Mindestens anderthalb Jahre lief das Geschäft der fünf jungen Männer aus Essen. Aus einem angemieteten Lager mitten in der Essener Innenstadt verkauften sie die gefälschte Kleidung von bekannten Herstellern. Zeugen hatten die Ermittler im Januar 2023 auf den illegalen Handel aufmerksam gemacht. Unbekannte hätten Räume angemietet und Verkaufsstände aufgebaut.
Seitdem stand die Gruppe unter Beobachtung. Ende Juli griffen die Ermittler zu. In mindestens einem Lagerraum und fünf Wohnungen in Essen stellten sie Datenträger, wie Handys und gefälschte T-Shirts, Taschen und Schuhe sicher, teilweise waren sie eingepackt. Das war für die Polizei eine große Herausforderung. Sie stellte so viel Ware sicher, dass ein Abschleppdienst mehrere Europaletten abtransportieren musste.
Ausgeklügeltes Verkaufsmodell
Die Beschuldigten sollen die Kleidung über das Internet in den sozialen Netzwerken angeboten haben. Kunden durften nur in die "Verkaufsräume", wenn sie vorher Kontakt mit den Händlern hatten. Nachdem die Ermittler diese Geschäftsabläufe erkannt hatten und die Tatverdächtigen identifizieren konnten, erließ das Amtsgericht Essen die Durchsuchungsbeschlüsse.
Schwierige Ermittlungen
"Die Ermittlungen waren für die Polizei grundsätzlich schwierig", so ein Sprecher. Das Lager sei nicht permanent zugänglich gewesen. Am Ende gelang der Polizei doch der Durchbruch. Jetzt geht es um die Hintergründe, zum Beispiel woher die gefälschte Kleidung stammt und wie viel Geld die jungen Männer mit dem Handel verdient haben und wo das Geld gelandet ist.
Die Tatverdächtigen müssen sich wegen des banden- und gewerbsmäßigen Betrugs und wegen des Verstoßes gegen das Markengesetz verantworten. Sie sind aktuell auf freiem Fuß, unter anderem weil sie einen festen Wohnsitz haben.
Der WDR berichtete über das Thema auch bei WDR2 im Hörfunk und im Fernsehen in der Lokalzeit Ruhr am 21.08.2024.
Unsere Quellen:
- Polizei Essen