Mit mehreren Anpassungen in der Taxenordnung will die Stadt Düsseldorf die wirtschaftliche Lage der Taxifahrer verbessern. Unter anderem werden die Tarife ab Februar 2025 deutlich steigen.
Die letzte Gebührenerhöhung sei fast zehn Jahre her, begründeten die Verwaltung sowie ein Großteil der Politik ihre Zustimmung. Zudem seien die allgemeinen Kosten durch Inflation und Mindestlohn seitdem deutlich gestiegen.
Stadt: Aktuelle Tarife nicht mehr auskömmlich
Eine stichprobenartige Auswertung der Taxikonzessionen im Auftrag der Stadt hat gezeigt, dass das Taxigewerbe bereits seit 2017 Umsatzeinbrüche verzeichnet. "Der aktuell geltende Taxentarif ist nicht mehr auskömmlich", heißt es in der Beschlussvorlage der Verwaltung.
Angesichts des weiter steigenden Mindestlohns und allgemeinen Kostensteigerungen für Versicherungen, Kraftstoffe und Reparaturen sollen die Tarife angepasst werden. Der Grundpreis soll demnach von 4,50 auf 5 Euro steigen, der Kilometerpreis von 2,20 auf 2,70 Euro. Ebenso ist ein höherer Zuschlag für Großraumtaxen geplant (neun statt sieben Euro) und eine Steigerung des Messetarifs von 20 auf 25 Euro.
Ziel: Bessere Wettbewerbsfähigkeit
Mit den Anpassungen wollen Stadt und Politik die Wettbewerbsfähigkeit des Düsseldorfer Taxigewerbes verbessern, das in den vergangenen Jahren auch mit der wachsenden Konkurrenz von Mietwagenanbietern wie Uber zu kämpfen hat.
Deshalb sollen künftig auch Taxifahrer einen Festpreis mit Kunden vereinbaren können, wenn sie vorab bestellt werden. Das dürfen bisher nur Mietwagenanbieter. "Das ist eine ganz wichtige Neuerung für uns und unsere Kundschaft. Die hätte dann künftig eine Preisstabilität, eine Preisgarantie", sagt Dennis Klusmeier, Vorstandsvorsitzender von Taxi Düsseldorf.
Pflichtfahrgebiet wird deutlich kleiner
Auch das sogenannte Pflichtfahrgebiet, das die Taxifahrer bei einem Kundenwunsch bedienen müssen, soll deutlich verkleinert werden. Bisher reicht es von Düsseldorf bis zum nördlichen und östlichen Rand des Ruhrgebiets. Ab dem neuen Jahr soll es nur das nähere Umland, etwa bis Duisburg oder in den Kreis Mettmann, umfassen.
Taxi-Gewerbe fordert Mindesttarif für Mietwagen
Das Taxi-Gewerbe hätte sich darüber hinaus einen Mindesttarif für Mietwagenanbieter gewünscht. Den hält die Stadt Düsseldorf bisher jedoch für rechtlich unsicher. Taxi-Vorstand Dennis Klusmeier verweist jedoch auf ein Urteil des Verwaltungsgerichts Leipzig, das Mindestarife für Mietwagen vor wenigen Tagen für zulässig erklärt hatte.
"Berlin und München prüfen derzeit, solche Mindesttarife einzuführen. Wir werden auf Politik und Verwaltung in Düsseldorf zugehen und hoffen, dass wir gehört werden und auch hier der Mindesttarif für Mietwagen kommt", so Klusmeier.
Quellen:
- Beschlussvorlage Stadt Düsseldorf
- WDR-Interview mit Taxi-Vorstand Dennis Klusmeier
- Sitzung des Verkehrsausschusses
Über dieses Thema berichten wir am 20.11.2024 auch im Radio auf WDR2 und im WDR Fernsehen in der Lokalzeit aus Düsseldorf.