Franz Michalski war noch ein Kind, als er sich mit seinen Eltern und seinem Bruder auf die Flucht begab. Weil seine Mutter jüdisch war, geriet die Familie in große Gefahr.
Glückliche Zufälle ließen Franz den 2. Weltkrieg überleben. Er starb mit 89 Jahren Ende Dezember. Seine Geschichte konnte er nachfolgenden Generationen viele Jahre als Zeitzeuge erzählen.
Michalskis Bild ist eins von 29 großformatigen Porträts, die zur Zeit im Stadtmuseum Euskirchen zu sehen sind. Sie zeigen 29 Menschen, die den Holocaust überlebt haben. Die Bilder sind mal in Farbe, mal in Schwarz-Weiß. Besucherinnen und Besucher bekommen ein Textheft an die Hand, mit dem sie durch die Ausstellung geleitet werden.
"Die Fotos hängen auf Augenhöhe. Es ist wichtig, dass man mit den Menschen in einen persönlichen Kontakt treten kann", erklärt Museumspädagogin Petra Goerge. "Was mich sehr berührt hat, ist, dass hinter diesen Fotos so unfassbare Geschichten stecken, vom Horror des Holocaust, aber auch vom Überleben."
Ausstellung soll fragen, wie man heute leben will
Das Stadtmuseum hatte sich um die internationale Wander-Ausstellung mit dem Namen "Lonka-Projekt" beworben. Star-Fotografen haben die Menschen ehrenamtlich fotografiert. "Lonka" ist der Spitzname von Eleonora Nass, einer Überlebenden, die dem Projekt den Titel gab.
Laut Stadtmuseum schafft die Ausstellung eine Verbindung zur Gegenwart, indem sie frage, wie man heute leben wolle. "Es geht nicht um Schuld", erklärt Petra Goerge, "es geht um Verantwortung für unser Miteinander."
Die Ausstellung ist noch bis zum 3. März zu sehen.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporterin vor Ort
- Stadtmuseum Euskirchen
Über dieses Thema berichten wir am 26.01.2024 auch im Fernsehen in der WDR Lokalzeit aus Köln um 19:30 Uhr.