Im Rheinischen Revier laufen die Vorbereitungen für den Bau der Rheinwassertransportleitung auf Hochtouren. Für die etwa 45 Kilometer lange Pipeline zwischen Dormagen und den Tagebauen Hambach und Garzweiler hat RWE tausende Stahlröhren aus der Türkei bestellt
Auf dem Gelände des bereits stillgelegten Braunkohlekraftwerks Neurath in Grevenbroich liegen sie schon in langen Reihen: Gigantische Stahlrohre für die geplante Rheinwassertransportleitung zwischen dem Rheinischen Braunkohlerevier und Dormagen-Rheinfeld.

2.000 Rohre für die Rheinwassertrasse lagern bereits auf dem ehemaligen Kraftwerksgelände
Jedes der Rohre ist zwölf Meter lang, zehn Tonnen schwer - und mit einem Durchmesser von 2,20 Metern könnte man da auch ganz locker mit einem Rad durchfahren. Etwa 2.000 Rohre sind bereits in Neurath - und es sollen noch viel mehr werden.
Baustart noch dieses Jahr
Geliefert werden die Stahlrohre aus der Türkei per Schiff. Mit dem Zug werden sie bis nach Rommerskirchen gefahren. Von dort geht es dann über die Gleise der RWE Nord-Süd Bahn auf das Gelände des Kraftwerks Neurath.
Etwas über 9.000 Stahlrohe hat RWE in der Türkei bestellt. Die ersten von ihnen sollen noch in diesem Jahr montiert werden. Sollten alle Genehmigungen rechtzeitig vorliegen, dann könnten die Bauarbeiten im Spätsommer oder Herbst beginnen, sagt ein RWE Sprecher.
Tagebau Hambach soll ab 2030 geflutet werden
Der erste Spatenstich ist in Elsdorf am Tagebau Hambach geplant. Hier soll das Wasser des Rheins über mehrere Jahrzehnte in Kaskaden in den bis zu 350 Meter tiefen Tagebau fließen. Die Stahlrohre werden von Elsdorf über Grevenbroich und Romerskirchen bis nach Dormagen Rheinfeld montiert. Hier sollen dem Rhein bis zu 18 Kubikmeter pro Sekunde entnommen werden. Zunächst soll das Wasser ab 2030 den Tagebau Hambach fluten.
Einige Jahre später den Tagebau Garzweiler. Dafür gibt es aber noch keine Genehmigung. Das Verfahren beginnt erst am Ende des Jahres. Mehrere Umweltverbände haben bereits Protest und Widerstand angekündigt, weil sie das Wasser des Rheins für die Befüllung der rheinischen Tagebaue für ungeeignet halten.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter
- RWE
- Stadt Grevenbroich
- BUND
- Neuland Hambach GmbH
Über dieses Thema berichten wir am 24.04.2025 auch im WDR-Radio.