Der Ticker vom Donnerstag (15.10.2020) zum Nachlesen
Stand: 15.10.2020, 19:25 Uhr
- Gesamte Niederlande und Frankreich Risikogebiete
- Beherbergungsverbot in vier Bundesländern aufgehoben
- Landesregierung informiert am Freitag über Regeln für NRW
- Neuinfektionen so hoch wie nie
- Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.
19:21 Uhr: Karnevals-Dachverband rät zu Verzicht auf Umzüge und Sitzungen
Der Bund Deutscher Karneval mit Sitz in Köln ruft wegen Corona für die Session 2020/21 zum Verzicht auf Rosenmontagszüge und große Narren-Sitzungen auf. "Das gebietet die Verantwortung für die Aktiven der Vereine wie auch für das Publikum", sagte BDK-Präsident Klaus-Ludwig Fess. Zudem werde die Turniersaison im karnevalistischen Tanzsport abgesagt - die deutsche Meisterschaft in Köln im März finde nicht statt.
Das heiße aber trotz allem nicht, dass der Fasching oder Karneval ausgesetzt sei. "Er wird andere Formen finden müssen", sagte Fess. In alternativen kleineren Formaten - wie zum Beispiel Platzkonzerte unter Einhaltung von Abstandsregeln und digital präsentierte karnevalistische Unterhaltung. Der BDK zählt bundesweit rund 2,6 Millionen Mitglieder in mehr als 5.300 Vereinen und Zünften.
18:37 Uhr: Auch das Saarland kippt Beherbergungsverbot
Auch das Saarland streicht das Beherbergungsverbot. Damit entfällt von diesem Freitag an für Reisende aus innerdeutschen Hotspots die Pflicht, bei der Übernachtung im Saarland einen negativen Corona-Test vorzulegen, wie Regierungssprecher Alexander Zeyer am Donnerstag mitteilte.
17:15 Uhr: Gesamte Niederlande und Frankreich Risikogebiete
Die Bundesregierung hat die gesamten Niederlande - und damit auch die Provinz Zeeland - und das französische Festland sowie Korsika zu Risikogebieten erklärt. Diese Regelung gilt ab Samstag. Ebenfalls gelten dann auch zwei Regionen in Italien (Kampanien und Ligurien) und fünf in Polen als Corona-Risikogebiete. Für Urlaubsrückkehrer aus den betroffenen Gebieten gilt dann eine Quarantänepflicht. Außerdem werden Malta und die Slowakei komplett sowie einzelne Regionen in neun weiteren EU-Ländern auf die Risikoliste gesetzt, wie das Robert Koch-Institut am Donnerstag auf seiner Internetseite mitteilte. Die Einstufung sei mit den entsprechenden Ministerien abgestimmt.
In den Niederlanden meldeten die Gesundheitsbehörden mehr als 7.500 Neuinfektionen binnen 24 Stunden - so viele wie nie zuvor. Auch in Belgien gab es ein Rekordhoch: 7.481 registrierte Fälle innerhalb von 24 Stunden. Die italienischen Gesundheitsbehörden meldeten mehr als 8.800 Neuansteckungen an einem Tag, die französischen 30.621 Neuinfektionen.
16:58 Uhr: EU-Kommissionschefin von der Leyen geht in Quarantäne
EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat den EU-Gipfel in Brüssel am Donnerstagnachmittag frühzeitig verlassen und sich in Corona-Quarantäne begeben. Sie sei gerade darüber informiert worden, dass ein Mitglied ihres Empfangsbüros am Morgen positiv auf das Coronavirus getestet worden sei, schrieb die CDU-Politikerin kurz nach Beginn des EU-Gipfels auf Twitter. Sie selbst sei negativ getestet worden. Dennoch habe sie den EU-Gipfel aus Vorsicht unverzüglich verlassen und sich in Selbstisolation begeben.
