Krefeld: Neun Jugendliche wegen Messerattacke vor Gericht Lokalzeit Düsseldorf 04.11.2024 00:42 Min. Verfügbar bis 04.11.2026

Krefeld: Neun Jugendliche wegen Messerattacke vor Gericht

Stand: 04.11.2024, 21:06 Uhr

Sie sollen in Krefeld zwei Männer schwer verletzt haben. Sechs Monate nach einer brutalen Attacke im Krefelder Kaiser-Wilhelm-Park startet heute der Prozess. Angeklagt sind neun junge Männer im Alter zwischen 17 und 20 Jahren.

Amts- und Landgericht Krefeld | Bildquelle: dpa

Es dürfte ziemlich eng werden im Saal 167 des Landgerichts. Auf der Anklagebank sitzen gleich neun Jugendliche und Heranwachsende, alle zwischen 17 und 20 Jahre aus Krefeld. Sechs von ihnen besitzen die syrische, einer die irakische, einer die deutsche und die türkische und ein weiterer die sudanesische Staatsangehörigkeit.

Der Vorwurf: gemeinschaftliche gefährliche Körperverletzung. Ein 22-jähriger Deutscher und ein 18-jähriger Syrer mussten damals mit diversen Schlag- und Stichverletzungen ins Krankenhaus gebracht werden.

Angriff im Park – schwere Verletzungen

Die mutmaßliche Tat liegt über fünf Monate zurück, passiert sein soll das Ganze im Kaiser-Wilhelm-Park, im Nordwesten der Krefelder Innenstadt. Am Nachmittag des 28. Mai 2024 sollen die Angeklagten auf ihre Opfer losgegangen sein – mit Reizgas und Schnittwerkzeugen, es folgten angeblich Tritte, als der Angegriffene schon am Boden lag.

Die Folge: eine lange und tiefe Schnittwunde am Kopf, die bis auf den Schädelknochen reicht. Dazu klaffende Wunden an Händen, Armen und Beinen. Die Polizei sprach sogar zunächst von einem "versuchten Tötungsdelikt" und setzte eine Mordkommission ein.

Neun Verhaftungen – Motiv: Vergeltung?

Die mutmaßlichen Täter konnten zunächst fliehen. Zwei Tage später verhaftete die Polizei zunächst drei Personen, Ende Juni dann die weiteren mutmaßlich Beteiligten. "Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass es nicht der erste körperliche Streit zwischen den Beteiligten gewesen ist", sagte ein Sprecher des Landgerichts. "Möglicherweise war es also eine Tat aus Vergeltung." Zu den weiteren Hintergründen gab es keine Details – "das muss die Hauptverhandlung ergeben", heißt es vom Sprecher.

Urteil für Dezember geplant

Bei einer Verurteilung droht den Angeklagten eine Haftstrafe von mindestens sechs Monaten. Das Gericht hat nach dem Auftakt heute fünf weitere Verhandlungstage angesetzt, das Urteil könnte am 9. Dezember gesprochen werden.

Quelle:

  • Polizei Krefeld
  • Landgericht Krefeld