Konzentriert füllt die neunjährige Lola Backpulver über einen Trichter in einen Luftballon. Dann schüttet sie Essig in eine leere Flasche und stülpt den Luftballon darüber, so dass das Backpulver hineinfällt. Schnell fängt es an zu blubbern, und durch das entstehende Gas wird der Luftballon ein Stück weit aufgeblasen.
Mit diesem Experiment lernen die Schülerinnen und Schüler der altersgemischten Klasse an der Don-Bosco-Grundschule anschaulich, wie das klimaschädliche CO2 entsteht. Jede Woche gibt es ein neues Experiment zu einem anderen Klimaaspekt, das Ganze ist Teil des Klimaschutzprogramms "Klimastarter" des Landes NRW.
Klimaschutz ist jede Woche Unterrichtsthema
Seit einem halben Jahr beschäftigen sich Lola und ihre Klassenkameraden intensiv mit dem Thema Klimaschutz. Deswegen wurden sie Donnerstag als erste Grundschule landesweit von NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur ausgezeichnet, die fasziniert die Vorführung inmitten der Kinder verfolgt hat.
"Ich hab schon gelernt, dass man besser mit öffentlichen Verkehrsmitteln fährt oder dass nicht immer das Wasser laufen muss beim Zähneputzen oder in der Dusche", erzählt Lola. Ihr machen vor allem die Experimente Spaß, durch die sie Klimaschutz besser versteht als vorher, sagt sie.
Klimaschutz im Unterricht färbt auf Alltag ab
Die achtjährige Pippa stellt vor der versammelten Klasse, den Eltern und der Ministerin den Klimaschutzdienst der Klasse vor. Schüler achten dabei zum Beispiel darauf, dass nur stoßgelüftet wird oder nach Unterrichtsende die Heizung heruntergedreht oder das Licht ausgeschaltet wird, um Energie zu sparen.
Und das färbt auch auf ihren Alltag ab, erzählt Pippa: "Also ich schau auch zu Hause, weil meist ist das Licht im Bad an. Und auch wenn Freunde da sind, lassen die das auch immer an. Und dann mach ich das nochmal aus."
Projekt wirkt sich auf Urlaubsreisen der Familien aus
Stolz verfolgt Klassenlehrer Matthias Rocker die Präsentation seiner Klasse. Die bringt inzwischen auch selbst Ideen für neue Klimaprojekte ein: "Da geht es zum Beispiel darum, den Schulhof von Müll zu befreien, auch mal auf den nahen Rheinwiesen zu schauen. Das werden wir dann im Frühjahr angehen."
Die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Klimaschutz hätten viele seiner Schüler auch schon in ihre Familien getragen, sagt Rocker: "Ich habe schon einige Rückmeldungen bekommen, dass dann Urlaubsreisepläne umgeworfen oder verändert werden mussten."
"Wir sind in den Herbstferien mit dem Zug über Paris bis nach Barcelona gefahren, aber dann leider zurückgeflogen", erzählt Klassensprecher Max, als die Schüler der Ministerin noch Fragen stellen dürfen. Warum ist ihm Klimaschutz wichtig? "Weil wir nur eine Erde haben, und wenn die kaputt ist, können wir nirgendwo sonst hin flüchten", entgegnet der Neunjährige voller Überzeugung.
Quellen:
- SchülerInnen der Don-Bosco-Grundschule Düsseldorf
- Klassenlehrer Matthias Rocker
- WDR-Reporter vor Ort