"ZF" gehört zu den wichtigsten Autozulieferern in Deutschland. An den Standorten des Konzerns herrscht seit Freitagmittag große Verunsicherung. Bundesweit sollen bis zum Jahr 2028 gut 14.000 Stellen gestrichen werden. Die Nachricht hat viele Beschäftigte geschockt. Welcher Standort wie viele Jobs verliert, steht noch nicht fest.
Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Friedrichshafen am Bodensee, produziert aber auch an mehreren Orten in Nordrhein-Westfalen - zum Beispiel in Ostwestfalen, dort arbeiten 2500 Menschen für ZF; in Stemwede, Espelkamp, Porta Westfalica und Bielefeld. Hier ist aber noch nicht klar, welche Auswirkungen das neue Sparprogramm hat.
Standort Witten offenbar von Stellenabbau betroffen
Von anderen Standorten gibt es schon Informationen - ZF in Witten ist wohl vom Stellenabbau betroffen, das hat der Betriebsrat dem WDR bestätigt. Der Wittener Betriebsrat fürchtet, dass das Werk schließen könnte.
Schon sicher sind die Schließungen der Standorte Gelsenkirchen und Eitorf. In Gelsenkirchen läuft der Betrieb noch bis Ende des Jahres, in Eitorf bis 2027. Im Januar hatten deshalb tausende Mitarbeitende vor der Konzernzentrale in Friedrichshafen demonstriert.
Gesamtbetriebsrat spricht von "Managerversagen"
Der Gesamtbetriebsrat hat kurz nach der Bekanntgabe Widerstand gegen den Stellenabbau angekündigt. Die Pläne sollten nur von Managerversagen ablenken, sagte der Betriebsratsvorsitzende Achim Dietrich. Man werde um jeden einzelnen Arbeitsplatz kämpfen.
Wesentlicher Grund für die Sparmaßnahmen sind hohe Schulden, die ZF nach der Übernahme von Konkurrenten hat. Die Gewerkschaft IG Metall hat dem Management deshalb Versagen vorgeworfen. Für nächste Woche ist ein Treffen mit den Beschäftigten geplant.
Hoher Wettbewerbs- und Kostendruck
ZF sagt, dass die Stellenstreichungen möglichst sozialverträglich ablaufen sollen, mit Altersteilzeit oder Abfindung. Der Konzern sieht in den Kürzungen ein notwendiges Übel, er verweist auf einen hohen Wettbewerbs- und Kostendruck. "Die deutschen Standorte sollen perspektivisch effizienter aufgestellt und zu mehreren Standortverbünden zusammengeführt werden", erklärte ZF. Der Autozulieferer hat bundesweit 54.000 Beschäftigte.
Unsere Quellen:
- Presseanfrage ZF Friedrichshafen
- Gewerkschaft "IG Metall"
- Nachrichtenagentur AFP