Susanne Schäfer ist seit 15 Jahren Schulleiterin an der Grundschule Herten Mitte. Kollegen beschreiben sie als engagiert und immer auf der Seite ihrer Schüler. In Richtung der Politik gilt sie als streitbar, wenn es um Anliegen ihrer Schule geht. Das ist jetzt wohl zum Problem für die erfahrene Pädagogin geworden.
Schulleiterin: Kellerräume nicht zumutbar
Ein Streit um die Unterbringung der Offenen Ganztagsschule (OGS) mit dem Träger AWO hat jetzt zu der Abordnung gegen ihren Willen geführt. Dabei ging es um Kellerräume in der Schule, die als OGS-Unterbringung für 40 Schüler genutzt werden sollen. Die Räume seien für die Schüler nicht zumutbar, meinte Schulleiterin Susanne Schäfer, unter anderem, weil dort kaum Tageslicht hereinkommt.
Stadt Herten: Leiterin stört den Schulfrieden
Daraufhin hat die Stadt Herten als Schulträger die Bezirksregierung Münster informiert: Der Schulfrieden sei gestört und die vertrauensvolle und enge Zusammenarbeit mit ihr nicht mehr möglich. Nach den Osterferien soll Susanne Schäfer die Schule wechseln, so steht es in der Abordnung, die dem WDR vorliegt. Dabei muss sie auch ihre dritte Klasse abgeben, in der sie als Klassenlehrerin unterrichtet.
Eltern entsetzt
Die Eltern sind entsetzt über das Verhalten der Stadt. Für sie wird hier eine willkürliche politische Entscheidung auf Kosten der Grundschüler getroffen. "Das ist total haltlos, das auf dem Rücken der Kinder auszutragen", findet ein Vater. "Für uns ist das eine Katastrophe und überhaupt nicht nachvollziehbar", sagt eine Mutter.
Lehrerkollegium wurde nicht gefragt
Nicht nachvollziehbar auch weil Susanne Schäfer noch im Jahr 2021 den Deutschen Lehrerpreis als beste Schulleitung gewonnen hatte. Aber auch so habe sich die Schulleiterin viel für die Schülerinnen und Schüler engagiert. Schulsozialarbeiterin Frau Kuhn ärgert es, dass das Kollegium der Schule während des gesamten Verfahrens nicht gefragt wurde und findet: "Diese Schule ist mit Herz und Seele eine Schule von Frau Schäfer und die muss einfach hier bleiben."
Die Eltern wollen ihre Schulleitung auf jeden Fall behalten. In einer Online Petition haben sie in kurzer Zeit schon über 4.000 Unterschriften gesammelt. Die Unterschriften sollen dann Stadt und Bezirksregierung übergeben werden. So hoffen sie, dass ihre Schulleiterin dann vielleicht doch bleiben darf.
Über dieses Thema berichten wir heute auch in der Lokalzeit aus Dortmund auf WDR2 und im WDR-Fernsehen.