Es knirscht zwischen den beiden Nachbarkommunen Heinsberg und Hückelhoven. Der Grund ist ein geplantes Einkaufszentrum in der ehemaligen Zechenstadt Hückelhoven. Das will die Stadt Heinsberg verhindern und klagt vor dem Oberverwaltungsgericht Münster.
Kommunen im Clinch: Streit um Einkaufszentrum

Hier soll das Einkaufszentrum entstehen
Die ehemalige Zechenstadt steckt Mitten im Wandel, und will gerade ihre Innenstadt attraktiver gestalten. Deshalb soll im Schatten der ehemaligen Schachtanlage 3 ein neues Einkaufszentrum entstehen. Wo einst Sportplätze waren soll demnächst eine Modekette und ein Drogeriemarkt ihre Geschäfte eröffnen. Nach den Sommerferien sollen die Arbeiten beginnen. Denn: Trotz Klage darf gebaut werden. Allerdings auf eigene Verantwortung.
In Hückelhoven ist man verwundert
Sprich – sollte das Oberverwaltungsgericht Münster der Heinsberger Klage Recht geben, dann müssten sämtliche Arbeiten gestoppt werden. Davon geht man aber in Hückelhoven nicht aus. Hier geht man davon aus, dass die Klage aus der Nachbarstadt keinen Erfolg haben wird. “Wir sind uns sehr sicher”, heißt es aus der Stadtverwaltung. Verärgert über das Vorgehen aus Heinsberg ist man ebenfalls nicht. Hückelhoven wundert sich eher über die Klage. Selbst haben wir noch nie gegen solche Projekte geklagt, erklärt die Stadt.
Verlust von Kaufkraft
Die Stadt Heinsberg sieht in dem neuen Einkaufszentrum eine Konkurrenz für ihre eigene Innenstadt. Hier wird der Verlust von Kaufkraft befürchtet. Externe Gutachten kommen dagegen zu einem anderen Schluss: Das neue Einkaufszentrum schade der Kaufkraft nicht. So sieht das auch die Bezirksregierung Köln, die das Millionenprojekt in Hückelhoven ebenfalls unterstützt. Offen ist noch, wann das Oberverwaltungsgericht in Münster in dem Rechtsstreit entscheiden wird. Ein Termin steht noch nicht fest.
Quellen:
- Stadt Hückelhoven
- Stadt Heinsberg
- OVG Münster
- Reporter vor Ort