In der Bahnhofshalle hängen seit Mai neben den normalen Überwachungskameras jetzt kleine, graue Kästen, die Radarsensoren. Ihre Aufgabe ist Bewegungen aufzuzeichnen. Allerdings zeigen sie keine Kamerabilder, weil das gegen den Datenschutz verstoßen würde.
Bunte Darstellung
Die aufgezeichneten Bewegungen werden in Form von Farbspektren dargestellt. Das ist in etwa vergleichbar mit Bildern einer Wärmebildkamera. Damit sollen Schlägerein, Angriffe oder mögliche Panik erkannt werden. Das erhofft sich zumindest der Projektleiter Hans-Günther Hirsch von der Hochschule Niederrhein.
Trotzdem ist das große Ziel, dass die Sensoren am Ende Kameras ersetzen. Das wäre datenschutzrechtlich nämlich deutlich leichter zu regeln, denn die Sensoren zeigen keine Gesichter, wie beispielsweise bei einem Versuch in Berlin vor einigen Jahren.
KI muss lernen und Datenschutz einhalten
Außerhalb des Mönchengladbacher Hauptbahnhofs, am Hintereingang, dem Platz der Republik, sind deshalb auch nur Sensoren und keine Kameras. Die hat die Datenschutzbeauftragte der Stadt verboten. Lernen muss die KI trotzdem, denn sonst kann sie nicht arbeiten. Dafür sollen in den nächsten Wochen vor den Kameras noch Situationen, wie Schlägerein und Überfälle, nachgespielt werden. In Mönchengladbach sei der Datenschutz allerdings gewährleistet, versichern alle Beteiligten.
Hilfe für die Polizei
Neben den wichtigen Forschungsergebnissen soll die KI-untersützte Videoüberwachung die Arbeit der Polizei erleichtern. Anstatt eines Beamten, der live Bildschirme beobachtet, könnte das nämlich die KI übernehmen. In einem zweiten Schritt könnte die KI dann sogar Alarm schlagen.
Bis das passiert dürfte aber noch einige Zeit vergehen. Ende des Jahres werden die Sensoren am Hauptbahnhof erstmal wieder abgebaut. Dann wollen die Forschenden die Daten auswerten und schauen, wie alltagstauglich die KI-Überwachung tatsächlich ist.
Unsere Quellen:
- Hochschule Niederrhein
- Polizei Düsseldorf
- WDR-Reporter vor Ort