Ticker vom Dienstag (07.07.2020) zum Nachlesen
Stand: 07.07.2020, 21:14 Uhr
- Gütersloh: Adenauer schließt Prozess gegen Tönnies nicht aus
- USA treten aus Weltgesundheitsorganisation aus
- Keine weiteren Ansteckungen im Kreis Coesfeld
- Bolsonaro mit Coronavirus infiziert
- Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.
Nach "Lockdown": Adenauer schließt Auseinandersetzung mit Tönnies vor Gericht nicht aus
Landrat Sven-Georg Adenauer (CDU) und weitere Vertreter des Kreises Gütersloh haben in einer Pressekonferenz über die derzeitige Lage informiert. Adenauer betonte, man sei in "konstruktiven Gesprächen" mit der Firma Tönnies. Das Hygienekonzept, das Tönnies vorgelegt hat, gehe in die richtige Richtung - müsse aber noch nachgebessert werden. Bisher wisse man auch noch nicht, wer die Kosten, die im Landkreis angefallen sind, übernehme.
Gütersloh atmet auf
Endlich wieder Sport und Freunde treffen: Die Ausgangsbeschränkungen im Kreis Gütersloh wurden per Gerichtsurteil gekippt. Die Bürger reagierten positiv, wie ein erstes Stimmungsbild ergab. Man könne nicht den gesamten Kreis leiden lassen, meinte einer der Befragten.
Auch das Oberverwaltungsgericht in Münster hatte den zweiten "Lockdown" für den gesamten Kreis Gütersloh als unverhältnismäßig bezeichnet und ihn daher aufgehoben.
Die Zahl der Neuinfektionen ist mittlerweile deutlich gesunken: Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz liegt laut Robert Koch-Institut mittlerweile bei 35,4 - und damit unter dem Wert 50, der für Beschränkungen relevant ist.
Corona-Maßnahmen bald nur noch für Hotspots?
Minsterpräsident Armin Laschet (CDU) möchte künftig nicht mehr ganze Kreise, sondern nur noch einzelne Hotspots unter besondere Corona-Maßnahmen stellen. Der SPD-Gesundheitspolitiker sieht "Es wird bei künftigen Corona-Ausbrüchen die Arbeit schwerer machen und zwar deshalb, weil das Gericht davon ausgeht, dass man den Lockdown ganz gezielt auf ganz kleiner Fläche machen kann." sagte Lauterbach heute in der Aktuellen Stunde. Dies funktioniere bei der Epedemie-Bewältigung normalerweise nicht, da sich Infizierte und Nicht-Infizierte stärker mengten.
Wohin Menschen aus Gütersloh reisen dürfen
Reisende aus dem Kreis, die nach Niedersachsen wollen, brauchen noch bis zum Wochenende einen negativen Corona-Test. Außerdem gilt dort bis voraussichtlich Anfang nächster Woche ein Beherbergungsverbot in Hotels und Gaststätten für Gäste aus dem Kreis Gütersloh. Nach Mecklenburg-Vorpommern ist die Einreise dagegen wieder möglich. Auch Stadt und Landkreis Osnabrück haben ihre Auflagen zurückgezogen. Bayern hat laut "Radio Gütersloh" das Beherbergungsverbot für Touristen aus dem Kreis Güterloh, die keinen negativen Test vorweisen können, am Dienstagabend aufgehoben.
Keine weiteren Ansteckungen im Kreis Coesfeld
Das Kreisgesundheitsamt meldet keine weiteren nachgewiesenen Ansteckungen mit dem Coronavirus im Kreis Coesfeld. Es bleibt also bei 879 Fällen insgesamt; unverändert sind auch die Zahl der inzwischen Genesenen (850 Menschen) und die Zahl der aktuell Erkrankten (acht Fälle). Außerdem sind keine weiteren Verstorbenen im Kreis zu beklagen.
USA treten aus Weltgesundheitsorganisation aus
Die USA haben ihren Austritt aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vollzogen. Eine entsprechende Erklärung sei bei UN-Generalsekretär António Guterres eingereicht worden, sagte ein hoher Regierungsbeamter am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in Washington.
Bolsonaro mit Coronavirus infiziert
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Ein entsprechender Test in einem Militärkrankenhaus der brasilianischen Hauptstadt Brasilia sei positiv ausgefallen, sagte der Staatschef am Dienstag in einem TV-Interview. Er sei aber bei bester Gesundheit und weise keine schweren Symptome auf.
Zehntausende Nerze getötet
Nach Corona-Ausbrüchen in mehreren Nerzfarmen im Süden der Niederlande haben die Behörden zehntausende Tiere getötet. Wie das niederländische Landwirtschaftsministerium mitteilte, sei das Virus bei den Tieren in 20 Zuchtfarmen nachgewiesen worden. Auch wenn noch nicht endgültig wissenschaftlich erwiesen ist, dass Nerze das Coronavirus auf Menschen übertragen können, hat der niederländische Staat die Zucht von Nerzen zum Jahresende dauerhaft verboten. Im Mai hatten die niederländischen Behörden bekannt, dass sich zwei an Covid-19 erkrankte Mitarbeiter sehr wahrscheinlich bei den Tieren angesteckt hätten. Das wären laut WHO die ersten Fälle einer Übertragung des neuen Coronavirus von Tier zu Mensch. In den Niederlanden war die Zucht von Nerzen erlaubt, sie wurden wegen der Pelze nach China exportiert.
500 Freikirchen-Mitglieder in Quarantäne
Rund 500 Mitglieder einer freikirchlichen Gemeinde in Euskirchen sind in Quarantäne. Zuvor war festgestellt worden, dass eine 12-köpfige Familie, die Mitglied der evangelischen Freikirche ist, mit dem Virus infiziert ist. Nach Angaben des Kreis-Gesundheitsamts sollen alle Mitglieder der Mennoniten-Gemeinde noch diese Woche getestet werden.
