Zwei kleine Waldohreulen, ihr Nest war von Krähen geplündert worden. Die beiden haben überlebt und erholen sich jetzt bei den Hartischs. Zufrieden betrachtet Gudrun Hartisch ein flauschiges Etwas in ihren Händen. Der kleine Waldkauz hat gut zugelegt und kuschelt sich entspannt in die Hand seiner Retterin. Das drei Wochen alte Küken war vor ein paar Tagen hilflos und allein gefunden worden, den Rücken voller Fliegeneier und Larven. Mit Geduld und Liebe hat Gudrun die Federn mit einem Flohkamm ausgekämmt und das Küken gesund gepflegt.
Nebenan wartet ein kleines Steinkauzküken, vier Wochen alt. Es war aus dem Nest auf einem Bauernhof gefallen und hatte sich dabei den Flügel geprellt. Der Bauer hatte es zu den Hartischs gebracht und die haben den kleinen Nachtvogel fast wieder ganz gesund gepflegt.
Gudrun und Ingo Hartisch betreiben seit 30 Jahren eine Greifvogel-Auffangstation in Dortmund-Kurl und arbeiten mit dem NABU zusammen. In diesem Jahr sind ungewöhnlich viele Nachtgreifküken – so nennt man die kleinen Eulenvögel – eingetroffen. Acht kleine Vögel bekommen in unterschiedlichen Volieren Hilfe.
Futtermäuse aus dem Zoo
Ganze Mäuse bekommen sie zu fressen. Die würgen sie im Ganzen runter. Die Mäuse bekommen die Hartischs vom Zoo Dortmund in Zehn-Kilo-Säcken. Elf Stück vertilgen die kleinen Beutegreifer zur Zeit in einer Nacht.
Stressig ist das für das Ehepaar nicht, sie lieben ihre Schützlinge. Im August sollten die Vögel so groß und stark sein, dass sie wieder ausgewildert werden können.
Unsere Quelle:
- WDR-Reporterin vor Ort
- Interview mit Gudrun und Ingo Hartisch von der Greifvogel-Auffangstation in Dortmund