Nach dem Tod einer Dreijährigen in Dinslaken sitzt der Vater wegen gefährlicher Körperverletzung und Freiheitsberaubung mit Todesfolge in Untersuchungshaft. Der 40-Jährige soll das Kind nach Angaben der Ermittler zur Strafe in einen Keller gesperrt und, als es gestorben war, im Rhein-Herne-Kanal versenkt haben. Der tatverdächtige Vater schweigt bisher zu den Vorwürfen, so die Duisburger Staatsanwaltschaft. "Er hat uns die Stelle gezeigt, sich danach aber nicht mehr eingelassen", so Staatsanwalt Martin Mende am Montag.
Familie war Jugendamt bekannt
Inzwischen ist auch klar: Die Familie war dem Jugendamt im Vorfeld bekannt. Nun kümmert es sich um die beiden anderen Kinder und die Mutter, sagt Dinslakens Bürgermeisterin Michaela Eislöffel: "Mein Jugendamt ist im Kontakt mit der Mutter und den beiden Kindern. Die Mutter befindet sich mit den Kindern in einem Safe-House, in einem geschützten Raum, wird 24 Stunden begleitet und die Kinder werden auch psychologisch betreut."
Tochter mit Gewichten im Kanal versenkt
Der Mann hatte sich am Freitag bei der Polizei in Dinslaken gemeldet. Er gab an, dass seine Tochter ums Leben gekommen sei und er sie mit Gewichten beschwert im Kanal versenkt habe. Eine Mordkommission ermittelt derzeit die Hintergründe, vernimmt Zeugen und wertet die Spuren aus.
In den Keller eingesperrt
Laut den ersten Erkenntnissen soll der Deutsche seine Tochter für einige Tage im Keller eines Mehrfamilienhauses eingesperrt haben, womöglich als Erziehungsmaßnahme. Er soll sie mit Essen und Trinken versorgt haben. Am 1. Oktober aber soll er das Mädchen tot im Keller gefunden haben. Noch am gleichen Tag soll er den Körper dann am Abend oder in der Nacht mit Gewichten beschwert im Kanal bei Oberhausen versenkt haben.
Familiäre Hintergründe werden ermittelt
Die Obduktion ergab, dass das Kind an erbrochenem Speisebrei gestorben war. Verletzungen hatte das Mädchen nicht. Zu den familiären Hintergründen des Mannes, z.B., wo sich die Mutter zu dem Zeitpunkt befand, sagte der Staatsanwalt, auch das müsse noch ermittelt werden.
Zeugen gesucht
Die Polizei sucht nach Zeugen, die das Geschehen vielleicht am 1. Oktober beobachtet haben. Der Ablageort der Leiche liegt zwischen der Rohr-Brücke und der Slinky Springs to Fame-Brückenkonstruktion in Oberhausen. Zeugen sollen sich direkt an die zuständige Polizei in Duisburg wenden.
Quellen:
- dpa
- ots