Das Institut der deutschen Wirtschaft hat die Betreuungskosten in den 82 größten Städten Deutschlands verglichen - 30 davon in Nordrhein-Westfalen. Dabei fällt auf, dass sich die Kosten für Eltern extrem unterscheiden. Ausschlaggebend ist der Wohnort.
In Bergisch Gladbach kostet die Vollzeitbetreuung eines unter zweijährigen Kindes bis zu 1.220 Euro im Monat. Den gleichen Betreuungsplatz gibt es in Hamm für maximal 150 Euro. Bergisch Gladbach hat damit im Vergleich die höchsten Betreuungskosten deutschlandweit.
Staffelung nach Alter und Einkommen
Wie hoch die Betreuungskosten sind, hängt von den Regeln des jeweiligen Bundeslandes ab. In Nordrhein-Westfalen gilt für Kita-Plätze eine Staffelung nach Einkommen der Eltern und Alter des Kindes. Die genauen Kosten legt dabei jede Kommune selbst fest. Dadurch ergeben sich große Kostensprünge.
Kinder unter zwei Jahre
Am teuersten ist die Betreuung für unter zweijährige Kinder. Während Spitzenverdiener in Bergisch Gladbach bis zu 1.220 Euro im Monat zahlen, ist die Kinderbetreuung für Geringverdiener mit einem Bruttoeinkommen von 35.000 Euro im Jahr kostenfrei.
Für Familien mit einem gemeinsamen Einkommen von 75.000 Euro im Jahr liegen die Betreuungskosten im Schnitt bei 387 Euro im Monat. In Hamm ist es für diese Einkommensgruppe am günstigsten - mit 97 Euro für einen Vollzeitplatz. Am teuersten ist es für Eltern in Leverkusen mit 570 Euro.
Kinder über drei Jahre
Die meisten Kinder gehen ab drei Jahren in einen Kindergarten. Hier liegen die Durchschnittskosten für Familien mit 75.000 Euro Bruttoeinkommen bei 258 Euro im Monat. Aber auch hier gibt es massive Unterschiede.
Während in Düsseldorf und Neuss der Kita-Platz für alle Kinder kostenfrei ist, müssen Eltern in Mülheim an der Ruhr dafür 348 Euro im Monat zahlen. Für Spitzenverdiener liegt der Höchstsatz sogar bei bis zu 713 Euro im Monat.
Kostenfreie Kinderbetreuung
Die Zahlen zeigen: Je älter das Kind wird, desto günstiger die Betreuung. Die beiden Jahre vor der Einschulung sind in NRW sogar grundsätzlich kostenfrei. Für besonders junge Kinder ist ein Betreuungsplatz dagegen sehr kostspielig. Anders in anderen Bundesländern.
In Berlin gibt es seit 2018 gar keine Gebühren mehr - egal wie alt das Kind ist. Mecklenburg-Vorpommern hat die Berliner Regelung 2020 übernommen, auch dort ist Kinderbetreuung seit einigen Jahren kostenfrei. In Hamburg gibt es eine kostenfreie Grundbetreuung mit fünf Stunden am Tag.
Kostenfrei ist die Kinderbetreuung ab dem zweiten Lebensjahr auch In Rheinland-Pfalz. Das Saarland plant eine vollständige Gebührenfreiheit ab 2027.
Unsere Quellen sind:
- Institut der deutschen Wirtschaft Köln
- Deutsche Presseagentur