Die Testnachweise, bitte! 3G in Bussen und Bahnen
Stand: 16.11.2021, 11:06 Uhr
Die Ampelparteien aus SPD, Grüne und FDP wollen eine Testpflicht für Busse und Bahnen einführen. Nur wer geimpft, genesen oder getestet ist, darf mitfahren. Die sogenannte 3G-Regel würde dann für alle öffentlichen Verkehrsmittel bundesweit gelten. Doch vor allem im Nahverkehr ist 3G praktisch unmöglich.
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Zu den Kommentaren [45]Schon jetzt gilt Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln. Kontrollen sind aber selten und vor allem nur stichprobenartig. Das würde auch bei einer Testpflicht gelten. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind in Deutschland nicht für flächendeckende Kontrollen ausgelegt. "Die Vorschläge sind einfach nicht passend zu den Reisegewohnheiten und zum Eisenbahnsystem, wie wir es haben. Wir haben ein offenes System. Schon mit der Maskenpflicht haben wir Probleme, dem wirklich nachzukommen in der Kontrolle.", sagt Andreas Schröder von Fahrgastverband Pro Bahn NRW.
Kontrollen nur stichprobenartig
Anders im Ausland, wo es Zutrittskontrollen und Reservierungspflicht im Fernverkehr gibt. Auch bei den Verkehrsbetrieben stößt der Vorschlag auf wenig Liebe. Wenn überhaupt lasse sich nur stichprobenartig kontrollieren, teilte der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen mit.
Verkehrsverbünde skeptisch
Für mögliche Kontrollen sieht der Verkehrsverbund Rhein-Sieg auch ganz praktische Probleme. Wie bei der Kontrolle der Maskenpflicht sei man auch hier auf die Unterstützung der Ordnungsämter und der Polizei angewiesen, sagt Benjamin Jeschor vom VRS. Ähnlich sieht es die Deutsche Bahn, die Hilfe der Bundespolizei für notwendig hält.
3G kommt zu spät
Wenig überzeugt ist auch der Virologe Christian Drosten. Er dämpft die Erwartungen an 3G im Verkehr. Man sei in einer Hochinzidenz-Zeit und müsse damit rechnen, dass anwesende Geimpfte ein substanzielles Risiko hätten, unerkannt infiziert zu sein, sagte Drosten gestern (15.11.2021) in einer Bundestagsanhörung. Das Ziel, Ungeimpfte vor Ansteckung zu schützen, werde somit verfehlt. Drosten empfiehlt ein Bündel von verschiedenen Maßnahmen. Nur wenn alles ineinander greife, könne es Erfolge bei der Eindämmung der Infektionen geben.
Besser strengere Maskenpflicht
Statt sich mit 3G in öffentlichen Verkehrsmitteln zu beschäftigen, fordert Bayerns Ministerpräsident Söder (CSU) eine bundesweite FFP2-Maskenpflicht in Bussen und Bahnen. Das sei wirkungsvoller als lückenhafte 3G-Kontrollen. Auch Pro Bahn spricht sich für andere Lösungen aus. Fahrgäste sollten Spitzenzeiten im Berufsverkehr vermeiden. Um das zu ermöglichen, sollten Arbeitgeber mehr Flexibilität bei den Arbeitszeiten erlauben und mehr Möglichkeiten zum Homeoffice schaffen, sagt Andreas Schröder von Pro Bahn NRW und lehnt 3G gänzlich ab. "Wir sehen einfach einen Anspruch für alle Bürger auf öffentliche Verkehrsmittel, solange es keine allgemeine Impfpflicht gibt."
45 Kommentare
Kommentar 45: Kräuselchen schreibt am 18.11.2021, 10:58 Uhr :
Was nutzt die Kontrolle des Impfnachweises, wenn der Personalausweis dazu nicht gefordert wird. Wie will man denn feststellen, ob das Handy auch demjenigen gehört, oder ob er es sich nicht ausgeborgt hat.
Kommentar 44: Wähling schreibt am 18.11.2021, 07:42 Uhr :
Da ich unter 5 Autoimmunerkrankungen leide kann ich mich leider nicht impfen lassen. Das heißt ich verliere meine Arbeit. Das nenne ich Spitzenpolitik und Erpressung.
Kommentar 43: Ju schreibt am 18.11.2021, 06:49 Uhr :
Was ist mit dem Schulbus? Jetzt muss man Kleine Kinder ab 6 Jahre zwangsimpfen??? Es müssen andere Lösungen her!
