Oberhausener "Cold Case" Messerangriff: Fahndungsfoto über Infoscreens

"Bist Du Dennis?" fragte der aufgebrachte Unbekannte noch, bevor er den 23-jährigen Oberhausener vor seiner Wohnung mit einem Messer attackiert. Schwerverletzt kann der sich noch in seine Wohnung retten und die Tür verriegeln. Seine Freundin ruft sofort Polizei und Rettungdienst. Zwei Jahrzehnte sind vergangen seit der verhängnisvollen Nacht im April 2005. Der Täter konnte bis heute nicht ermittelt werden.

Den lebensgefährlichen Angriff überlebte der Oberhausener nur knapp. Er hatte mehrere schwerwiegende Stichverletzungen erlitten. Wer der unbekannte Angreifer ist und nach welchem Dennis er suchte, kann er bis heute nicht beantworten. Erste Ermittlungen einer Mordkomission der Polizei blieben ergebnislos, der Fall ungeklärt.

Polizei hofft auf Öffentlichkeitsfahndung nach 20 Jahren

Die Ermittlungsgruppe Cold Cases will das so nicht hinnehmen, hat jetzt deshalb eine neue Öffentlichkeitsfahndung organisiert. Verbunden mit einem neuen Aufruf an mögliche Zeugen, sich zu melden.

Wir haben ein Bild des Tatverdächtigen und sind uns sicher, dass es Menschen da draußen gibt, die ihn erkennen werden. Vielleicht haben Sie jetzt erst den Mut, mit uns zu sprechen. Kriminalhauptkomissar Dustin Wisnewski, Leiter der Ermittlungsgruppe Cold Cases

Zufallsbegegnung: Angriffsopfer fotografiert mutmaßlichen Angreifer

Das Fahndungsbild lieferte das 23-jährige Opfer selbst: Fünf Jahre nach dem Angriff im Jahr 2005 besuchte er das Centro Oberhausen und sah dort an einem der Eingänge einen Mann, den er als seinen Angreifer ausmachte. Unauffällig nahm er mit seinem Handy ein Foto auf, spielte es sofort der Polizei zu. Eine erste Fotofahndung damals brachte aber erneut keine Ergebnisse.

Städteweiter Aufruf soll jetzt neue Hinweise bringen

Das neue Fahndungsfoto, jetzt digital nachbearbeitet vom LKA, wird jetzt eine Woche lang auf Infoscreens und digitalen Leinwänden im Stadtraum Essen und Oberhausen, im Centro Oberhausen und an Zugängen und Stationen der lokalen Vekehrsbetreibe, Ruhrbahn und STOAG, ausgespielt. Auch Fahndungsplakate hängen die Ermittler auf.

Mit dem neuen Zugang über digitale Ausspielwege, hoffen die Ermittler, ein größeres Publikum zu erreichen. "Wir geben uns nicht zufrieden, wir wollen den Täter kriegen", betont Wisnewski die Wichtigkeit der neu aufgerollten Öffentlichkeitsfahndung. Hinweise nimmt die Polizei Essen telefonisch oder per Mail entgegen.

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