tag aus Ennigerloh im Münsterland. Es ist der erste von drei Terminen, an denen der WDR mit Teilen seines Nachrichtenangebots ins Land geht und von vor Ort sendet. Neben den Radio-Nachrichten produziert der WDR heute auch Teile der aktuellen Online-Berichterstattung in Ennigerloh. Die Besucher können Redakteuren bei der Arbeit über die Schulter schauen, Fragen stellen und sich über die Themen austauschen.

In NRW offenbar großer Wechsel von Bandidos-Mitgliedern zu Hells Angels Bewegung in der Rocker-Szene: Mehr als 20 ehemalige Ortsgruppen - sogenannte Chapter - der Bandidos sollen zu den Hells Angels übergelaufen sein. Das berichtet die "Neue Westfälische". Vor allem im Ruhrgebiet sollen ehemalige Bandidos-Ortsgruppen den Wechsel vollzogen haben. Auch einer der bundesweit einflussreichen Bandidos-Bosse gehöre demnach nun den Hells Angels an. Das Landeskriminalamt NRW wollte den Bericht zunächst nicht kommentieren.

Urteil um Messerattacke an Schule soll fallen • Am Wuppertaler Landgericht wird am Nachmittag das Urteil im Prozess um die Messer-Attacke an einem Wuppertaler Gymnasium erwartet. Ein 17-jähriger Schüler muss sich vor Gericht verantworten, weil er im Februar vier seiner Mitschüler mit einem Messer angegriffen haben soll. Unklar ist, ob er im Falle einer Verurteilung in ein Jugendgefängnis oder in die Psychiatrie muss.

Italien verschickt wieder Strafzettel an deutsche Raser Deutschland und Italien haben einen Streit beigelegt, der Folgen für tausende Urlauber haben wird. Monatelang blieben deutsche Autofahrer von Bußgeldbescheiden verschont, wenn sie in Italien zu schnell unterwegs waren. Denn beide Länder waren uneins, welche Daten sie bei Verkehrsverstößen austauschen. Das ist jetzt geklärt: Viele tausende Autobesitzer müssen jetzt damit rechnen, doch noch zahlen zu müssen. Allein in der Stadt Meran in Südtirol liegen etwa 4.000 Strafzettel für ausländische Touristen auf Halde - in ganz Italien gehen die Behörden von Millionen an Bußgeldern aus.

Brandenburg-Nachlese: Junge wählen AfD • Zwei Tage nach der Landtagswahl in Brandenburg und dem äußerst knappen Sieg der SPD vor der AfD ist die Zusammensetzung einer künftigen Landesregierung noch völlig offen. Die SPD punktete vor allem bei den über 60-Jährigen, bei den Jungwählern holte sie lediglich 18 Prozent. Die Sozialdemokraten kündigten auch deshalb an, ihre Social-Media-Strategie neu aufzustellen - ebenso wie FDP und Grüne. Bisher gibt auf Portalen wie Tiktok die AfD den Ton an.

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DAS WETTER IN NRW

Etwas Sonne, etwas Regen Am Vormittag scheint gelegentlich die Sonne. Hier und da sind aber auch schon Schauer unterwegs. Ab dem Nachmittag verdichten sich die Wolken von Südwesten her und verbreitet zieht Regen auf. Südlich der Ruhr kann es auch mal längere Zeit schütten. Vor allem in Ostwestfalen-Lippe sind auch einzelne Gewitter möglich. Mehr als 17 bis 20, in der Eifel und im Rothaargebirge 13 bis 16 Grad sind nicht drin.

Und übrigens ...

Die historische Version | Bildquelle: dpa

Das Tamagotchi ist wieder da Das Kultspielzeug aus den 1990er Jahren feiert ein Comeback: In London hat gerade ein Tamagotchi-Shop eröffnet und das digitale Spielzeug kommt mit neuen Features. Mit nur drei Buttons können Nutzer ihr virtuelles Haustier füttern, Krankheiten behandeln, die Toilette spülen oder Minispiele spielen.

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