Am frühen Sonntagabend ist die Besatzung des Amphibienfahrzeugs im Rhein in Notlage geraten. Nach Angaben der Wasserschutzpolizei hatte es Probleme mit dem Antrieb gegeben. Zwei ausgeworfene Anker blieben zunächst wirkungslos, erst einige hundert Meter stromabwärts fanden sie Halt. Zuvor hatte das Fahrzeug in Höhe der Kennedybrücke ein dort liegendes Passagierschiff touchiert.
Es entstand offenbar nur ein geringer Sachschaden. Verletzte gab es nicht. Wie die zuständige Wasserschutzpolizei in Duisburg am Montagnachmittag mitteilte, wird gegen den Eigentümer des Fahrzeugs inzwischen ermittelt. Neben einer möglichen Sachbeschädigung gebe es auch Hinweise auf eine "Gewässerverunreinigung". Das Fahrzeug soll bereits vor der Havarie ein "mineralhaltiges Produkt" verloren haben.
Historisches Militärfahrzeug: Filmcrew an Bord
Bei dem Amphibienfahrzeug handelte es sich um ein LARC 15, ein Frachtfahrzeug mit einer Aluminiumhülle, das in den 1960er Jahren für das US-Militär gebaut wurde. Es befand sich laut Wasserschutzpolizei auf einer Probefahrt. An Bord war auch eine Filmcrew, die die Fahrt für einen privaten Fernsehsender dokumentierte.
Die Bonner Feuerwehr war mit etwa 20 Einsatzkräften samt Feuerlöschboot und einem Trupp der DLRG vor Ort. Dabei ging es vor allem um die Sicherung des Fahrzeugs.
Aufwändige Abschleppaktion
Für die Bergung forderte die Wasserschutzpolizei ein so genanntes Verkehrssicherungsschiff an. "Das Fahrzeug wiegt über 20 Tonnen, das würden unsere Boote von der Leistung her nicht schaffen ohne sich selbst in Schwierigkeiten zu bringen", begründete Patrick Reichelt von der Bonner Wasserschutzpolizei die Entscheidung. Die Schiffsbesatzung holte Mannschaft und TV-Crew an Bord und schleppte das Fahrzeug in den Bonner Hafen.
Für den Verkehr auf dem Rhein hatte die Havarie keine Folgen. Vorbeifahrende Schiffe wurden vor und während der Bergung angewiesen langsam zu fahren und so möglichst wenig Wellengang zu produzieren.
Bonn: Kontrolle über Amphibienfahrzeug im Rhein verloren. WDR Studios NRW. 24.03.2025. 00:26 Min.. Verfügbar bis 24.03.2027. WDR Online.
Unsere Quellen:
- Wasserschutzpolizei Bonn
- Feuerwehr Bonn