Anfang Juni des vergangenen Jahres hatte die Polizei den Mann in seiner Wohnung in Köln-Zollstock festgenommen. Erst kurz zuvor hatte sich ein Elternteil bei der Polizei gemeldet - mit dem konkreten Verdacht, dass die Tochter sexuell missbraucht worden sein könnte.
Sofort liefen im Polizeipräsidium aufwendige Ermittlungen an. Die erfahrenen Beamtinnen und Beamten durchsuchten die Wohnung des Mannes. Im Fokus standen dabei Datenträger, auf denen Videos und Fotos gespeichert sind.
Missbrauchskomplex Köln-Zollstock: 22 Kinder geschädigt
Laut Anklage soll der Mann 37 Taten begangen haben. Es geht um den Besitz und die Herstellung von kinderpornografischem Material, schwerer sexualisierter Gewalt an Kindern und um Vergewaltigung.
Die Kinder, 15 Mädchen und sieben Jungen, sollen zwischen eineinhalb und sieben Jahre alt gewesen sein.
Angeklagter hatte auch als Betreuer gearbeitet
Der Mann hatte sich über eine Internetplattform als Babysitter angeboten. Er soll aber auch in einer Einrichtung gearbeitet haben, die mehrere Kitas in Köln betreibt.
Als Tatorte listet die Staatsanwaltschaft unter anderem seine eigene Wohnung auf, außerdem die Wohnungen, in denen er als Babysitter aktiv war, ein Feriendomizil seiner Familie, mindestens eine Kindertagesstätte in Köln und, nach neuen Erkenntnissen, auch die Räumlichkeiten einer Elterninitiative.
Einen Termin für den Prozess vor der 2. Großen Strafkammer des Kölner Landgerichts gibt es noch nicht. Aber schon jetzt ist klar, dass die Staatsanwaltschaft Sicherungsverwahrung für den 34-Jährigen beantragen will.
Über das Thema berichtet die WDR Lokalzeit aus Köln am 6. Januar 2023 auch im WDR Fernsehen.