Eine sogenannte Roller-Gang soll brutale Taten in Würselen und Umgebung verübt haben. Das hatten Polizei und Staatsanwaltschaft bereits im November im Aachener Polizeipräsidium erklärt - damals waren vier Jugendliche festgenommen worden, von denen einer inzwischen wieder auf freiem Fuß ist. Nun haben die Behörden zwei weitere Jugendliche als Tatverdächtige ermittelt. Sie sitzen nicht in Haft.
Einer von ihnen soll zusammen mit anderen eine Imbissbude ausgeraubt haben. Der zweite steht im Verdacht, über einen Messengerdienst Männer zu einem Date gelockt und sie dann am Treffpunkt ausgeraubt zu haben.
Raubüberfälle, Einbrüche, Brandstiftungen
Mehr als 20 Taten soll die Gang bis November begangen haben. Dazu gehörten Raubüberfälle, Einbrüche und Brandstiftungen. Bei fast allen Taten wurden die Opfer verletzt, so die Polizei. Messer und Schusswaffen sollen die Täter auch dabei gehabt haben. Sie gingen bei den Fällen unterschiedlich vor.
Vermeintliche Dates wurden zur Falle
Im Fall der ausgeraubten Männer sollen die Täter sich zunächst beim Messengerdienst Telegram als Frauen ausgegeben und sich mit den späteren Opfern zum Beispiel im Stadtgarten verabredet haben. Am vereinbarten Treffpunkt sollen die Männer von vermummten Personen angegriffen, zusammengeschlagen und ausgeraubt worden sein.
Roller und Wohnwagen in Brand gesetzt
Außerdem sollen die Täter mit Motorrollern Schaufenster zertrümmert und Geschäfte ausgeraubt haben. In einem Fall wurden ein Roller und ein Wohnwagen in Brand gesetzt. Zudem wurden an Halloween im Stadtgarten mehrere Jugendliche ausgeraubt und verletzt.
Ein paar Tage später sollen die mutmaßlichen Täter eine 92-Jährige in ihrer Wohnung überfallen und schwer verletzt sowie ihren Schmuck erbeutet haben. Den konnte die Polizei der Frau inzwischen wieder zurückbringen. Neben dieser Tat gab es noch Überfalle auf ein Ehepaar, auf eine Tankstelle in Würselen und den erwähnten Überfall auf einen Imbiss.
Polizei vermutet noch mehr Täter
Die bereits im November festgenommenen Jugendlichen kommen alle aus Würselen und sollen sich über Schule und Hobbys kennengelernt haben. Polizei und Staatsanwaltschaft vermuten aber noch weitere mutmaßliche Mittäter.
Unsere Quellen:
- Polizei Aachen
- Staatsanwaltschaft Aachen