Die Bund-Länder-Konferenz hat die Hospitalisierungsrate zum Maßstab für die Corona-Regeln gemacht. Die Länder müssen entsprechende Maßnahmen ergreifen. In NRW lag die Hospitalisierungsrate am Montag bei 3,84, damit ist sie leicht gesunken. Weiterhin gilt im Bundesland flächendeckend für Veranstaltungen die 2G-Regel - sie greift ab dem Wert von 3.
Ab einem Wert von 6 wird die 2G-Plus-Regel eingeführt. Im bundesdeutschen Durchschnitt lag der Wert am Freitag knapp unter 6.
Was bedeutet die Hospitalisierungsrate?
Die 7-Tage-Hospitalisierungsrate gibt die Anzahl der Corona-Patienten pro 100.000 Einwohner an, die in den vergangenen sieben Tagen im Krankenhaus behandelt worden sind.
In Nordrhein-Westfalen lag der Richtwert am 29. November bei 3,84. Bundesweit liegt der Wert nahe an der Marke von 6. Die aktuellen Daten finden Sie auf unserer Übersichtsseite:
Meldeverzögerungen schwächen Aussagekraft
Die Intensivstationen drohen gerade zu überlasten - nicht zuletzt, weil Covid-19-Patienten die dortigen Betten überdurchschnittlich lange belegen.
Während die Hospitalisierungsrate in NRW aufgrund von Meldeverzögerungen Schwankungen unterliegt, steigt der Anteil der Covid-Patienten auf den Intensivstationen, die im Divi-Zentralregister erfasst werden, beständig.
Belastung der Intensivstation besser abschätzen
Der Blick auf die Hospitalisierungsrate wird geschärft, um die kommende Belastung der Intensivstationen besser abschätzen zu können. Weil diese Inzidenz aufgrund von Meldeverzögerungen nicht so präzise ist, wie sie es sein könnte, kritisiert die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) seit geraumer Zeit, dass es nicht flächendeckend digitale Meldeverfahren gibt.
Der Wert sei wichtig, aber er könnte digital besser sein, so ein DKG-Sprecher im November auf WDR-Anfrage. Leider würden Informationen aber immer noch mit Fax und Anrufen weitergegeben. Trotzdem sei die Inzidenzen-Kette von Corona-Infektionen in der Bevölkerung, Hospitalisierung und intensivmedizinischer Betreuung eine unverzichtbare Informationsquelle.
Covid-19-Patienten binden Intensivpfleger:Innen
Sie könne helfen, Belastungen vorherzusehen und für Entlastung zu sorgen. "Es ist möglich, Personal von den Normalstationen auf die Intensivstationen zu verlegen", so der DKG-Sprecher. Dieses Personal könne in gemischten Teams aber nur für Entlastung sorgen, einen Intensivpfleger jedoch nie voll ersetzen, da die Ausbildung sich stark unterscheide.
Die Situation auf den Intensivstationen entscheidet letztlich darüber, wie gut Deutschland durch die Pandemie kommt. Covid-19-Patienten sind pflegeintensiv, weil sie Personal aus Ansteckungsgründen exklusiv binden. Die Pfleger:Innen fallen somit für andere Patienten aus. Diese Ausfälle sollen durch den Blick auf die Hospitalisierungsrate zumindest planbar werden.