Bevölkerung verunsichert
Im Großraum Köln erschüttern Entführungen, Explosionen und Schüsse auf Wohn-und Geschäftshäuser seit Wochen die Bevölkerung. Ermittler vermuten dahinter mindestens zwei unterschiedliche Tatkomplexe. Zum einen geht es wohl um den Konflikt zweier Drogenbanden um 300 Kilo Cannabis, die verschwunden sind. Zum anderen sind es anscheinend Konflikte im Rockermilieu, die auf brutale Art und Weise ausgetragen werden.
Schüsse auf Uhrengeschäft und Wohnhäuser
Am Samstag morgen hatte ein bisher Unbekannter zahlreiche Schüsse auf ein Uhrengeschäft in Köln-Niehl abgegeben. Bei aller Vorsicht, so der Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft Ulrich Bremer, gehe es da vermutlich um einen Rockerhintergrund. Das gilt auch für Schüsse auf Ein- und Mehrfamilienhäuser in der Vergangenheit. In der vergangenen Woche wurde zudem eine schwere BMW-Limousine abgefackelt. Unter dem Auto wurde zudem eine scharfe Handgranate gefunden.
Explosion in Wachtberg
Die Explosion vor einem Privathaus in Wachtberg-Adendorf am vergangenen Sonntag um 4.30 Uhr in der Früh wird derzeit von der Bonner Staatsanwaltschaft untersucht. Sie befindet sich im Austausch mit der Kölner Polizei. Geprüft wird ein Zusammenhang zu der Auseinandersetzung im Drogenmilieu. Zwar gibt es wohl Anzeichen, aber keinen konkreten Verdacht.
Der Anschlag könnte dem Sohn des Hausbesitzers gegolten haben, der seit vier Jahren dauerhaft im Ausland lebt. Dafür würde sprechen, dass der Name des Sohnes und das Wort "Dieb“ auf das Haus gesprüht worden war. Das wäre ein Hinweis auf die Auseinandersetzungen im Drogenmilieu. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am vergangenen Donnerstag mitgeteilt hatten, geht es dabei um eine Lieferung von 700 Kilo Cannabis aus den Niederlanden, von der 300 Kilo bis heute verschwunden sind.
Auch Trittbrettfahrer möglich
Eine Drogenbande aus dem Großraum Köln wird demnach verdächtigt, hinter dem Diebstahl zu stecken. Ermittler warnen aber auch vor vorschnellen Schlüssen. Es könne sich bei verschiedenen Anschlägen auch um Trittbrettfahrer handeln.
Unsere Quellen:
- Reporter vor Ort
- Staatsanwaltschaft Köln
- Polizei