15:52 Uhr: Mehr als 120 Soldaten unterstützen NRW-Kommunen
In insgesamt acht Städten und Kreisen in Nordrhein-Westfalen helfen zur Zeit insgesamt 123 Bundeswehrsoldaten bei der Kontaktnachverfolgung von Corona-Infizierten. Angesichts steigender Ansteckungszahlen sei damit zu rechnen, dass die Zahl der Hilfsleistungsanträge bei der Bundeswehr weiter steigen werde, sagte der Sprecher des Landeskommandos NRW, Stefan Heydt, am Donnerstag. Zur Zeit laufen seinen Angaben zufolge solche Unterstützungseinsätze in Dortmund, Gelsenkirchen, Köln, dem Oberbergischen Kreis, Bielefeld, Hagen, Wuppertal und Remscheid.
15:40 Uhr: Telefonische Krankschreibungen ab Montag wieder möglich
Telefonische Krankschreibungen wegen Erkältungsbeschwerden sind ab kommendem Montag wegen der Corona-Lage wieder bundesweit möglich. Das beschloss der Gemeinsame Bundesausschusses im Gesundheitswesen am Donnerstag. Die Regelung soll zunächst bis zum Jahresende gelten. Die entsprechenden Krankschreibungen gibt es jeweils für sieben Tage. Eine einmalige Verlängerung der Krankschreibung könne telefonisch für weitere sieben Kalendertage ausgestellt werden, hieß es in einer Mitteilung.
15.25 Uhr: Niedersächsisches Oberverwaltungsgericht stoppt Beherbungsverbot
Das niedersächsische Oberverwaltungsgericht hat das Beherbergungsverbot des Landes für Reisende aus deutschen Corona-Hotspots in einem Eilverfahren für rechtswidrig erklärt. Der Beschluss sei unanfechtbar, teilte das Gericht am Donnerstag in Lüneburg mit. Geklagt hatte der Betreiber eines Ferienparks.
15:20 Uhr: Bayern beschließt strengere Regeln
Bayern führt strengere Corona-Regeln ein als am Mittwoch beim Bund-Länder-Treffen beschlossen. Das kündigte Ministerpräsident Markus Söder in München an. Wenn die Zahl der Neuinfektionen in Regionen mehr als 50 pro 100.000 Einwohner in einer Woche erreichen, gelte künftig eine Maskenpflicht auch in Grundschulen. Die Sperrstunde muss dann von 23 auf 22 Uhr vorverlegt werden. Auch bei privaten Treffen würden die Regeln zumindest für die kommenden vier Wochen verschärft: In betroffenen Regionen dürfen sich dann im privaten Bereich laut Söder nur noch fünf Personen aus zwei Haushalten treffen. Die Situation werde wöchentlich neu bewertet, sagt Söder.
14:49 Uhr: Landesregierung informiert am Freitag über Regeln für NRW
Angesichts rasant ansteigender Infektionszahlen stehen auch in NRW Beschlüsse über strengere Einschränkungen im privaten und öffentlichen Leben bevor. An diesem Freitag wird das Landeskabinett in einer Video-Schalte entscheiden, was die jüngste Bund-Länder-Einigung zum Corona-Krisenmanagement für das einwohnerreichste Bundesland bedeutet. Das kündigte ein Sprecher der Staatskanzlei am Donnerstag in Düsseldorf an.
Unmittelbar nach der Kabinettssitzung will sich Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) bei einem Corona-Gipfel mit allen Oberbürgermeistern und Landräten austauschen. Anschließend informieren Laschet und NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) in einer Pressekonferenz über die Ergebnisse und Maßnahmen für NRW.
14:12 Uhr: Auch Borussia Mönchengladbach droht Geisterspiel
Borussia Mönchengladbach droht im zweiten Heimspiel der Bundesligasaison gegen den VfL Wolfsburg am Samstag eine Partie ohne Zuschauer. "Derzeit deutet vieles daraufhin, dass Gesundheits- und Ordnungsamt der Stadt Mönchengladbach die ursprünglich erteilte Ausnahmegenehmigung für 20 Prozent der Gesamtkapazität an Zuschauern am Samstag widerrufen werden - in diesem Fall würde die Partie vor leeren Rängen ausgetragen werden müssen", teilte der Klub heute mit.
