Der Glamour ist eingezogen in die Dorstener Kult-Imbissbude von Peter Finke. Überall Gold. Auf der Theke und sogar an der Kochkleidung vom Imbiss-Chef. Dabei geht's hier sonst eigentlich ganz bodenständig zu. Frikadelle, Bratwurst, Pommes-Schranke. Das gibt es hier seit Jahrzehnten und fast jeder kennt die Bude im nördlichen Kreis Recklinghausen.
Seit heute gibt es aber eben auch diese ganz besondere "Dubai-Wurst". Eine gewöhnliche Rostbratwurst aus Schwein wird dann auf Wunsch gepimpt. Das Rezept ist eigentlich simpel: Wurst getunkt in Currysoße, daneben Mayo-Kleckse. Oben drüber eine Mischung aus roten Zwiebeln, den Pistazien aus der bekannten Schokolade und Blattgold. Ob das schmeckt?
Wurst mit Pistaziencreme ausprobiert
Zumindest brauchte es mehrere Anläufe, bis Peter Finke irgendwann mal beim heutigen Ergebnis gelandet ist. Sechs bis acht schätzt er. Weil ihn die Schokolade in den sozialen Medien so neugierig gemacht hat, wollte er auch einfach mal etwas ausprobieren.
"Dann habe ich mal geguckt, was man so braucht: Pistaziencreme und dieses Engelshaar. Dann habe ich das mal ausprobiert und auf die Currywurst gemacht. Und dann gemerkt: Ne, das schmeckt gar nicht!"
Sogar mit Schoko-Raspeln hat er rumexperimentiert, aber die Süße der Curry-Soße und der Schoki vertragen sich eben nicht so gut. Und die gold-braunen Teigfäden, die passen auch nicht zur Currywurst. "Ich mag ja auch keine Pommes mit Nutella", sagt Peter Finke scherzhaft. Und was er verkaufe, müsse er auch selber mögen.
24-karätiges Blattgold ist das Besondere
Also ist von der Dubai-Schokolade eigentlich nur die Pistazie übrig. "Und weil es Dubai ist, dachte ich auch an Gold". Fertig war die Kreation. Ein netter Gag, der für 9,99 Euro zu haben ist. Die besondere Wurst muss sich aber offenbar noch rumsprechen - denn meterlange Schlangen wie bei der Schokolade gibt's hier noch nicht.
"Die Leute finden es natürlich interessant, die kennen den Hype." Aber ob das im nördlichen Ruhrgebiet so zündet? Die meisten Bestellungen sind noch sehr klassisch: "Eine Bratwurst und eine Frikadelle zum Mitnehmen bitte!" Auch eine weitere Kundin winkt ab, bestellt keine Dubai-Wurst.
Dubai-Currywurst mehr als doppelt so teuer
Und dann traut sich ein Imbissbuden-Besucher doch. Statt der regulären Currywurst für etwas über 4 Euro, gönnt er sich eben den Hauch von Dubai. In Dorsten. Den ersten Bissen kostet er unter den wachsamen Augen zweier Journalisten. Und?
"Zwiebeln und Mayo schmeckt man raus. Und die Soße. Die Wurst ist ein bisschen zu weit durchgebraten. Aber: Geschmacklich finde ich sie okay". Als würde der Mann für einen Restaurantführer schreiben. Was er in diesem Moment nicht merkt: Lippen und Zunge sind voller Blattgold-Stückchen. Es ist also doch irgendwie ein bisschen Luxus für den Gaumen, im sonst so bodenständigen Ruhrpott.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter vor Ort
- Imbissbudenbesitzer Peter Finke
- Besucher vor Ort