Weitere Details belegen, dass die Lage in NRW offenbar nicht das Ausmaß der Krawalle und Angriffe in Berlin hatte. In NRW wurden in der Silvesternacht 233 Personen in Gewahrsam genommen, sowie 25 Personen zumindest vorläufig festgenommen – so haben es die Kreispolizeibehörden der Landeszentrale gemeldet.
Wie viele davon in Bezug zu Angriffen auf Einsatzkräfte standen, lasse sich nicht immer eindeutig sagen, so das NRW-Innenministerium auf WDR-Nachfrage. Insgesamt gehe es aber um sehr unterschiedliche Delikte: von Sachbeschädigungen über (versuchte) Raubdelikte und Trunkenheit im Verkehr bis zu Angriffen auf Polizeivollzugsbeamte.
Klar ist: Fast alle dieser Personen (95 Prozent) sind männlich. Das Verhältnis von Menschen mit und ohne deutschen Pass liege "etwa bei 50 zu 50". Insgesamt seien unter den in Gewahrsam genommenen Personen 25 verschiedene Nationalitäten vertreten gewesen sowie einige Personen mit doppelten Staatsangehörigkeiten.
Angriff auf Feuerwehr per Chat geplant
Neue Details gibt es auch darüber, wie Angriffe auf Rettungskräfte offenbar geplant wurden. In Bonn soll eine Gruppe in der Silvesternacht Container angezündet haben, um die anrückende Feuerwehr dann mit Böllern und Steinen zu bewerfen. Als die Polizei dazukam, wurde auch die attackiert.
Jetzt haben die Ermittler die Wohnung von acht Verdächtigen im Alter von 16 bis 19 Jahren durchsucht, um Beweismittel wie Kleidungsstücke und Handys sicherzustellen. Die Verdächtigen in Bonn-Medinghoven und Duisdorf sollen die Angriffe per Chat geplant haben.
Die Hinweise auf die Verdächtigen haben sich laut Polizei durch die vorläufige Festnahme eines 19-Jährigen ergeben. Es wird wegen schweren Landfriedensbruchs, des tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte, der versuchten gefährlichen Körperverletzung, Brandstiftung und Sachbeschädigung ermittelt.