Ticker vom Sonntag (27.06.2021) zum Nachlesen
Stand: 27.06.2021, 19:18 Uhr
- Neuinfektionen steigen in Sieger- und Sauerland
- Strengere Kontrollen für Urlauber geplant
- Hoffnung auf Großveranstaltungen im Herbst
- Politiker fordern schnellere Zweitimpfung
- Hoffnung auf Neustart für Konzerte im Herbst
- Partykontrollen in Köln und Aachen
- Bundesweite Inzidenz sinkt auf 5,7
Anstieg bei Neuinfektionen in Siegerland und Sauerland
Der Kreis Höxter hält weiterhin als einzige Kommune in NRW die Null bei den Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Im Siegerland und Sauerland steigt der Wert dagegen an - gegen den allgemeinen Trend. Das Gesundheitsamt im Oberbergischen Kreis hat dem Robert Koch-Institut 13,2 Neuinfektionen gemeldet. Landesweit geht diese Sieben-Tage-Inzidenz weiter zurück auf jetzt 5,9 - gestern waren es 6,3 Neuinfektionen. Die bundesweite Inzidenz liegt bei 5,7. Die Inzidenz ist Richtschnur für politische Entscheidungen zu Öffnungen oder Schließungen gesellschaftlicher Bereiche.
19.14 Uhr: Delta-Variante sorgt für viele Neuinfektionen in Russland
In Russland setzt sich der dramatische Anstieg der Infektionen mit der Delta-Variante des Coronavirus fort: Die Hauptstadt Moskau registrierte am Sonntag mit 144 Todesfällen die höchste Zahl an Corona-Toten in einer russischen Stadt seit Beginn der Pandemie. Die zweitgrößte Stadt des Landes, die EM-Austragungsstätte St. Petersburg, hatte erst am Samstag mit 107 Todesfällen einen Höchststand verzeichnet. Die Impfbereitschaft in Russland ist sehr niedrig.
In ganz Russland wurden am Sonntag 599 Todesfälle registriert; die Behörden meldeten zudem 20.538 Neuinfektionen. Vor allem aufgrund der Ausbreitung der besonders ansteckenden Delta-Variante steigen die Infektionszahlen seit Anfang Juni wieder stark an. Die Bundesregierung hat Russland deshalb am Freitagabend als Virusvariantengebiet eingestuft: Ab Dienstag gelten bei der Wiedereinreise nach Deutschland besonders strenge Regeln.
18.28 Uhr: Mehr als 800 spanische Schüler nach Abschlussfahrten nach Mallorca infiziert
Mehr als 800 Schülerinnen und Schüler aus mehreren Teilen Spaniens haben sich auf Abschlussfahrten nach Mallorca Mitte Juni mit dem Coronavirus infiziert. Nach jüngsten Angaben der verschiedenen Regionalregierungen erhöhte sich die Zahl der infizierten Teenager am Sonntag um mehr als 200 auf mindestens 848.
Es wird vermutet, dass sehr viele der betroffenen jungen Leute mit ein und derselben Fähre von Valencia nach Mallorca fuhren. Andere kamen vermutlich auf der Insel miteinander in Kontakt. Alle Schüler hätten sich mit der Alpha-Variante des Virus infiziert, die zuerst in Großbritannien entdeckt worden war, hieß es.
16.58 Uhr: Menschen in italienischer Corona-Krisenregion feiern riesige Party
Hunderte Menschen sollen laut Medienberichten in der Nacht zu heute in einer Corona-Krisenregion Norditaliens stundenlang eine Party gefeiert haben. In Maleo hätten sie die Masken- und Abstandsregeln nicht eingehalten, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa. Der kleine Ort in der Lombardei steht im Fokus, weil dort zuletzt Corona-Fälle mit der gefährlichen Delta-Variante des Coronavirus nachgewiesen worden waren.
Auch in NRW hat die Polizei am Wochenende Partys aufgelöst, die gegen die Corona-Schutzverordnung des Landes verstoßen haben. In Krefeld und Leverkusen hatten sich insgesamt etwa 750 Menschen zum Feiern getroffen.
12.33 Uhr: Strengere Kontrollen für Urlauber geplant
Urlauber müssen sich bei ihrer Rückkehr nach Deutschland auf strenge Kontrollen einstellen. Das hat Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) in der "Bild am Sonntag" angekündigt. Er ist Vorsitzender der Gesundheitsministerkonferenz. Demnach sollen Impfnachweise und Corona-Tests bei Grenzübergängen und an Flughäfen nicht nur stichprobenartig kontrolliert werden. Bund und Länder würden engmaschige Kontrollen vorbereiten, die während der Reisezeit gelten sollen, sagte Holetschek. Grund ist die Delta-Variante des Corona-Virus.
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und Gesundheitsexperte Karl Lauterbach (beide SPD) sprachen sich bereits in der "Rheinischen Post" vom Samstag für eine doppelte Testpflicht für Reiserückkehrer aus. Die Tests sollten dabei zu Beginn der Rückkehr und nach fünf Tagen Quarantäne gemacht werden. Lauterbach plädierte wegen der angespannten Corona-Lage in Großbritannien außerdem für härtere Einreisebeschränkungen für Briten in die Europäische Union.
