Vom Rathaus ging es durch das große Einkaufszentrum, die Altstadt hin zur Synagoge. Die meisten Teilnehmer hatten Koffer, Taschen oder Plakate dabei. Fast alle mit der Aufschrift #weremember. Mit dabei waren auch die 12-jährigen Lino Wilms und Noah Turner. Der Holocaust-Gedenktag war Thema einer Projektwoche ihres Gymnasiums. Sie hatten sich entschlossen, beim Koffermarsch mitzulaufen.
Gedenken an NS-Opfer aufrecht erhalten
Die Koffer sollen an jüdische Menschen erinnern, die damals nur mit dem Allernötigsten vor den Nazis fliehen mussten. In Recklinghausen waren es 215 Menschen. Alle wurden von den Nazis in Konzentratiosnlager wie Auschwitz oder Dachau deportiert. Nur 16 überlebten.
In der Synagoge erinnern an weißen Säulen kleine Plättchen mit dem Namen und dem gelben Judenstern der Nazis an sie. Nach dem Marsch fand in der Synagoge noch eine Gedenkfeier statt. Mit dabei waren sehr viele Teilnehmer des Marsches. Der Saal war bis auf den letzten Platz besetzt.
Interreligöser Aufruf
Beim zweiten Koffermarsch waren mehr als doppelt so viele Menschen wie noch vor einem Jahr mitgelaufen. Vergangenes Jahr waren es etwa 200 Teilnehmer. Die jüdische, die muslimische und die beiden christlichen Gemeinden in Recklinghausen hatten dazu aufgerufen.
Quelle:
- Reporter vor Ort