Kommentar 42: Juliane Michels schreibt am 18.11.2021, 02:19 Uhr :
Ich bin Corona-Risikopatient, aus medizinischen Gründen ungeimpft, schwerbehindert (70 GdB), Antrag auf Pflege ist in Bearbeitung. Ich bin auf den Bus angewiesen um zum Arzt, zum Supermarkt und um zum Testzentrum zu kommen. Ich kann aufgrund meiner Erkrankungen weder zu Fuß zum Testzentrum laufen noch lange in Warteschlangen vor dem Testzentrum rumstehen. Was bedeutet die 3G-Regel in Bus und Bahn für mich? Darf ich jetzt bis zum Ende der Coronakrise nicht mehr zum Arzt und nicht mehr einkaufen gehen???
Kommentar 41: Karl schreibt am 18.11.2021, 00:02 Uhr :
Ich finde das voll unakzeptabel 3G man zwingt die Leute richtig dass sie sich unbedingt impfen sollen das ist eine moderne Diktatur Was soll das alles denn? bringt das dann was? Impfung hat ja auch nichts gebracht man sagt ja trotzdem wenn man geimpft ist kann man auch Corvit 19 , Corona bekommen also was soll den ganzen Maßnahmen? Durch die Schutzmaske kann man sich ja auch anstecken .Es wird nur Chaos herrschen wenn es weitere dramatische Maßnahmen kommen wird.
Kommentar 40: Maria Novosel schreibt am 17.11.2021, 21:55 Uhr :
Wie sollen die Menschen zur Arbeit, ins Testcenter oder gar zur Impfung kommen, ohne öffentliche Verkehrsmittel. Wie sollen die Menschen zum Arzt kommen,ohne Auto.Der Nahverkehr ist so essentiell, lebensnotwendig und muss für alle zugänglich sein. Die meisten Ansteckungen finden im Privaten statt,und nicht wenn man mit FFP2 Maske im Bus,Zug sitzt.
Kommentar 39: Lena schreibt am 17.11.2021, 19:38 Uhr :
Wie soll das bitte funktionieren wenn die nächste Teststation nur mit Bus oder Bahn erreichbar ist?
Kommentar 38: Hansjörg schreibt am 17.11.2021, 19:11 Uhr :
3G im ÖPNV ist absoluter Unfug. Ich fahre mit dem Fahrrad zu einer Freundin (bin 2G). Da nehme ich das gelbe Heft nicht mit. Und dann habe ich Fahrradpanne und muß Abends mit dem Bus zurück. Dann habe ich das gelbe Heft nicht mit und ich riskiere es trotzdem. Ich habe mich nicht impfen lassen, um den Kontrollwahnsinn der Politik nachzukommen sondern um nicht krank zu werden. Impfen ist Privatsache - da unterscheide ich mich zu vielen Politikern. Übrigens bin ich Johnson&Johnson geimpft vor 5 Monaten. Seit 6 Wochen rät die STIKO zur Nachimpfung, da Johnson&J. nicht ausreichend gegen Delta schützt. 5 Monate nach Impfung gar nicht mehr. Aber es reicht juristisch für 2G. Wissen das unsere Politiker? Der Virologe Kekulé sagt "Die massiven Freiheiten für Geimpfte und Genesene hätten zum derzeitigen Infektionsgeschehen beigetragen." "Virologe Christian Drosten warnt die Politik davor, sich von 3G-Regeln zu viel zu erhoffen." Virologe Jonas Schmidt-Chanasit: "2G gebe eine "Scheinsicherheit".
Kommentar 37: ? schreibt am 17.11.2021, 17:59 Uhr :
Wie soll das gehen meine Mutter muss um 6 Uhr den Bus nehmen. Die einzige Apotheke hat dauerhaft zu gemacht , der Arzt macht erst un 9 Uhr auf Denkt mal nach .
Kommentar 36: Hans Reuter schreibt am 17.11.2021, 17:51 Uhr :
Ich möchte mal darauf hinweisen dass es auch Menschen gibt die keine Maske tragen können. Ich habe eine Befreiung die schon des öfteren kontrolliert wurde und für in Ordnung gehalten wurde dazu gehöre ich auch und ich werde von unwissenden Menschen öfters angegangen den coronato hat man mir auch schon gewünscht oder mit sieben man Schläge angedroht
Kommentar 35: Erika schreibt am 17.11.2021, 15:57 Uhr :
Fussläufig gibt es in meiner Umgebung keine Teststelle, meine ungeimpften Nachbarn müssen dorthin mit dem ÖPNV fahren. Wenn sie diesen ohne Test nicht mehr nutzen dürfen, können sie sich gar nicht mehr testen lassen. Und auch der Weg zum nächsten Supermarkt oder zum Arzt ist nur mit ÖPNV möglich. Eine Nachbarin hat schon proaktiv ihren Impftermin abgesagt, weil sie diesen ja nicht wahrnehmen kann, wenn sie für den ÖPNV einen Test braucht. Ich glaube nicht, dass mit dieser Regelung irgendwem geholfen wäre.