Der Ort ist alles andere als einladend. Auf der einen Seite parken Autos, auf der anderen stehen Mülltonnen. Das Licht ist schummrig, überall grauer, fleckiger Beton. Hier, in einer Nische unterhalb der Rathausgalerie in der Essener Innenstadt, findet sich die Gedenkstätte "Stadtwunde".
Es sind sieben kahle Baumstämme auf einer alten Treppe, angestrahlt mit grünem Licht. Alles versperrt durch ein massives Gitter. "Ort der Erinnerung" steht auf zwei weißen Tafeln. Zwischen den Baumstämmen liegt Müll.
Erinnerung an NS-Opfer in Essen
"Problemort": Die Gedenkstätte in Essen wird abgebaut
2002 haben eine Künstlerin und ein Architekt die Gedenkstätte geplant und umgesetzt. Sie erinnert an das ehemalige Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald in der Essener Innenstadt. Bis zu 150 Menschen waren hier am Ende des Zweiten Weltkrieges untergebracht. Sie mussten Bomben entschärfen und Trümmer beseitigen.
Schon seit Jahren sorgt der Zustand der Gedenkstätte für Ärger. Immer wieder gibt es Schmierereien, Müll fliegt herum. Absperrungen gegen den Vandalismus haben nichts gebracht. Auch eine Reinigungsaktion von Schülern war nicht nachhaltig. Das Fazit der Stadt: Der Standort hat sich als Erinnerungsort als "nicht würdig erwiesen". Sie spricht selbst von einem "Problemort".
Erinnerungstafel als Alternative
Die Gedenkstätte wird jetzt abgebaut. Der Nachfolger des Architekten hat dem schon zugestimmt. Als Ersatz will die Stadt Essen an anderer Stelle eine Erinnerungstafel anbringen. Wo genau, ist noch nicht klar.
Unsere Quellen:
- Stadt Essen
- WDR-Reporter vor Ort