Es dauert fünf Minuten, kann aber viel Geld sparen: Auf der Internetseite des Mietervereins Düsseldorf können Mieter mit einem Online-Tool in wenigen Schritten ermitteln, ob sie zu viel zahlen. Sie müssen dort zum Beispiel eintragen, wie hoch ihre Miete ist, wie groß die Wohnung ist und welche Ausstattung sie hat.
In Düsseldorf gilt die Mietpreisbremse
Anhand dieser Angaben ermittelt der Online-Rechner, wie hoch die Miete maximal sein darf. Denn in Düsseldorf gilt die Mietpreisbremse. Die legt fest, dass eine Wohnung, wenn sie neu vermietet wird, maximal 10 Prozent teurer sein darf als der Mietspiegel in Düsseldorf.
Jede vierte Wohnung wird zu teuer vermietet
In der Landeshauptstadt wird einer Studie des Mietervereins zufolge rund jede vierte Wohnung teurer vermietet als erlaubt. In besonders beliebten Stadtteilen wie Oberkassel oder der Altstadt wird sogar mehr als die Hälfte der Wohnungen zu teuer angeboten. "Die Preise sind sowieso schon hoch", sagt Hans-Jochem Witzke vom Mieterbund, "und wenn die noch überhöht werden, ist das natürlich für viele kaum noch zu bewältigen".
Gute Chancen auf Mietminderung
Mieter, die zu viel zahlen, können mit Hilfe des Mietervereins eine geringere Miete einfordern. Die Erfolgschancen seien gut, weil die Mietpreisbremse rechtlich bindend ist, sagt Witzke. "Wenn wir einen Brief schreiben, hat das schon eine gewisse Wirkung, die wissen, mit wem sie es zu tun haben." Bis zu 30 Monate rückwirkend können Mieter das zuviel gezahlte Geld zurückfordern. Allerdings: Die Mitgliedschaft im Mieterbund kostet im Jahr 84 Euro.
Online - Rechner könnte auch bald in anderen Städten kommen
NRW weit gilt die Mietpreisbremse in 18 Kommunen. Neben den Großstädten Köln, Düsseldorf, Bonn und Münster unter anderem auch in Hennef und Telgte. Bisher ist Düsseldorf die einzige Stadt, in der Mieter mit Hilfe eines Online-Rechners überprüfen können, ob sie zuviel zahlen.
In allen anderen Kommunen müssen Mieter das bisher aufwendig selber ermitteln. Doch das Düsseldorfer Online - Tool könnte ein Vorbild sein. "Die anderen Städte schauen sehr neugierig, wie gut das bei uns angenommen wird und wollen das auch einführen", erzählt Hans-Jochem Witzke vom Mieterbund.
Quellen:
- Mieterverein Düsseldorf
- WDR-Reporter vor Ort