In Kamen wird es zukünftig starke Einschränkungen im Straßenverkehr geben, vor allem aber für Landwirte und Lkw-Fahrer. Denn einige Brücken drohen einzustürzen, wenn der Verkehr nicht reguliert wird. Konkret geht es um vier Brücken, die sich vorwiegend im Osten der Stadt befinden.
Tonnenbeschränkung und Fahrbahnverengung
Um die Einsturzgefahr zu reduzieren, soll auf den Brücken eine Tonnenbeschränkung gelten. Das bedeutet, dass vor allem schwere Lkw und landwirtschaftliche Maschinen die Brücken bald nicht mehr überqueren dürfen.
Kritisiert werden die Einschränkungen insbesondere von den Landwirten, die zum Beispiel ihre Felder in der Umgebung erreichen müssen. Zusätzlich zur Tonnenbeschränkung soll an manchen Stellen die Fahrbahn künstlich auf eine Spur verengt werden.
Auf die Brücken angwiesen
Einer von ihnen ist Frank Bowinkel. Die Wege zu seinen Feldern laufen gleich über drei dieser maroden Brücken. "Das war für mich ein sehr großer Schock", sagt der 40-Jährige, der nur durch Zufall davon erfahren hat, dass diese Brücken nicht mehr sicher sind.
Bowinkel versorgt auf seinem Hof insgesamt 600 Schweine und dutzende Rinder. Auch die müssen über die Brücken versorgt: "Über diese Brücken fahren mein Futtermittellieferanten und auch die Vierhändler, um Tiere zu bringen oder abzuholen", erklärt der Kamener.
Kompromissangebot der Stadt
Er habe sich darüber geärgert, dass er von der Stadt Kamen erst sehr spät informiert worden sei. Dabei habe die Stadt schon im Sommer davon gewusst. Die Stadt hat einen Kompromiss angeboten: Die Brücke für die Hauptzufahrt bleibt einseitig befahrbar.
Eine Lösung mit der er leben könnte. So wären die Versorgung der Tiere und der Viehtransport weiter möglich. Und Raps und Weizen von seinen Feldern könnte er auch weiterhin über diese Brücke bringen.