Auch Armina Bielefeld droht im ersten Duell mit Rekordmeister FC Bayern München seit elfeinhalb Jahren am Samstag ein Geisterspiel. "Wir erwarten maximal 300 oder im schlimmsten Fall gar keine Besucher", sagte Vereinssprecher Daniel Mucha.
14:03 Uhr: Andrang an Coronatest-Station am Düsseldorfer Flughafen
An einer privat geführten Coronatest-Station am Düsseldorfer Flughafen haben sich am Donnerstagmorgen lange Schlangen gebildet. Hunderte Urlauber bemühten sich um einen Test, da man als Bewohner eines NRW-Risikogebiets nur mit negativem Ergebnis die Beherbergungsverbote anderer Bundesländer umgehen kann. Besonders am Nachmittag und Abend müsse man auch in den kommenden Tagen mit Wartezeiten rechnen, wenn man sich vorher nicht online angemeldet habe, sagte eine Sprecherin.
13:55 Uhr: Keine Isolation - Gericht kippt NRW-Verordnung zu Corona im Pflegeheim
Die Bewohnerin eines Pflegeheims im Kreis Lippe darf wegen Corona nicht länger isoliert werden. Das Verwaltungsgericht Minden gab in einem Eilverfahren dem Antrag der Frau statt. Sie klagt gegen eine Allgemeinverfügung des NRW-Gesundheitsministeriums. In dieser Verfügung vom 31. August 2020 wird vorgegeben, dass Pflegebedürftige isoliert werden müssen, bei denen bei einem konkreten Anlass eine Corona-Infektion nicht ausgeschlossen werden kann.
Das Verwaltungsgericht Minden kritisiert für diesen Schritt die fehlende Rechtsgrundlage. Außerdem wird in dem Beschluss bemängelt, dass die Pflegeeinrichtung selbst entscheidet, wer isoliert wird - und nicht die zuständige Behörde. Auch sei die Formulierung "konkreter Anlass" in der Verfügung zu ungenau (Az.: 7 L 729/2). Der Beschluss ist noch nicht rechtskräftig. Gegen ihn kann Beschwerde am Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen eingelegt werden.
12:51 Uhr: Beherbergungsverbot in Baden-Württemberg und Sachsen aufgehoben
Nach dem Eilantrag von Urlaubern aus NRW hat der Verwaltungsgerichtshof in Baden-Württemberg mit Beschluss vom Donnerstag das Beherbergungsverbot in dem Bundesland gekippt. Dieses gilt bislang für Gäste aus deutschen Regionen, in denen 50 neue Corona-Fälle pro 100.000 Einwohner binnen 7 Tagen registriert wurden. Das Beherbergungsverbot ist in Baden-Württemberg damit vorläufig mit sofortiger Wirkung außer Vollzug gesetzt, wie das Gericht in Mannheim mitteilte. Es können keine Rechtsmittel eingelegt werden.
Die Familie, die per Eilantrag das Beherbergungsverbot gekippt hat, tritt nun ihren Urlaub im Kreis Ravensburg an. Das sagte die Anwältin der Familie, Elisabeth Rahe. Die Familie sei bei dem Urlaub in einer Ferienwohnung unter sich und in keinem Hotel, betonte die Anwältin. Die Urlauber argumentierten gegenüber dem Gericht unter anderem, die Vorlage eines negativen Corona-Tests diskriminiere Gäste aus Regionen mit schlechten Testkapazitäten und Familien. Sie hätten es nicht geschafft, ein Testergebnis innerhalb von weniger als 72 Stunden zu erlangen - wobei es nur 48 Stunden alt sein darf. Weiterhin müsse der Test privat bezahlt werden und belaste die Antragsteller mit ihren drei Kindern erheblich.
In Sachsen wurde das Berherbungsverbot von der Landesregierung aufgehoben. Das kündigte die Regierung am Donnerstag nach einem Gespräch mit Landräten und Bürgermeistern aus dem Freistaat an. Die Regelung soll ab Samstag gelten.