EU-Wirtschaft stärker betroffen als gedacht
Die Corona-Krise könnte die europäische Wirtschaft härter treffen als zunächst vermutet. Das schätzt zumindest die EU-Kommission. Die Brüsseler Behörde korrigierte ihre Konjunkturprognose für das Jahr 2020 nach unten. Sie geht nun von einem Einbruch von 8,3 Prozent aus.
Für die Euro-Länder wird ein Rückgang von 8,7 Prozent erwartet. Insbesondere für Frankreich, Spanien und Italien sind die Aussichten düster. Sie wurden schwer von der Pandemie getroffen. Für Deutschland sagt die Prognose einen BIP-Rückgang von 6,3 Prozent voraus.
Düsseldorfer Prinzenpaar in Autokino
Nach Hochzeiten und Konzerten wird nun auch der Karneval verlegt: Morgen wird das Düsseldorfer Prinzenpaar der nächsten Session im Autokino vorgestellt. Auch das Mottolied werde dann präsentiert, erklärte das Comitee Düsseldorfer Carneval.
Eröffnet wird der Karneval in der Landeshauptstadt am 11. November traditionell mit dem Hoppeditz-Erwachen. "Wir planen so, dass der Termin auf dem Rathausplatz stattfinden kann, gegebenenfalls mit weniger Zuschauern und mit Abstand", sagte ein Sprecher des Comitees.
Welthungerhilfe warnt vor verheerenden Corona-Folgen
Die Welthungerhilfe hat vor verheerenden Folgen der Corona-Pandemie für die ärmsten Menschen gewarnt. Die Zahl der Hungernden drohe weltweit auf eine Milliarde Menschen anzusteigen, erklärte die Hilfsorganisation anlässlich der Vorstellung ihres Jahresberichts 2019.
Immer mehr Menschen würden in absolute Armut fallen und könnten ohne Hilfe nicht überleben. Zu der Pandemie komme in vielen Regionen Afrikas und Asiens die Heuschreckenplage hinzu.
Melbourne darf nicht raus
Während im Kreis Gütersloh Beschränkungen aufgehoben werden, wurden sie andernorts verhängt: Im australischen Melbourne gibt es ab Donnerstag eine Ausgangssperre, nachdem die Coronavirus-Infektionen stark angestiegen waren.
Mehr als fünf Millionen Bewohner müssen zu Hause bleiben - und das für mindestens sechs Wochen.
Spanien trauert um Corona-Tote
Mit einem bewegenden Trauergottesdienst hat Spanien die knapp 28.400 Todesopfer der Corona-Pandemie geehrt. Unter den 400 Teilnehmern der Messe in der Madrider Almudena-Kathedrale waren unter anderem auch König Felipe VI., viele ranghohe Politiker sowie rund 70 Hinterbliebene der Opfer und zahlreiche Vertreter des spanischen Gesundheitspersonals, das sich in der Krise um die Corona-Kranken gekümmert hatte. Viele Tausend Ärzte und Pfleger infizierten sich mit dem Virus und starben.
Nach Masken-Verstoß: Dortmunder Schüler bangt um Abschluss
Der 18-jährige Schüler Ari O. ist vor Gericht gegangen. Er klagt, weil er von den mündlichen Abschlussprüfungen ausgeschlossen wurde - wegen Verstoßes gegen die Maskenpflicht.
Ari O. hatte in Dortmund seine schriftlichen Prüfungen abgelegt und sich anschließend auf dem Flur mit Mitschülern darüber ausgetauscht. Dabei haben die Jugendlichen keine Maske getragen. Mehrere Ermahnungen zeigten laut einer Lehrerin keine Wirkung. Von der Gruppe kannte sie Ari O. namentlich, der daraufhin von den mündlichen Prüfungen ausgeschlossen wurde.
Der Schüler muss nun entscheiden, ob er auf einen Vergleich eingeht: Klage zurückziehen und dafür an den Prüfungen teilnehmen.
Ausländischen Studenten droht Ausweisung aus den USA
Die US-Regierung will ausländische Studenten ausweisen, wenn sie wegen des Corona-Virus ausschließlich an Online-Kursen teilnehmen können. Die US-Einwanderungsbehörde erklärte, die Studenten müssten entweder an eine Hochschule mit Präsenzunterricht wechseln oder die USA verlassen. Im Sommersemester gab es für sie noch Ausnahmen.
Gesundheitsminister einigen sich auf Fortsetzung der Maskenpflicht
Die Maskenpflicht im Kampf gegen die Corona-Krise wird in Deutschland vorerst weiterhin gelten - auch im Einzelhandel. Die 16 Gesundheitsminister der Länder haben sich heute darauf geeinigt, die Maskenpflicht nicht aufzuheben. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur nach einer Schalte der Ressortchefs mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) aus Kreisen der Gesundheitsminister. Zur Begründung hieß es, es dürfe nicht der falsche Eindruck entstehen, die Pandemie wäre vorbei.
Neben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte auch CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer einem raschen Ende der Maskenpflicht im Handel eine klare Absage erteilt. Kramp-Karrenbauer sagte nach Angaben von Teilnehmerkreisen in einer Videoschalte der CDU-Spitze, es sei zu beobachten, dass immer mehr Menschen ohne Maske unterwegs seien. Da sei es das falsche Signal, die Maskenpflicht aufzuheben. Das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes sei weiterhin notwendig und wichtig, damit Deutschland gut durch die Pandemie komme.
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