KI überwacht öffentliche Plätze in Mönchengladbach Lokalzeit aus Düsseldorf 31.07.2024 02:25 Min. Verfügbar bis 31.12.2024 WDR Von Joscha Weidenfeld

KI unterstützt Polizei am Mönchengladbacher Hauptbahnhof

Stand: 31.07.2024, 15:48 Uhr

Am Mönchengladbacher Hauptbahnhof arbeitet die Polizei jetzt mit einem KI-gestützten Radarsystem. Das soll für mehr Sicherheit sorgen.

Von Johannes Hoppe

In der Bahnhofshalle hängen seit Mai neben den normalen Überwachungskameras jetzt kleine, graue Kästen, die Radarsensoren. Ihre Aufgabe ist Bewegungen aufzuzeichnen. Allerdings zeigen sie keine Kamerabilder, weil das gegen den Datenschutz verstoßen würde.

Bunte Darstellung

Die aufgezeichneten Bewegungen werden in Form von Farbspektren dargestellt. Das ist in etwa vergleichbar mit Bildern einer Wärmebildkamera. Damit sollen Schlägerein, Angriffe oder mögliche Panik erkannt werden. Das erhofft sich zumindest der Projektleiter Hans-Günther Hirsch von der Hochschule Niederrhein.

Ob wir das wirklich gewährleisten können, das müssen wir abwarten. Teilweise können wir ja nicht mal auf Kamerabildern erkennen, ob jemand mit einem Messer agiert. Das kann das System natürlich auch nicht. Hans-Günther Hirsch, Projektleiter Hochschule Niederrhein
Die Szene auf dem linken Bild wird rechts dargestellt. Die roten Punkte zeigen die schnelle Trittbewegung. | Bildquelle: Johannes Hoppe

Trotzdem ist das große Ziel, dass die Sensoren am Ende Kameras ersetzen. Das wäre datenschutzrechtlich nämlich deutlich leichter zu regeln, denn die Sensoren zeigen keine Gesichter, wie beispielsweise bei einem Versuch in Berlin vor einigen Jahren.

KI muss lernen und Datenschutz einhalten

Außerhalb des Mönchengladbacher Hauptbahnhofs, am Hintereingang, dem Platz der Republik, sind deshalb auch nur Sensoren und keine Kameras. Die hat die Datenschutzbeauftragte der Stadt verboten. Lernen muss die KI trotzdem, denn sonst kann sie nicht arbeiten. Dafür sollen in den nächsten Wochen vor den Kameras noch Situationen, wie Schlägerein und Überfälle, nachgespielt werden. In Mönchengladbach sei der Datenschutz allerdings gewährleistet, versichern alle Beteiligten.

Hilfe für die Polizei

Neben den wichtigen Forschungsergebnissen soll die KI-untersützte Videoüberwachung die Arbeit der Polizei erleichtern. Anstatt eines Beamten, der live Bildschirme beobachtet, könnte das nämlich die KI übernehmen. In einem zweiten Schritt könnte die KI dann sogar Alarm schlagen.

Über der Radstation am Platz der Republik sind nur Sensoren. Kameras hat die Datenschutzbeauftragte in Mönchenglabdach verboten. | Bildquelle: Johannes Hoppe

Bis das passiert dürfte aber noch einige Zeit vergehen. Ende des Jahres werden die Sensoren am Hauptbahnhof erstmal wieder abgebaut. Dann wollen die Forschenden die Daten auswerten und schauen, wie alltagstauglich die KI-Überwachung tatsächlich ist.

KI unterstützt Polizei am Mönchengladbacher Hauptbahnhof 00:41 Min. Verfügbar bis 31.07.2026

Unsere Quellen:

  • Hochschule Niederrhein
  • Polizei Düsseldorf
  • WDR-Reporter vor Ort