Regionale Lockdowns und Impfpflicht: Leopoldina schlägt Alarm
Stand: 27.11.2021, 17:36 Uhr
Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina schlägt Alarm. Sie fordert ein sofortiges Gegensteuern gegen die explodierenden Coronazahlen - mit Kontaktbeschränkungen, regionalen Lockdowns und einer stufenweisen Impfpflicht.
So klar hat sich die Nationale Akademie der Wissenschaften selten geäußert. In einer Ad-hoc-Stellungnahme fordert die Leopoldina "dringend ein sofortiges Gegensteuern" in der Corona-Pandemie.
Es sei zu befürchten, dass "Teile der Politik und Öffentlichkeit die Dramatik der Situation nicht in vollem Ausmaß wahrnehmen". Wenn die vierte Welle gebrochen werden solle, müssten "schnellstmöglich klare und konsequente Maßnahmen nach einheitlichen Kriterien ergriffen werden", so die Leopoldina in einer Art Brandbrief, der dem WDR vorliegt.
Stufenweise Impfpflicht und regionale Lockdowns
Als Hauptproblem machen die Autoren die hohe Zahl der ungeimpften Menschen aus. Daher empfiehlt die Leopoldina eine "massive Verstärkung der Impfkampagne und die Einführung einer stufenweisen Impfpflicht".
Außerdem fordern die Experten von der Politik deutliche Maßnahmen. So müssten "umfassende Kontaktbeschränkungen" kommen, die zumindest in Regionen mit hoher Inzidenz oder Überlastung der Krankenhäuser auch einen Lockdown nicht ausschließen.
Alternativ könne die Politik eine konsequente Durchsetzung der 2G-Regeln anordnen, die streng kontrolliert und bei Verstößen auch sanktioniert werden.
Vorgezogene Weihnachtsferien für Schüler
Mit Blick auf Kinder und Jugendliche empfiehlt die Leopoldina vorgezogene Weihnachtsferien und regelmäßige Corona-Tests mindestens dreimal pro Woche. Während des gesamten Aufenthalts in den Schulen sollten Lehrer und Schüler aller Klassenstufen Masken tragen. "Eine Aussetzung der Präsenzpflicht und ein Wechselunterricht an Schulen sowie die Schließung von Kitas sollten möglichst vermieden werden."