Jahrelange Jugendhaft nach Messerattacke in Wuppertal

00:47 Min. Verfügbar bis 28.06.2026

Jahrelange Jugendhaft nach Messerattacke in Wuppertal

Stand: 28.06.2024, 17:09 Uhr

Ein 16-Jähriger muss für dreieinhalb Jahre in Jugendhaft, weil er einen Gleichaltrigen mit fünf Messerstichen schwer verletzt hat. Er und zwei weitere Täter sollen ohne Grund auf das Opfer losgegangen sein.

Die drei Angeklagten standen am Freitag wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung vor dem Wuppertaler Landgericht. Bei einem Angeklagten wurde das Verfahren wegen geringer Tatbeteiligung eingestellt. Ein heute 15-jähriger Mittäter erhielt eine Jugendstrafe von neun Monaten auf Bewährung. Der 16-jährige Haupttäter muss für dreieinhalb Jahre in Jugendhaft.

Die Tat geschah in der Halloween-Nacht im vergangenen Jahr und sorgte im als ruhig geltenden Wuppertaler Stadtteil Ronsdorf für Gesprächsstoff. "Ohne Grund seien die Angeklagten auf das 16-jährige Opfer und dessen Freunde losgegangen", hieß es damals. Die Fäuste seien geflogen, dann habe der junge Haupttäter ein Messer gezogen.

Mit Glück keine Lebensgefahr

"Mein Mandant ist mit fünf Messerstichen traktiert worden", sagt Carsten Rebber, Nebenklage-Anwalt des Opfers, "drei davon in den Bauch und die anderen in den Oberschenkel." Der Jugendliche habe Glück gehabt, dass keine inneren Organe oder Arterien verletzt worden seien.

Jahrelange Jugendhaft nach Messerattacke in Wuppertal

WDR Studios NRW 28.06.2024 00:42 Min. Verfügbar bis 28.06.2026 WDR Online


Immer noch Ängste

Neben sichtbaren Narben habe er psychische Folgen zurückbehalten. Rebber: "Er hat sich sehr zurückgezogen und hat immer noch Ängste. Insofern ist es wichtig für ihn, dass der Prozess vorbei ist und er wieder ruhiger werden kann." Zum Prozessverlauf darf der Anwalt sich nicht äußern. Denn der Ausschluss der Öffentlichkeit ist bei Prozessen mit nicht volljährigen Angeklagten vorgeschrieben.

Unsere Quellen:

  • Landgericht Wuppertal
  • Anwalt des Opfers
  • Reporter vor Ort