Und wieder bleiben heute in vielen Städten in NRW Busse und Bahnen in ihren Depots. Das war auch schon am Donnerstag der Fall: Die Gewerkschaft Verdi hatte die Beschäftigten des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) zu einem zweitägigen Warnstreik aufgerufen.
Noch vor Ende des zweitägigen Streiks hat Verdi am Freitagnachmittag den nächsten Warnstreik im Nahverkehr angekündigt. Dienstag und Mittwoch kommender Woche sollen wieder Busse und Bahnen stillstehen:
Fridays-for-Future-Demos in vielen Städten in NRW
Vielerorts waren heute Demos geplant, bei denen ÖPNV-Beschäftigte und Klimaaktivisten von Fridays for Future Seite an Seite standen und marschierten.
Rund 3.000 Menschen kamen zur Demo in Bonn. Die Streikenden von Verdi forderten eine "sozial gerechte Verkehrswende".
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Die Klimabewegung unterstützt die Forderungen nach guten Arbeitsbedingungen für die Arbeitnehmer im Nahverkehr und fordert außerdem Investitionen in den ÖPNV in Höhe von 100 Milliarden Euro.
Hier sind Fridays-for-Future-Aktivisten und ÖPNV-Mitarbeitende in NRW gemeinsam auf die Straße gegangen: (Die Grafik erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit)
Die Bewegung Fridays for Future begründet ihre Solidarität mit den Streikenden damit, dass die Beschäftigten im Nahverkehr lange Schichten, kurze Wendezeiten, kaum Pausen und schlecht planbare Dienste hätten. Dies alles führe zu einem hohen Krankenstand und massivem Personalmangel, der durch die Arbeitsbelastung entstehe.
Zu spüren bekämen das alle: Busse und Bahnen seien überfüllt oder fielen aus, Linien müssen gestrichen werden und auf dem Land gebe es keine Bussen und Bahnen, die regelmäßig fahren. Dabei sei ein verlässlicher Nahverkehr wichtig: Einerseits, damit alle mobil sind. Andererseits, um die Klimaziele im Verkehr zu erreichen.
Verdi-Vorsitzender: Keine Klimawende ohne gute Arbeitsbedingungen
Verdi verlangt für die Beschäftigten unter anderem kürzere Arbeitszeiten ohne finanzielle Einbußen. "Eine Klimawende im Verkehrsbereich wird es nur mit einem starken und einem ausgebauten ÖPNV auch in ländliche Räume hinein geben", sagte Gewerkschaftsvorsitzender Frank Werneke am Freitag im rbb24 Inforadio. Ein starker ÖPNV werde nur funktionieren, "wenn die Arbeitsplätze so attraktiv sind, dass der Mangel an Fahrerinnen und Fahrern auch endlich behoben wird". Die Forderungen der Streikenden könnten nach Angaben der Verkehrsunternehmen nur mit mehr finanzieller Unterstützung durch die öffentliche Hand erfüllt werden.
Über dieses Thema berichten wir am 1. März im WDR Fernsehen und im WDR Radio.
Unsere Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa
- Verdi NRW
- Webseite vonFridays for Future