"Schon so viele Tote bei Motorradunfällen in NRW wie 2023 insgesamt". "Mehr Unfälle zu Fuß und mit E-Scootern". "Kreis Kleve trauriger Spitzenreiter in NRW bei Toten im Straßenverkehr". Alles WDR-Schlagzeilen der vergangenen Wochen und Monate, die zeigen: Das Thema Verkehrssicherheit bleibt eine Großbaustelle in Nordrhein-Westfalen. Darum sollen nun Kräfte gebündelt werden.
Von ADAC bis Verkehrswacht
NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) und sein Kabinettskollege Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) starteten am Freitag in Herne offiziell die Initiative #sicherimStraßenverkehr. Formal haben sie dort ihren Netzwerkpartnern Beitrittsurkunden überreicht, unter anderem der Polizei NRW, der Verkehrswacht, dem ADAC und der DEKRA.
"Wir wollen die vorhandenen Angebote und das Wissen besser verzahnen, damit wir schlagkräftiger werden und eine größere Breitenwirkung erzielen", erklärte Reul zur Vorstellung der Initiative. "Im vergangenen Jahr sind 450 Menschen auf den Straßen in NRW, jeder ist einer zu viel. Wir haben als Ziel die ´Vision Zero´, also so nah wie möglich an null Verkehrstote heranzukommen", ergänzt sein Kabinettskollege Krischer.
Der Gedanke: Gemeinsam als Netzwerk die Verkehrssicherheit im Land stärken. Denn viele der Akteure kümmern sich schon lange mit eigenen Programmen um mehr Sicherheit im Verkehr. Viele Verkehrswachten in NRW bieten zum Beispiel Fahrradsicherheitstrainings an, genau wie der ADAC.
Gemeinsame Kampagnen geplant
Das neue Netzwerk soll solche Maßnahmen und Themen in Zukunft besser bündeln. Ein Ansatz, den Verkehrssicherheitsexperte Peter Schlanstein, Dozent an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung in NRW, ausdrücklich lobt: "Ziel des Landesprojekts ist es, den Bereich der Verkehrssicherheitsarbeit in NRW unter einem Dach zu vereinen."
Die Netzwerkpartner wollen sich jährlich zusammensetzen und gemeinsam den Schwerpunkt für das jeweils folgende Jahr festlegen. In diesem Jahr steht der sichere Weg zur Schule im Blickpunkt.
Auftakt in Herner Schule
Deshalb hatten die Organisatoren den Vorstellungstermin auch bewusst in eine Schule gelegt, nämlich in die Realschule in der Burg in Herne. Dort nahmen Schüler an einem Verkehrssicherheitstag teil, der auf dem Schulgelände ausgerichtet wird. Dabei wurden unter anderem verschiedene Simulatoren und auch Trainings für sicheres Verhalten im Straßenverkehr angeboten.
Im nächsten Jahr soll die Sicherheit von Fußgängern im Fokus stehen. Denn laut Verkehrsunfallstatistik ist die Zahl der verletzten und getöteten Fußgänger in den vergangenen zwei Jahren deutlich gestiegen. Im neuen Präventionsnetzwerk will man sich jetzt austauschen, gemeinsam Ideen und im besten Fall eine große Kampagne entwickeln, die möglichst viele Menschen erreicht.
Unsere Quellen:
- NRW-Innenminister Herbert Reul
- NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer
- Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung in NRW
- WDR-Reporter vor Ort