Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.
Weiter steigende Corona-Belastung im Ruhrgebiet
Im Ruhrgebiet steigt die Zahl der Coronainfektionen weiter an: In fünf Städten und Kreisen gab es innerhalb von sieben Tagen über 25 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Freitag hervor. Betroffen waren: Duisburg mit 26,3, der Kreis Unna mit 26,9, Bochum mit 29,3, Hagen mit 29,7 und Herne mit 30,7 (Stand: 14. August, 00.00 Uhr). Ab 50 können neue Regeln zur Eindämmung des Ansteckungsrisikos verhängt werden.
In Herne seien am Freitag 13 der 21 positiv Getesteten Reiserückkehrer gewesen, weitere sieben hätten Kontakt mit Infizierten gehabt, berichtete eine Sprecherin der Stadt. Nur eine Infektion sei nicht zuzuordnen gewesen. Die Stadt Bochum appellierte an alle Reiserückkehrer aus Risikogebieten, sich unbedingt beim Gesundheitsamt zu melden. In Hagen seien die Infektionsketten bislang nachvollziehbar, sagte ein Sprecherin auf Anfrage. Um die Ansteckungen kontrollieren und eindämmen zu können, müssen sich alle Reisenden aus Risikogebieten wie Spanien, Rumänien oder Luxemburg testen lassen.
Auswärtiges Amt verhängt Reisewarnung für Spanien
Das Auswärtige Amt hat für Spanien - mit Ausnahme der Kanarischen Inseln - eine Reisewarnung ausgesprochen. Zuvor hatten die zuständigen Bundesministerien Spanien als Risikogebiet eingestuft. Auch die beliebte Urlaubsinsel Mallorca ist davon betroffen.
Die Einstufung als Risikogebiet bedeutet, dass für heimkehrende Urlauber eine Testpflicht auf das Coronavirus greift. Bis das Ergebnis vorliegt, müssen sie sich in Quarantäne begeben. Zentrales Kriterium für die Einstufung als Risikogebiet ist, in welchen Staaten oder Regionen es in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner gegeben hat.
Für Pauschaltouristen gilt: Reisewarnungen sind in der Regel ein Stornierungsgrund.
Spanien verbietet Nachtleben und Rauchen im Freien
In Spanien wurden zuvor drastische Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie ergriffen. Das Nachtleben werde landesweit unterbunden, das Rauchen im öffentlichen Raum verboten, wenn der Sicherheitsabstand nicht eingehalten werden kann, und Alkohol dürfe nicht mehr im Freien getrunken werden, sagte Gesundheitsminister Salvador Illa. Raucher sind laut der Weltgesundheitsorganisation womöglich mehr gefährdet, sich mit dem Coronavirus zu infizieren oder dieses weiterzugeben, weil sich beim Rauchen Finger und Lippen berühren.
Von Mittwoch auf Donnerstag waren binnen 24 Stunden landesweit fast 3.000 neue Corona-Infektionen registriert worden, so viele wie zuletzt im April. Es gibt über 1.000 lokale Ausbrüche und die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner der letzten sieben Tage liegt derzeit bei fast 50.
Paris und Region um Marseille sind nun Risiko-Gebiete
Schlechte Nachrichten für Frankreich-Urlauber: Die französische Regierung hat Paris zum Corona-Hochrisiko-Gebiet erklärt. Gleiches gilt für das Department Bouches-du-Rhone, die Region um Marseille an der Mittelmeerküste.
Der Erlass gibt den lokalen Behörden die Befugnis, den Personen- und Fahrzeugverkehr einzuschränken, den Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln, Flugreisen und Gebäuden einzuschränken sowie einige Einrichtungen zu schließen, in denen ein hohes Infektionsrisiko besteht.
Gericht untersagt Feier mit 70 Gästen
Wenige Stunden vor einer geplanten privaten Geburtstagsfeier mit 70 Gästen auf einem Balkon in Münster hat das Verwaltungsgericht das Aus der Veranstaltung bestätigt. Wegen der Corona-Bestimmungen hatte das Ordnungsamt der Stadt die Feier untersagt. Das Gericht bestätigte diese Sicht in einem Eilverfahren und untersagte das Treffen am Freitagabend.
Begründung: Ein 26. Geburtstag sei kein "herausragender Anlass" wie bei einem Jubiläum, einer Hochzeit oder einem runden Geburtstag, den die Coronaschutzverordnung mit höchstens 150 Teilnehmern zulasse. Der Antragsteller aus Münster hatte die Nachbarschaft über seinen Plan informiert. Davon erfuhr das Ordnungsamt (Az.: 5 L 684/20, nicht rechtskräftig).
Mülheimer Klasse in Quarantäne, Grundschule in Hamminkeln zu
Eine komplette Klasse einer Grundschule in Mülheim muss in Quarantäne. Eine Schülerin ist mit dem Coronavirus infiziert. Die Familie der Schülerin hatte sich auf der Rückreise aus dem Urlaub an der Grenze in Bayern testen lassen und musste laut der Stadt Mülheim mehrere Tage auf das Ergebnis warten. Das Land, aus dem die Familie zurückkehrte, gilt aktuell nicht als Risikogebiet. Deshalb schickten die Eltern ihr Kind am ersten Schultag in die zweite Klasse.
