Eine Wildtierkamera filmte die Tiere beim Überqueren eines Bachs, wie eine Naturschutzorganisation mitteilte. Die Aufnahmen seien sehr ungewöhnlich, sagte die Projektkoordinatorin des Save Wildlife Conservation Fund Polen, Joanna Toczydłowska. Die Organisation sammelt nun Kot im Wald in der Hoffnung, mehr über die genetische Ausstattung der schwarzen Wölfe zu erfahren. Toczydłowska wollte mit ihrer Kamera eigentlich Biber beobachten.
Die schwarzen Wölfe sind wahrscheinlich verwandt
In einem Ausschnitt überqueren ein schwarzer und ein grauer Wolf langsam einen Bach im Wald, das Wasser steht ihnen fast bis zum Bauch, bevor sie ans Ufer springen. Ein zweiter Clip, der im vergangenen Herbst aufgenommen wurde, zeigt zwei schwarze Wölfe und einen grauen Wolf, die denselben Bach überqueren. Den genauen Standort der Kamera verrät die Organisation nicht. Das soll die Wölfe vor Wilderern und Neugierigen schützen.
Laut Toczydłowska handelt es sich bei den gefilmten Tieren wahrscheinlich um Geschwister, die etwa ein Jahr alt sind. Sie wiegen jeweils etwa 30 Kilogramm – ungefähr so viel wie ein Deutscher Schäferhund. Mindestens einer der Wölfe sei männlich. Wölfe leben in der Regel in Familienrudeln.
Jahrtausende alte genetische Mutation
Die meisten der 2.500 bis 3.000 Wölfe in Polen sind grau mit rötlichen oder schwarzen Akzenten. Das schwarze Fell ist das Ergebnis einer genetischen Mutation, die wahrscheinlich vor Tausenden Jahren bei domestizierten Hunden auftrat. Das dunkle Fell ist in Europa aufgrund einer geringeren genetischen Vielfalt selten, aber mindestens die Hälfte der Wolfspopulation im Yellowstone-Nationalpark in den USA hat schwarzes Fell.
IIn den 1950er-Jahren waren Wölfe in Polen nahezu ausgerottet, doch in den letzten Jahren wurden wieder neue Populationen angesiedelt, besonders im zentralen Teil des Landes ab den frühen 2000er-Jahren. Toczydłowska und ihr Team klären die Öffentlichkeit darüber auf, wie man sicher in Regionen mit Wolfsrudeln lebt.
Wölfe werden immer wieder in NRW gesichtet
Auch in Nordrhein-Westfalen gibt es seit einigen Jahren immer wieder Hinweise auf durchziehende Wölfe, so das Landesamt für Natur, Umwelt- und Verbraucherschutz - allerdings mit grauem Fell. Anfang des Jahres wurde bekannt, dass Wölfe 2024 in NRW mehr Weidetiere gerissen haben als in den Jahren davor. Landwirte fordern deshalb einen gezielten Abschuss, Naturschützer warnen davor.
Mögliche Wolfssichtung in Mönchengladbach: Schüler durften nicht in Pause
In Mönchengladbach war am Montagmittag die Polizei im Einsatz, nachdem mehrere Anrufer im Ortsteil Odenkirchen gemeldet hatten, dass sie einen Wolf gesehen hätten. Die Hinweise seien von Anwohnern, aber auch aus dem Gymnasium Odenkirchen gekommen, berichtet die "Rheinische Post".
Die Schulleitung habe die Schülerinnen und Schüler deshalb in der Pause sicherheitshalber im Gebäude gelassen. Die Polizei rückte laut dem Bericht mit mehreren Streifenwagen aus und durchkämmte das Gebiet. Doch die Suche sei bisher aber erfolglos geblieben.
Unsere Quellen:
- Material der Nachrichtenagentur AP
- Social-Media-Posting der Tagesschau
- Informationen des Save Wildlife Conservation Fund
- Artikel der "Rheinischen Post"
Über dieses Thema berichtet der WDR am 10.02.2025 auch im Fernsehen: Aktuelle Stunde, 18:45 Uhr.