10.51 Uhr: 16.000 Dollar Corona-Trinkgeld für Kellnerin
Knapp 13.400 Euro Trinkgeld hat ein Gast in einem Grill-Restaurant im US-Bundesstaat New Hampshire gegeben. Die Rechnung für zwei Hotdogs mit Chilisauce, Pommes und Getränke belief sich eigentlich nur auf 37,93 Dollar, wie der Lokalsender WMUR berichtete. Bevor der Kunde mit seiner Kreditkarte bezahlte, erhöhte er die Summe auf 16.037,93 Dollar. Der Gast sagte der Kellnerin, er wolle, dass sie das Geld nach dem Corona-Lockdown behält. Restaurants hatten mehrere Monate lang geschlossen.
10.28 Uhr: Hoffnung auf Neustart für Konzerte im Herbst
Die Bundesregierung zeigt sich optimistisch, dass Konzerte und Veranstaltungen mit tausenden Besuchern im Herbst wieder möglich sind. "Wenn jeder ein Impfangebot bekommen hat, gibt es keinen Grund mehr, warum nicht auch Veranstaltungen mit 10.000 Besuchern oder mehr wieder möglich sein sollten", sagte Wirtschaftsstaatssekretär Thomas Bareiß (CDU) der "Welt am Sonntag". Natürlich müssten die Besucher geimpft oder getestet sein. Im Spätherbst könne es soweit sein.
10.16 Uhr: Bangkok schließt Restaurants und Baustellen
Angesichts eines starken Anstiegs der Corona-Neuinfektionen schränkt die thailändische Hauptstadt das öffentliche Leben ein. Restaurants dürfen keine Speisen mehr servieren, Zusammenkünfte von mehr als 20 Menschen hat die Stadtverwaltung untersagt. Außerdem werden Baustellen geschlossen und Unterkünfte von Arbeitern isoliert. Die Maßnahmen sollen 30 Tage in Kraft bleiben.
9.34 Uhr: CSU gegen "Lockdown-Automatismus"
Die CSU lehnt nach den Worten von Generalsekretär Markus Blume einen neuen Lockdown im Fall einer vierten Corona-Welle ab. "Wenn sich tatsächlich im Herbst erneut eine Infektionswelle aufbauen sollte, gibt es keinen Lockdown-Automatismus mehr", sagte Blume dem "Tagesspiegel am Sonntag". Viele Menschen seinen dann vollständig geimpft und es gebe massenhafte Testkapazitäten - deswegen "sollten uns dann andere Möglichkeiten zur Verfügung stehen".
9.17 Uhr: Kölner Reiseanbieter holt Touristen aus Portugal zurück
Ein Kölner Reiseanbieter will mehrere hundert Touristen aus Portugal zurückholen. Das Land gilt ab Dienstag als Virus-Variantengebiet - dadurch wird die Einreise nach Deutschland deutlich schwieriger. Das Reise-Unternehmen will allen Urlaubsgästen ermöglichen, bis Montagabend nach Deutschland zurückzukehren - also bevor die neuen Corona-Regeln für Portugal in Kraft treten. Etwa zehn Prozent der Gäste überlegen nach Angaben des Anbieters aber, trotzdem in Portugal zu bleiben. Ab Dienstag darf man nur noch von dort einreisen, wenn man die deutsche Staatsbürgerschaft oder einen Wohnsitz in Deutschland hat - und man muss dann für zwei Wochen in Quarantäne.
8.34 Uhr: Gesundheitsminister erwartet mehr Impfstoff
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rechnet mit mehr Impfstoff. Die Hersteller Moderna und Johnson & Johnson haben angekündigt, ihre Liefermengen zu erhöhen. Dadurch können mehr Termine vergeben werden.
8.00 Uhr: Politiker fordern schnellere Zweitimpfung
Gesundheitspolitiker der Opposition plädieren für eine schnellere Zweitimpfung, um die Ausbreitung der Delta-Variante zu bremsen. "Mit Blick auf die Delta-Variante sollte bei mRNA-Impfstoffen die Zweitimpfung dringend vorgezogen werden und bereits drei Wochen nach der ersten Impfung stattfinden", sagte der Bundestagsabgeordnete der Grünen und Notfallmediziner Janosch Dahmen der "Welt am Sonntag".
7.21 Uhr: Britischer Gesundheitsminister stolpert über Kuss-Affäre
Nachdem Vorwürfe gegen ihn laut wurden, er habe gegen Corona-Regeln verstoßen, hat Gesundheitsminister Matt Hancock nun seinen Rücktritt bekannt gegeben. Der Verstoß wurde durch das Bild einer Überwachungskamera öffentlich - Hancock ist dort zu sehen, wie er eine Mitarbeiterin küsst. Zum Zeitpunkt der Aufnahme war enger Körperkontakt zwischen Menschen aus unterschiedlichen Haushalten untersagt.
7.00 Uhr: Lehrerverband fordert Sicherheitsphase nach den Ferien
Lehrerinnen und Lehrer fordern, dass nach den Sommerferien Corona-Tests und Maskenpflicht an Schulen wieder ausgeweitet werden. Der Verband Bildung und Erziehung spricht gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland von einer zwei-wöchigen "Sicherheitsphase" - wie es in Schulen in Berlin geplant sei.
6.11 Uhr: Partykontrollen in Köln und Aachen
Die Kölner Polizei hat in der vergangenen Nacht ihre Präsenz im Innenstadtbereich und rund um den Aachener Weiher erhöht. Sie will damit verhindern, dass sich an neuralgischen Punkten größere Gruppen sammeln. Eine feiernde Menge von Italien-Fans nach dem Fußball-EM-Sieg im Achtelfinale wurde auf dem Ring aufgelöst - auch hier entspannte sich die Lage schnell. Kontrollen gab es auch in Aachen.
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