11:36 Uhr: Lauterbach fordert Reiseverbot
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat angesichts der hohen Infektionszahlen in Deutschland ein Reiseverbot für Menschen aus besonders betroffenen Regionen gefordert, bis sich die Infektionszahlen in den betroffenen Gebieten wieder beruhigt hätten. "Um vor die Welle des exponentiellen Wachstums zu kommen, sollten Reiserückkehrer und Reisewillige nicht mehr getestet werden", sagte Lauterbach der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Lauterbach kritisierte in dem Zusammenhang, dass es keine Einigung zum Beherbergungsverbot gegeben habe.
10:54 Uhr: Hamsterkäufe nehmen wieder zu
Die Supermarkthändler Aldi Süd und Lidl melden, dass die ersten Kunden scheinbar wieder ihre Vorratsschränke aufstocken. Beim Klopapier würden sich die Regale ein wenig lichten. Wie schon im Frühjahr sei aber die Versorgung gesichert. Zu Beginn der Corona-Krise waren die Umsätze mit Toilettenpapier in Drogerien und Supermärkten rasant angestiegen.
10:26 Uhr: Neue Maßnahmen für Werl
Die Sieben-Tage-Inzidenz ist in Werl auf 139,8 gestiegen, deshalb gelten spätestens ab morgen strengere Corona-Regeln. In Teilen der Werler Innenstadt gibt es künftig eine Maskenpflicht. Insbesondere in der Fußgängerzone. Die Stadt hat auch entschieden, dass in der Öffentlichkeit nur noch höchstens fünf Menschen zusammenkommen dürfen. Bei Sportveranstaltungen drinnen sind keine Zuschauer erlaubt.
10:14 Uhr: Deutlich weniger Industrie-Beschäftigte
Angesichts der Corona-Krise ist die Zahl der Beschäftigten in der Industrie spürbar zurückgegangen. Im verarbeitenden Gewerbe - also etwa im Maschinenbau oder der Autoindustrie - arbeiteten Ende August rund 5,5 Millionen Menschen, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Das waren im Vergleich zum August 2019 rund 179.000 oder 3,1 Prozent weniger. Nach Angaben des Bundesamtes ist dies der höchste prozentuale Rückgang der Beschäftigtenzahl zum Vorjahresmonat seit Mai 2010.
09.37 Uhr: Auch Landespolizei verzeichnet zahlreiche Verstöße
Seit Beginn der Corona-Pandemie und den einhergehenden Regeln sind von der Polizei in NRW 50.927 Menschen bei mutmaßlichen Verstößen festgestellt worden. Wie das Innenministerium mitteilte, wurden zwischen dem 25. März und dem 11. Oktober die Personalien von 37.228 Erwachsenen, 11.372 Jugendlichen und 2.327 Kindern aufgenommen. Insgesamt wurden von der Polizei 13.689 Ordnungswidrigkeits-Anzeigen (Knöllchen) verteilt, sowie 808 Strafanzeigen. In der Statistik nicht erfasst sind Verstöße, die von den kommunalen Ordnungsämtern aufgenommen wurden.
09.05 Uhr: 71.000 Ermahnungen wegen Maskenpflicht-Verstoßes
Die Bundespolizei hat einem Bericht zufolge binnen eines Monats mehr als 71.000 Mal Reisende wegen Verstoßes gegen die Maskenpflicht ermahnt. Von Mitte September bis Mitte Oktober seien 71.233 derartige Fälle an Bahnhöfen und in Zügen registriert worden, berichteten die Zeitungen der Funke Mediengruppe am Donnerstag unter Berufung auf Zahlen der Gewerkschaft der Polizei (GdP). Demnach wurden in 200 Fällen uneinsichtige Reisende von der Weiterfahrt ausgeschlossen oder des Bahnhofs verwiesen. In 1.124 Fällen sei das zuständige Gesundheitsamt informiert worden, um Bußgelder zu verhängen. Der ganz überwiegende Teil der Reisenden habe sich bei Ermahnungen durch die Polizei einsichtig gezeigt, hieß es weiter.
