Aktiv gegen Antisemitismus: Kölner Fanprojekt setzt sich ein

Stand: 30.08.2023, 17:56 Uhr

Im Stadion des 1. FC Köln hat das Kölner Fanprojekt mit der Initiative „Zusammen1“ seine neue Antidiskriminierungsarbeit vorgestellt. Eine Schulklasse präsentierte die Ergebnisse.

Von Sissy Hertneck

Das sozialpädagogische Kölner Fanprojekt engagiert sich schon lange gegen Diskriminierung. Oft geht es dabei um Hass und Gewalt im Stadion. Mit der aktuellen Antidiskriminierungsarbeit möchte das Fanprojekt jetzt einen anderen Schwerpunkt setzen: Gemeinsam mit der Initiative „Zusammen1“ und „Zweitzeugen“ wollen sie junge Menschen auf das Thema Antisemitismus aufmerksam machen.

Projektwoche im Stadion

„Es ist so wichtig, junge Menschen darin fit zu machen, gegen Antisemitismus einzustehen“, sagt Thomas Lükewille, Leiter des Kölner Fanprojekts. Deshalb wurde „Erinnern bewegt“ ins Leben gerufen. 24 Schülerinnen und Schüler der Adolph-Kolping-Hauptschule hatten im Rahmen einer Projektwoche Zeit, sich mit dem Thema Antisemitismus auseinanderzusetzen.

Für viele war es das erste Mal, dass sie mit dem Thema in Berührung gekommen sind, sagt Thomas Lükewille. Die Schülerinnen und Schüler beschäftigten sich beispielsweise mit den Brüdern Otto und Adolf Levy, die beide im Vorgängerverein des 1.FC Köln, dem Kölner BC, Fußball spielten und dann deportiert wurden.

Plakate gegen das Vergessen

Mit bunten Plakaten präsentierten sie ihre Ergebnisse. Auch der Geschäftsführer des 1. FC Köln Markus Rejek hörte aufmerksam zu. Die Schülerin Senna ist stolz auf die Arbeit der vergangenen Tage: „Ich fand das Projekt sehr gut, weil ich sehr viel dazugelernt habe. Egal welcher Mensch oder welche Religion – jeder sollte akzeptiert werden.“

Auftakt zu weiteren Projekten

Die Projektwoche soll nicht die letzte Aktion gegen Antisemitismus gewesen sein. „Wir sind jetzt richtig motiviert, gemeinsam mit Fans und Verein neue Projekte umzusetzen“, sagt Thomas Lükewille. Bald sollen beispielweise gemeinsam mit dem 1. FC Köln Gedenkstättenfahrten für Fans angeboten werden. Zudem soll es an bestimmten Spieltagen auch Workshops direkt im Stadion geben.