Zwölf Jahre lang hätten sich die Stadtplaner ausschließlich auf das Outlet-Center fokussiert. Zwölf Jahre Stillstand seien die Folge gewesen, kritisiert Klaus Kreutzer. Der Vorsitzende des Verkehrsvereins Lennep bezeichnet den Ortsteil sogar als „Lost Place“. Dabei rühme sich Remscheid doch gerne mit Lennep als der guten Stube der Stadt.
Stadtplanung mit angezogener Handbremse
Kritik kommt auch von Bezirksbürgermeister Markus Kötter. Dass die Stadt die Bürgerinnen und Bürger in sogenannten Lennep-Konferenzen an den Planungen für Lennep beteiligt, sei toll. Die Umsetzung der sogenannten Lennep-Konferenzen erinnerten aber an Stadtplanung mit angezogener Handbremse. Remscheid lege sich selbst Steine in den Weg.
Outlet-Aus: Vor einem Jahr besiegelt
Am 25. Januar 2022 entschied das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig über die Klage eines Anwohners gegen das geplanten Designer Outlet Center (DOC). Remscheids Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz kämpfte als erster Rathauschef Remscheids vor dem obersten deutschen Verwaltungsgericht. Er verlor. Dennoch wollte und will er nach vorne schauen.
„Wir brauchen was mit Strahlkraft.“
Lennep als Lost Place zu bezeichnen, findet Burkhard Mast-Weist „völlig daher geholt“. Im WDR-Interview berichtet er, dass er die städtischen Grundstücke schon einige Male hätte verkaufen können. An Supermarkt-Ketten oder Wohnungsbaugesellschaften. Es sei aber wichtig, gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern etwas zu planen und gemeinsam mit der Kommunalpolitik zu entscheiden.
Filetstücke für die anscheinend das Rezept fehlt
Die Grundstücke am Rande der Lenneper Altstadt – Jahnplatz, Röntgenstadion und Kirmesplatz – gehören allesamt der Stadt. 70.000 Quadratmeter, die Remscheids Stadtplaner gerne als Filetstücke bezeichnen. Nur anscheinend gelingt ihnen die Zubereitung nicht. Im März soll es eine weitere Lennep-Konferenz geben.