08.52 Uhr: Portugal ruft landesweiten Katastrophenfall aus
In Portugal hat die Regierung wegen der steigenden Corona-Infektionszahlen den landesweiten Katastrophenfall ausgerufen. Ministerpräsident Costa erklärte in Lissabon, die Anordnung gelte von heute an für mindestens 15 Tage. Die Regierung könne dadurch bei Bedarf Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und andere einschneidende Maßnahmen durchsetzen. Unter anderem sollen sich dann nur noch maximal fünf Menschen in der Öffentlichkeit treffen dürfen.
08.21 Uhr: Spahn mit Ausblick auf Weihnachten
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ruft die Bevölkerung auf, durch Disziplin und Umsicht die Virus-Ausbreitung zu bremsen. "Wir haben es gemeinsam selbst in der Hand", sagt er im Deutschlandfunk. Den Bürgern müsse klar sein, dass sie heute entschieden, ob Weihnachten in gewohnter Form stattfinden könne. Spahn fordert insbesondere mehr Achtsamkeit bei privaten Feiern und bei nicht notwendigen Reisen.
08.05 Uhr: Braun appelliert an Vernunft
Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) hält die Bund-Länder-Verabredungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie für unzureichend. Die Beschlüsse seien ein wichtiger Schritt, "aber sie werden vermutlich nicht ausreichen", sagte Braun am Donnerstag im ARD-Morgenmagazin mit Verweis auf die stark steigenden Infektionszahlen in Deutschland. Jetzt komme es auf die Bevölkerung an. Man solle nicht nur schauen, was erlaubt ist. "Wir müssen im Grunde genommen mehr machen und vorsichtiger sein als das, was die Ministerpräsidenten gestern beschlossen haben", sagte der CDU-Politiker. Es stehe außer Frage, dass Deutschland am Beginn "einer sehr großen zweiten Welle" der Corona-Pandemie steht. "Jetzt ist nicht die Zeit für Reisen", äußerte Braun deutlich.
07.39 Uhr: Auch Dortmund nun Risikogebiet
In der Corona-Pandemie gilt nun fast das gesamte Ruhrgebiet als Risikogebiet. Drei weitere Städte überschritten am Donnerstag latu Robert-Koch-Institut die Warnstufe von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. In Dortmund lag der Wert gestern bei 50,7, in Bochum bei 53,3 und in Mülheim bei 59,8. Damit stehen auch dort härtere Anti-Corona-Maßnahmen an.
07.11 Uhr: Gesundheitsnotstand in Frankreich ausgerufen
Angesichts der vielen Neuinfektionen rief die französische Regierung gestern Abend den öffentlichen Gesundheitsnotstand aus. Dieser gilt von Samstag an und gibt der Regierung die Möglichkeit, Maßnahmen wie Ausgangsbeschränkungen, aber auch wirtschaftliche Hilfen im Schnellverfahren umzusetzen. Die Epidemie stelle eine Katastrophe im Bereich der öffentlichen Gesundheit dar, begründete Macron den Schritt. Die zweite Infektionswelle sei anders als die erste, denn sie breite sich im ganzen Land aus. Frankreich verzeichnete am Mittwoch 22.591 Neuinfektionen und 104 weitere Todesfälle. Es ist das dritte Mal in sechs Tagen, dass die Zahl der neuen Ansteckungsfälle dort über 20.000 liegt. Fast 780.000 Menschen haben sich in Frankreich bisher mit dem Coronavirus infiziert.
06.59 Uhr: Neue Corona-Teststrategie tritt in Kraft
Die neue Corona-Testverordnung soll heute in Kraft treten. Bundesgesundheitsminister Spahn sagte, er habe sie am Mittwochmorgen unterschrieben. Corona-Tests sollen damit stärker auf Risikogruppen und das Gesundheitswesen konzentriert werden - weniger auf Reiserückkehrer. Geplant ist unter anderem, dass Pflegeheime und Krankenhäuser "Antigen-Schnelltests" großzügig nutzen können, damit Besucher, Personal und Patienten regelmäßig getestet werden können. Spahn hatte kürzlich von zusätzlichen Tests "in großer Millionenzahl pro Monat" gesprochen.
