Laut Stadt wurden vier Häuser mit insgesamt rund 50 Wohnungen an der Max-Planck-Straße und der Otto-Hahn-Straße überprüft. Man führe eine "melderechtliche Kontrolle" durch, sagte ein Sprecher. Der Eigentümer des Wohnkomplexes gebe einen Überblick, welche Wohnungen tatsächlich bewohnt sind. Auch schauten die Behörden, welche Personen in den Häusern gemeldet sind. So wolle man feststellen, ob sich Menschen dort möglicherweise illegal aufhalten.
50 Einsatzkräfte waren vor Ort, darunter 25 vom Ordnungsamt der Stadt Duisburg. Auch die Ausländerbehörde und die Polizei unterstützten den Einsatz.
17 Strafanzeigen wegen Mietbetrugs
Nach Angaben der Stadt Duisburg wurden in den heute kontrollierten Häusern 89 Personen angetroffen, wovon aber nur 27 Personen offiziell gemeldet sind. Alle nicht angemeldeten Personen werden jetzt an die Meldestelle übermittelt. Bei den gemeldeten, aber nicht angetroffenen Personen, wird jetzt die Abmeldung geprüft.
Bei 53 Angetroffenen wird noch eine ausländerrechtliche Anhörung der Ausländerbehörde folgen. Die Polizei hat 17 Strafanzeigen wegen Hausfriedensbruchs oder Einmietbetrugs geschrieben. Bei einer Person muss noch die Identität festgestellt werden.
Eigentümer der Häuser hat unbewohnte Wohnungen verschlossen
Der Eigentümer hat alle unbewohnten Wohnungen unmittelbar nach den Kontrollen entrümpelt und durch einen Schlüsseldienst verschliessen lassen. Unrechtmäßig bewohnte Wohnungen will der Eigentümer räumen lassen. Auch die Türen der Wohnungen sollen durch Metalltüren ausgetauscht werden, um einen erneuten illegalen Bezug zu verhindern.
Mehr Kontrollen in den nächsten Wochen
Laut Stadt waren heute rund 50 Wohnungen dran. Insgesamt gibt es aber 250 Wohnungen. "In den nächsten Tagen und Wochen wird es weitere Kontrollen in dem Wohnkomplex geben", sagt Sprecher Christoph Witte von der Stadt Duisburg. Mit dem Einsatz heute gehe man den Beschwerden der Anwohner vor Ort nach. So gibt es immer wieder Meldungen über viel Müll, Lärm, Dreck und zahlreiche Einbrüche.
Messer unter Kopfkissen: Anwohner beschweren sich seit Monaten über Zustände
Viele Anwohner würden am liebsten aus dem Wohnkomplex wegziehen. Sie beobachten seit einiger Zeit, dass Menschen aus Südosteuropa fast täglich ein und ausziehen würden. Wie sie vermuten, illegal. Teilweise würden die Anwohner auch bedroht und beleidigt. Dazu komme Müll, Dreck und viel Lärm.
Nevim Bayraktar, die seit über 20 Jahren in dem Wohnkomplex in Duisburg-Neumühl wohnt, hat selbst in ihrer eigenen Wohnung Angst: "Wenn ich nachts schlafe, dann muss man sich das so vorstellen, wenn ich im Bett liege, muss ich ein Messer unter meinem Kopfkissen haben, weil die Angst so groß ist, dass die Tür eingetreten wird und ich überraschend Besuch habe während der Nacht."
Sie und auch weitere Anwohner berichteten dem WDR in November, dass es bislang nur wenige Kontrollen gegeben habe. Es würde sich nichts ändern. Um sich ein Überblick über die Lage vor Ort zu verschaffen, gab es im November auch ein Treffen der Anwohner mit Oberbürgermeister Sören Link und dem Duisburger Polizeipräsidenten. Außerdem sagte die Stadt, man kontrolliere den Bereich regelmäßig und gehe Beschwerden konsequent nach.
Unsere Quellen:
- Stadt Duisburg
- WDR-Reporter vor Ort
- Interview mit Anwohnern
Über dieses Thema berichtet der WDR auch im Fernsehen in der WDR Lokalzeit aus Duisburg am 29.01.2025 um 19.30 Uhr.