NRW-weite Streiks der Metall- und Elektroindustrie gehen weiter

Stand: 05.11.2024, 11:19 Uhr

Keine Einigung bei den bisherigen Tarifgesprächen, das bedeutet: Die Streiks der Metall- und Elektroindustrie gehen weiter.

Von Michael Schroll

Seit der letzen Woche hat die IG Metall bundesweit zu Warnstreiks in der laufenden Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie aufgerufen. Ziel der Aktionen ist es, die Arbeitgeber zu spürbaren Zugeständnissen in den Tarifverhandlungen 2024 zu bewegen. Schon in der vergangenen Woche haben Hunderttausende Beschäftigte aus der Metall- und Elektrobranche durch Warnstreiks den Druck auf die Verhandlungen erhöht.

Der Streik geht weiter

"Mit ihrem kraftvollen Engagement bei Warnstreiks haben die Beschäftigten in einzelnen Regionen erste Bewegung in die Gespräche gebracht", sagt Nadine Boguslawski, Tarif-Vorständin der IG Metall. "Bei fundamentalen Fragen wie 7 Prozent Plus für mehr Kaufkraft und 170 Euro mehr für Auszubildende blockieren die Arbeitgeber aber noch. Das ist schädlich. Darum müssen die Warnstreiks weitergehen."

Am Dienstag Vormittag schließen sich etwa in Südwestfalen Hunderte Beschäftigte dem Streik an. Auf Kundgebungen in Lüdenscheid, Plettenberg, Lennestadt, Arnsberg und Lippstadt fordern die Gewerkschafter ein Lohnplus von 7 Prozent. Auch in Lemgo in Ostwestfalen kommen Beschäftigte aus 22 Betrieben zu einer gemeinsamen Demo zusammen. Auch in Bielefeld und Paderborn sind Kundgebungen geplant.

Auch im Bergischen Land wird am Dienstag in 38 Betrieben in Remscheid, Solingen und Radevormwald dazu aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Ein Sprecher erklärte, der Abstand zwischen der Forderung der IG Metall und dem Angebot der Arbeitgeber sei noch viel zu groß. Am Mittag ist eine zentrale Kundgebung in Remscheid geplant.

2.000 Beschäftigte wurden aufgerufen zu streiken

Azubis halten die Zahlen 1, 7 und 0 in die Höhe

"Transformation braucht Sicherheit für die Beschäftigten und die Betriebe unserer Region", sagt Carsten Kretschmann von der IG Metall. Deshalb wurden auch am letzten Mittwoch wieder Betriebe im Rheinland dazu aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Den Streiktag haben am Donnerstag rund 70 Beschäftigte bei Siemens in Köln-Mülheim begonnen.

Streik bei Ford mit 8.000 Beschäftigten

Ford-Werke Streikende mit Fackeln und Banner.

Mit Ablauf der Friedenspflicht in der Nacht von Montag auf Dienstag begann der Warnstreik in den Ford-Werken in Köln-Niehl mit einem Fackelzug. Über den Tag verteilt waren bis zu 8.000 Beschäftigte am Warnstreik beteiligt. Auch beim Autoteilehersteller Hanon in Kerpen haben sich die Mitarbeiter dem Streikaufruf der IG Metall am Dienstag angeschlossen. Insgesamt sind in NRW 129 Betriebe zum Streik aufgerufen.

IG Metall fordert eine Lohnerhöhung um 7%

Streikende Belegschaft vor der Bühne

Die Gewerkschaft fordert eine Lohnerhöhung um 7 Prozent mit einer Laufzeit von 12 Monaten und 170 Euro mehr Gehalt für Auszubildende. Die Arbeitgeberseite bietet 3,6 Prozent mehr mit einer Laufzeit von 27 Monaten.

Quelle:

  • Reporter vor Ort
  • Pressesprecherin der IG Metall

NRW-weite Streiks der Metall- und Elektroindustrie gehen weiter

WDR Studios NRW 05.11.2024 00:47 Min. Verfügbar bis 05.11.2026 WDR Online