Nach Angriff auf junge Männer: Zweifel an Alter von angeblich 13-jährigem Täter
00:33 Min.. Verfügbar bis 21.01.2027.
Nach Angriff auf junge Männer: Zweifel an Alter von 13-jährigem Täter
Stand: 21.01.2025, 18:29 Uhr
Nach dem Angriff eines angeblich 13-Jährigen mit einer abgebrochenen Glasflasche auf zwei junge Männer vorige Woche in Haan bestehen Zweifel, ob der Junge sein wahres Alter angegeben hat. Die Behörden erwägen nun, das Alter mit einem speziellen Verfahren überprüfen zu lassen.
Von Gaby van den Boom
Der Junge hatte vergangene Woche in Haan Gruiten nach einer Rempelei zwei 17 und 18 Jahre alte Freunde angegriffen. Sie wurden mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Der 17-Jährige musste notoperiert werden.
Die Polizei musste den Jungen nach seiner Festnahme wieder seiner Mutter übergeben, weil er mit 13 noch strafunmündig ist.
Zweifel am tatsächlichen Alter, aber rechtliche Hürden
Nach Aussage der Stadt Haan bestehen Zweifel, ob der Straftäter wirklich 13 Jahre alt ist. Die Ausländerbehörde und die Staatsanwaltschaft haben jetzt zugesagt, ein Verfahren zur Altersfeststellung zu prüfen.
Dafür gibt es aber große rechtliche Hürden. So müssen berechtigte Zweifel bestehen, damit ein Gericht dieses spezielle Verfahren überhaupt zulässt.
Angeblich 13-Jähriger ist Polizei bekannt
Schon vielfach ist der 13-Jährige in Haan polizeilich aufgefallen. In solchen Fällen prüfe das Jugendamt alle erzieherischen Hilfen, die ihm zur Verfügung stünden und leite die erforderlichen Maßnahmen ein, heißt es in einer Stellungahme der Stadt Haan.
Nicht immer gelinge eine Unterbringung in einer stationären Einrichtung – insbesondere, wenn Familiengerichte den Anträgen der Jugendämter nicht folgten oder die Zustimmung der Sorgeberechtigten nicht erfolge, so die Stadt weiter.
Gesetzliche Regelungen für kindliche Straftäter unzureichend
Die Haaner Bürgermeisterin Bettina Warnecke kritisiert in einer Stellungnahme, dass es nach einem solchen Angriff nicht sein könne, dass ein Täter noch am Abend nach der Festnahme wieder in die Obhut seiner Familie zurückgebracht werde.
Der Fall zeige, dass die gesetzlichen Regelungen den Behörden keine ausreichenden Instrumentarien an die Hand geben, um - wie es die Situation erfordert – schnell und effektiv zu handeln. Das müsse sich ändern, so die Bürgermeisterin.
Unsere Quellen:
- Stadt Haan
- Polizei
- Staatsanwaltschaft