Sechs Jahre nach der Räumung im Hambacher Forst könnte es in dieser Woche erneut Proteste rund um den Tagebau Hambach geben. Mehrere Umweltschutzverbände, darunter die Aktivistengruppe "Hambi bleibt" und der Naturschutzbund Mönchengladbach, haben für heute zu Protestaktionen im Manheimer Sündenwäldchen aufgerufen.
Sie befürchten, dass der Energiekonzern RWE das kleine Waldgebiet östlich des Hambacher Forsts roden will. Um das zu verhindern, hatten die Naturschützer ab dem frühen Morgen zu einem ganztägigen "Dreikönigsfrühstück" eingeladen, wie der Nabu Mönchengladbach auf seiner Website schreibt. Vor Ort findet gibt es seit der vergangenen Nacht eine Mahnwache.
RWE: Wir können keinen Zeitplan nennen
RWE hingegen dementiert das Vorhaben auf Anfrage des WDR. "Im Sündenwäldchen finden derzeit keine Rodungsarbeiten statt", erklärt ein Pressesprecher. "Und ich kann Ihnen derzeit auch keinen Zeitplan dafür nennen."
Konkret geht es um Flächen, an denen RWE Millionen Tonnen an Kies und Abraum für die Gestaltung der Tagebau-Böschungen gewinnen will.
Aktivisten besetzen das Sündenwäldchen
Schon seit Monaten besetzen einige Umweltaktivisten das Waldgebiet, haben Baumhäuser gebaut.
Kritik kommt auch vom Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND). Er hatte gegen die Rodung des Wäldchens geklagt - unter anderem, weil der Lebensraum für streng geschützte Fledermausarten zerstört würde.
Der Hauptbetriebsplan, eine Art Genehmigung für den Tagebau, war am 31. Dezember 2024 ausgelaufen. Die Bezirksregierung Arnsberg hat die Genehmigung für den Braunkohletagebau Hambach jetzt verlängert.
Unsere Quellen:
- RWE
- Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland
Korrekturhinweis: In einer früheren Version des Artikels hatten wir berichtet, dass RWE ein Waldstück am Hambacher Forst roden will. Das wurde von einem RWE-Sprecher dementiert. Wir haben die Richtigstellung an den entscheidenden Punkten des Artikels vorgenommen. Wir bitten um Entschuldigung.