Die Sprengung verlief am Samstagnachmittag erfolgreich. Dennoch sei es sehr aufwendig gewesen, sagte Sprengmeister Stefan Höreth nach der Sprengung dem WDR.
"Wir konnten sie nicht in der Stadt sprengen, weil zu große Sprengschäden entstanden wären." Die Bombe sei daher in eine Kiesgrube transportiert und dort fünf Meter tief verbuddelt worden.
Zehn-Zentner-Bombe in Erkelenz
Nach dem Bombenfund am Freitag war die Erkelenzer Innenstadt in einem Radius von 400 Metern um den Fundort evakuiert worden. Es handelte sich um eine Zehn-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg.
Die Bombe hatte zwei Zünder. Einer war bereits vor Ort entschärft worden, sagte Ansgar Lurweg, Technischer Beigeordneter der Stadt Erkelenz.
Evakuierung am Freitagabend
Bis gestern 18 Uhr mussten alle Menschen, die in Häusern in einem Radius von 400 Metern um den Fundort der Bombe wohnen, ihre Wohnungen verlassen. Gegen 23 Uhr, nachdem die Bombe abtransportiert war, konnten die Anwohner langsam wieder in ihre Häuser und Wohnungen zurück.
Anwohnerin Lucie Niesten schilderte die Evakurierung am Abend so: „Bei mir auf der Straße wohnen viele 80 bis 100-Jährige. Ich hab versucht, allen Bescheid zu sagen. Ich bin aber nicht sicher, ob alle raus sind, weil die teilweise an Schwerhörigkeit leiden. Eine Frau hatte den Feuerwehrwagen der vier Mal auf unserer mit Lautsprecherdurchsagen vorbeigefahren ist nicht gehört."
Tausende Menschen betroffen
Betroffen waren laut Stadt 4.353 Menschen - unter anderem Bewohner des Johanniter-Altenheims. Die Bewohner des Altenheims wurden gesammelt in der Mensa im Schulzentrum untergebracht. Fachkräfte des Hermann-Josef-Krankenhauses haben sich um die Pflegebedürftigen gekümmert.
45 Straßen betroffen und teilweise gesperrt
Auch der Erkelenzer Bahnhof lag in dem Sperrbezirk. Für alle, die nicht bei Freunden oder Verwandten unterkommen konnten, hatte die Stadt eine Notunterkunft in der Erkelenzer Erka-Halle eingerichtet.
Fund bei Kanalarbeiten
Die Bombe wurde Freitagmorgen bei Kanalarbeiten in einer Baugrube entdeckt. Sofort wurde der Kampfmittelräumdienst informiert. Die Experten stellten fest, dass es sich um eine Fliegerbombe handelt. Von den Evakuierungsmaßnahmen waren auch zahlreiche Geschäfte und Gaststätten betroffen.
Unsere Quellen:
- Stadt Erkelenz
- Polizei Heinsberg
- Reporter vor Ort
Über dieses Thema berichten wir im WDR am 26.10.2024 auch im Fernsehen: WDR aktuell, 16 Uhr.