Neun Jahre mussten die Bochumer warten, am Mittwoch war es so weit: Herbert Grönemeyer spielte das erste von vier Konzerten in seiner Heimatstadt. Mit dem Titel "Das ist los" hat er den Abend gestartet. Die Ruhrgebiets-Hymne "Bochum" folgte bald in der Playlist. Und "Bochum" gab es auch noch einmal als krönenden Abschluss des Konzerts.
Grönemeyer spielte das komplette Album "4630 Bochum", alle zehn Titel der Reihe nach. "Da müsst ihr jetzt durch", rief er den jubelnden Fans zu. Immer wieder lief er über die ganze Bühne und alberte rum. Und manchmal vergaß er auch seinen Liedtext. "Es läuft heute vieles schief, aber es ist wunderbar hier", sagte Grönemeyer zu seinen Aussetzern. Mit seinem emotionalen Konzert hat Herbert Grönemeyer die 25.000 Fans zum Singen, Tanzen und Lachen gebracht - es war ein emotionaler Abend. Viele bekannte Songs wie "Mensch", "Kinder an die Macht" und "Der Weg" haben immer wieder für gute Stimmung gesorgt. Minutenlangen Applaus und Jubel erhält Grönemeyer als Dank.
Nach dem Konzert waren viele Fans noch aufgewühlt, ihr Fazit vor dem Ruhrstadion: "Ein großartiger Künstler", "von der Stimmung her phantastisch" und "als gebürtiger Bochumer, ewiger VfLer und Herbert Fan - einzigartig". Das besondere an dem Konzert? "Alles, alles!"
Am Donnerstag spielte Grönemeyer erneut im Ruhrstadion. Am Samstag und Montag folgen zwei weitere Konzerte.
"4630 Bochum" war Grönemeyers Durchbruch
1984 war die Neue Deutsche Welle gerade abgeklungen, deutsch zu singen war nicht gerade en vogue. Und erst recht nicht so, wie es Grönemeyer tat: Abseits vom Schlager, mit viel Gefühl, mit Heimatverbundenheit, mal zeitkritisch und mal auch auch reine Spaßnummern - das Rezept des Sängers war ziemlich einzigartig. Ebenso wie sein Sound. Modern, mit Synthesizern und dem ganz speziellen Grönemeyer-Gesang: kantig, gepresst, vernuschelt.
Mit "4630 Bochum" liefert Herbert Grönemeyer Hits, die auch junge Menschen (zumindest in Teilen) mitsingen können: "Männer", "Alkohol", "Flugzeuge im Bauch" und natürlich "Bochum". Mit dieser Nummer hat Grönemeyer es geschafft, das Lebensgefühl einer ganzen Region in 3:50 Minuten auszudrücken.
Es dürfte auch im Jahr 2024 wohl kaum eine Party, eine Hochzeit oder einen Sonntag im Schrebergarten in Bochum geben, wo der Song aus dem Jahr 1984 nicht irgendwann läuft.
Songs mit Kultstatus
Dabei sind nicht nur die Leute textsicher, die die Songs noch aus ihrer Jugend kennen. Auch unter 30-Jährige kennen die Lieder und den inzwischen 68 Jahre alten Musiker. Die Songs haben Kultstatus. Auch junge Künstlerinnen und Künstler wagen sich daran - so wie die Musikerin LEA, die "Für dich da" neu interpretiert. Auf seinem Instagram-Kanal lobt Grönemeyer die Sängerin für ihre "unfassbare Stimme".
Rapper Bausa legt die Nummer "Alkohol" zum 40-jährigen Bochum-Jubiläum neu auf. Beim ersten der vier Konzerte in Bochum ist die deutsche Indie-Rock-Band Jeremias Vorband, die Grönemeyers "Mambo" gecovered hat.
Unsere Quellen:
- WDR-Recherche
- WDR-Reporter