Impfpass

Impfdurchbrüche in Altenheimen: Wie Senioren an die dritte Impfung kommen

Stand: 15.10.2021, 18:23 Uhr

Corona trotz doppelter Impfung: Impfdurchbrüche in Alten- und Pflegeheimen zeigen, wie wichtig Auffrischungsimpfungen sind. Was müssen Senior:innen tun, um die dritte Impfung zu erhalten?

Sie gehören zu den Verletzlichsten in der Corona-Pandemie: Senior:innen und Pflegebedürftige. Das zeigen aktuelle Fälle von Impfdurchbrüchen in Altenheimen in Minden und Hamm. In Minden infizierten sich 19 Bewohner und zwölf Mitarbeitende - sie waren überwiegend geimpft.

In Hamm steckten sich 42 ältere Menschen und elf Pflegekräfte an, obwohl alle vollständig geimpft waren. Da alle ihre zweite Impfung bereits im Januar erhalten hätten, zeige der Fall, wie wichtig die dritte Impfung sei, um den Impfschutz zu erneuern. Das sagte am Mittwoch ein Sprecher der Stadt Hamm.

Wem wird die dritte Impfung empfohlen?

Empfohlen wird eine solche Auffrischungsimpfung von der Ständigen Impfkommission (Stiko) diesen Personengruppen:

  • Menschen ab 70 Jahren
  • Bewohnerinnen und Bewohner unter 70 Jahren in Einrichtungen der Pflege für alte Menschen
  • Pflegepersonal und andere Tätige mit direktem Kontakt mit den zu Pflegenden in ambulanten, teil- oder vollstationären Einrichtungen der Pflege
  • Personal in medizinischen Einrichtungen mit direktem Patientenkontakt

Eine Auffrischungsimpfung (mit einem mRNA-Impfstoff von Biontech oder Moderna) soll frühestens sechs Monate nach der zweiten Impfung erfolgen.

Wie kommen Heimbewohner an die dritte Impfung?

Nach der Schließung der Impfzentren sind in erster Linie die niedergelassenen Ärzte für die Auffrischungsimpfung zuständig. "Die Niedergelassenen sind in der Regel auch erster Ansprechpartner für die Impfungen in Alten- und Pflegeeinrichtungen, mit denen viele Ärzte bereits seit Monaten und Jahren zusammenarbeiten", sagte Christopher Schneider von der KV Nordrhein am Donnerstag dem WDR.

Auffrischungsimpfungen würden daher entweder durch diese "Heimärzte", die jeweiligen Heimleitungen oder die Kommunen angestoßen. "Die Bewohner selbst müssen in der Regel selbst nichts aktiv unternehmen, die Impfung kommt quasi wie schon zu Jahresbeginn zu ihnen", so Schneider.

Und wer zu Hause wohnt?

Pflegebedürftige und Senioren, die bettlägerig sind, werden von ihrem Hausarzt oder Facharzt im Rahmen eines Hausbesuchs geimpft.

Wer nicht bettlägerig ist, kann selbst aktiv werden und seinen Haus- oder Facharzt kontaktieren. Oft melde sich die Praxis aber auch bei ihnen, sagte KV-Nordrhein-Sprecher Schneider. "Dies läuft also ähnlich wie schon bei den Erst- und Zweitimpfungen."

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