In Hamminkeln am Niederrhein ist eine Grundschule von Freitag bis einschließlich Montag geschlossen worden. Eine Lehrerin sei positiv auf das Coronavirus getestet worden, teilten der Kreis Wesel und die Stadt Hamminkeln mit. Die Frau sei in Quarantäne, die Kontaktnachverfolgung laufe. Sie habe keinen Kontakt zu den Schulkindern gehabt. Einige Kollegen hätten sie allerdings privat getroffen, so dass sie auch in 14-tägige Quarantäne kamen und keinen Unterricht machen können.
Tausende warten auf Testergebnisse aus Bayern
Nach der Coronatest-Panne in Bayern steht Ministerpräsident Söder (CSU) in der Kritik - auch weil er sich in der Pandemie als tatkräftiger Krisenmanager inszeniert hatte. Die bayerischen Behörden sind weiter damit beschäftigt, tausenden Reiserückkehrern ihre Testergebniss zu übermitteln; darunter sind auch mehrere hundert, die positiv getestet wurden.
Bundesgesundheitsminister Spahn sagte, in einer Krise wie dieser könnten auch Fehler passieren - entscheidend sei, dass sie schnell behoben würden.
Sportvereine können weiter Hilfe beantragen
Die Pandemie hat auch Sportvereine in Nöte gestürzt. Rund 700 Vereine haben bereits finanzielle Hilfen beim Land beantragt. Sportclubs, die bislang noch nicht darauf zurückgegriffen haben, können diese noch bis 15. November beantragen. Die Frist wurde damit um drei Monate verlängert. Sie wäre eigentlich morgen ausgelaufen.
Runder Tisch: Karneval zu Corona-Zeiten?
In Köln kommt heute ein Runder Tisch zusammen: Es soll beraten werden, wie der Sessionsstart 2020 in der Karnevalshochburg stattfinden könnte.
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hat indes der Forderung, den Karneval jetzt schon abzublasen, eine Absage erteilt. Es sei zu früh, "dass abschließend zu entscheiden", sagte er im WDR-Sommerinterview. Landrat Sebastian Schuster (CDU) hatte sich für eine Absage von Karnevalsveranstaltungen ausgesprochen.
Appelle der Kölner Polizei vorm Wochenende
Bei diesem Wetter zieht es viele Menschen an Badeseen und Parks. Das Gedränge scheint programmiert. Der Kölner Polizeipräsident Uwe Jacob hat deshalb vor dem Wochenende an die Vernunft der Bürger appelliert.
"Selbst in lauen Sommernächten kann man viel tun, um das Infektionsrisiko zu minimieren - wenn man das möchte." Er habe großes Verständnis dafür, dass es die Menschen ins Freie zieht. Dennoch gebe es genug Möglichkeiten, Abstand zu halten.
Bund will Masken an andere Länder geben
Die Bundesregierung will derzeit in Deutschland nicht benötigte Corona-Schutzmasken an andere Staaten abgeben. Geplant ist, dafür der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Schutzausrüstung zur Verfügung zu stellen, wie ein Sprecher des Gesundheitsministeriums sagte.
Die aktuelle Pandemie-Situation hierzulande ermögliche es, einen Teil der derzeit überschüssigen Masken in eine nationale Reserve zu geben - und einen geringen Teil Ländern zur Verfügung zu stellen, die wegen ihrer Corona-Situation gerade dringend Masken benötigten. Dies sei auch ein Akt der Solidarität.
Digitalisierung an Schulen soll schneller gehen
Schüler haben gestern Abend noch mal das Versprechen aus der Politik bekommen, dass die Digitalisierung schneller gehen soll. Bundesbildungsministerin Karlicezk hat mit Kollegen aus sieben Ländern und Kanzlerin Merkel über Lehren aus der Coronakrise beraten.
Sie wollen sich dafür einsetzen, dass Schüler privates Internet bekommen für maximal zehn Euro im Monat - und Lehrer Dienstlaptops.
Rund 100 Millionen Euro Schaden bei Filmproduzenten
Durch die Unterbrechungen von Film- und Fernsehproduktionen während der Corona-Pandemie ist der Branche nach Schätzungen der Produzentenallianz bisher ein Schaden von rund 100 Millionen Euro entstanden. Seit Mitte März seien mehr als 300 Kino- und TV-Produktionen unter- oder abgebrochen worden, sagte der Geschäftsführer der Produzentenallianz, Christoph Palmer.
Der Schaden für die Produzenten "wäre noch größer, wenn sich die Auftraggeber nicht bereiterklärt hätten, einen Teil der durch Corona entstandenen Mehrkosten zu übernehmen".
Großbritannien verhängt Reiserückkehr-Quarantäne
Die Infektionszahlen steigen erneut - nicht nur in Deutschland. Großbritannien ergreift nun Maßnahmen und verhängt ab Samstag eine Quarantäne für Reiserückkehrer. Sie gilt für Urlauber, die unter anderem aus Frankreich, den Niederlanden und Malta zurückkommen.
Experten rechnen damit, dass ab heute eine große Rückreisewelle einsetzen wird. Allein in Frankreich machen schätzungsweise rund eine halbe Million Briten gerade Urlaub.
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