06.44 Uhr: Neuinfektionen so hoch wie nie
Das Coronavirus breitet sich in Deutschland weiter aus. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete am Donnerstag mit 6.638 so viele Neuinfektionen binnen 24 Stunden wie noch nie seit dem Ausbruch der Pandemie. Die bislang höchste Zahl an Neuinfektionen stammt laut RKI mit 6.294 registrierten Fällen vom 28. März. Wie das NRW-Gesundheitsministerium mitteilte, erreichte auch NRW mit 1.805 Neuinfektionen einen neuen Höchstwert. Weitere 33 Menschen sind nach Angaben des RKI an oder mit dem Virus gestorben. Deutschland verzeichnet demnach insgesamt 9.710 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Bund und Länder hatten sich in der Nacht zu Donnerstag angesichts steigender Corona-Infektionen auf neue Beschränkungen geeinigt.
00.00 Uhr: Viele Infizierte in NRW kennen Ansteckungsquelle nicht
In zahlreichen Fällen wissen Betroffene und Gesundheitsämter nicht, wo sich die Menschen mit dem Coronavirus infiziert haben. In Nordrhein-Westfalen sei derzeit in 43 Prozent der gemeldeten Neu-Infektionsfälle nicht bekannt, in welchem Umfeld das passiert sei, so das Gesundheitsministerium.
Rund 55 Prozent aller gemeldeten Neuinfektionen mit bekanntem Hintergrund sind laut Ministerium "der privaten Lebenswelt" zuzurechnen, 35 Prozent dem privaten Haushalt, acht Prozent "aushäusiger privater Veranstaltung" wie Geburtstags- und Hochzeitsfeiern, vier Prozent Freizeit wie zum Beispiel im Verein und sieben Prozent Sonstigem.
00.00 Uhr: Bund und Länder verschärfen Corona-Maßnahmen
Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Regierungschefs der Länder haben sich beim Corona-Gipfel in Berlin unter anderem auf folgende Maßnahmen verständigt. Ab einer bestimmten Zahl an Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern gilt in Städten und Regionen:
- Maskenpflicht: Ab 35 Neuinfektionen soll sie im öffentlichen Raum überall dort gelten, wo Menschen dichter oder länger zusammenkommen.
- Sperrstunde: Ab 35 Neuinfektionen soll für die Gastronomie eine Sperrstunde eingeführt werden. Eine Uhrzeit wird nicht genannt. Ab 50 Neuinfektionen sollen Gaststätten ab 23 Uhr schließen.
- Veranstaltungen: Ab 35 Neuinfektionen soll die Zahl der Teilnehmer weiter begrenzt werden. Hier wird keine Zahl genannt. Ab 50 Neuinfektionen darf es nur 100 Teilnehmer geben.
- Private Feiern: Ab 35 Neuinfektionen dürfen nur 25 Menschen im öffentlichen und 15 im privaten Raum teilnehmen. Ab 50 Neuinfektionen dürfen nur zehn Menschen im öffentlichen und privaten Raum teilnehmen - im privaten außerdem nur aus zwei Haushalten. Anstatt in die Unverletzlichkeit der Wohnung einzugreifen, belässt es das Land NRW dabei, eine "dringende Empfehlung" zur Beschränkung der Teilnehmerzahl für private Feiern auszusprechen.
- Beherbergungsverbote: Hier gibt es auch künftig keine einheitliche Regelung. Laut Nachrichtenagentur Reuters haben NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) und andere Regierungschefs bei dem Treffen erklärt, dass sie weiterhin kein Beherbergungsverbot erlassen werden. Am 8. November wollen Bund und Länder diese Regelung neu bewerten.
- Schnelltests: Der Bund übernimmt die Kosten für regelmäßige Schnelltests von Patienten, Besuchern und Personal in Krankenhäusern, sowie Bewohnern, Besuchern und Beschäftigten in Pflege-, Senioren- und Behinderteneinrichtungen.
- Auslandsreisen: Ab dem 8. November sollen neue Regeln für Einreisen aus ausländischen Risikogebieten gelten: Reisende ohne triftigen Reisegrund müssen dann zehn Tage lang in Quarantäne, können sich ab dem fünften Tag aber frei testen. Für notwendige Reisen und Pendler soll es Ausnahmen geben.
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