Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.
18.50 Uhr: NRW-Gesundheitsminister Laumann zur Corona-Lage
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) appelliert angesichts stark steigender Corona-Infektionszahlen an die Bürger, die Schutzmaßnahmen einzuhalten. Das A & O im Kampf gegen die Pandemie sei nach wie vor: Abstand halten, auf Hygiene setzen und eine Maske tragen, sagte Laumann am Samstagabend in der „Aktuellen Stunde“. Für ihn gelte vorerst, die Lage weiter zu beobachten und darauf zu setzen, dass die Menschen vernünftig sind.
"Ich halte nichts davon, jeden Tag neue Regeln zu erlassen", betonte der Minister. In einigen Tagen wisse man, ob die bisherigen Schutzmaßnahmen gegriffen hätten. Sollte dies nicht der Fall sein, müsse es gegebenenfalls Einschränkungen im Freizeitbereich geben, sagte Laumann, ohne Details zu nennen. Er glaube nicht, dass es eine Lösung sei, wie im Frühjahr die Wirtschaft und das Bildungssystem herunterzufahren. Wichtig sei jetzt, dass die Bürger ihre Kontakte massiv reduzieren. Wenn die Kontakte sinken, gingen auch die Infektionszahlen zurück, so der Minister.
17.52 Uhr: Österreich verschärft Maskenpflicht und beschränkt Kontakte
Wegen der stark steigenden Corona-Infektionen gelten in Österreich ab diesem Sonntag verschärfte Schutzmaßnahmen: In Innenräumen dürfen sich zu Tanz- oder Yogakursen oder privaten Geburtstagsfeiern nur noch sechs Personen treffen, draußen zwölf. Das gilt auch für Amateur-Chöre und Musikkapellen. Auf der Straße muss wieder ein Meter Abstand gehalten werden, außer zu Mitgliedern des eigenen Haushalts. In Restaurants dürfen nur noch sechs statt zehn Erwachsene an einem Tisch sitzen. Die Maskenpflicht wird im öffentlichen Raum ausgeweitet, etwa an Bahnhöfen, Haltestellen und in Einkaufspassagen. Unter anderem müssen Opern- oder Theaterbesucherinnen und -besucher während der ganzen Vorstellung eine Mund-Nase-Bedeckung tragen. Masken sind auch bei Besuchen in Altenheimen nun Pflicht, ebenso auf Märkten drinnen und draußen. Großveranstaltungen dürfen nur noch mit 1.000 statt 1.500 Teilnehmern drinnen und mit 1.500 statt bislang 3.000 draußen stattfinden.
16.18 Uhr: Corona-Maßnahmen in Brüssel verschärft
Die Regionalregierung der Hauptstadt Brüssel verschärft wegen der stark steigenden Zahlen nochmals die Regeln. So gilt unter anderem ab Montag in Brüssel überall Maskenpflicht, die nächtliche Ausgangssperre beginnt bereits um 22.00 Uhr statt um Mitternacht, wie Ministerpräsident Rudi Vervoort mitteilte. Schwimmbäder, Sportclubs
und Fitnessstudios müssen schließen, ebenso Theater, Kinos und Museen. Heimarbeit ist Pflicht, soweit dies möglich ist. Und: Kinder dürfen an Halloween nicht von Tür zu Tür ziehen.
14.50 Uhr: Zwei Gastronomie-Betriebe in Münster stillgelegt
In Münster sind zwei Gastronomie-Betriebe wegen erheblicher Hygiene- und Sicherheitsmängel bis auf Weiteres geschlossen worden. Der Kommunale Ordnungsdienst registrierte in der Nacht zu Samstag zahlreiche Verstöße gegen die Coronaschutzverordnung. Anzeigen und Bußgelder sind nun die Folgen.
Derweil wurde bekannt, dass in Münster ein Grenzwert überschritten wurde: Die 7-Tage-Inzidenz in der Stadt liegt laut Erhebungen des Landeszentrums Gesundheit bei über 35 auf je 100.000 Einwohnenden (49,2). Entsprechend ist eine Allgemeinverfügung erlassen worden, die am Montag, 0 Uhr, in Kraft tritt.
Für das Gebiet der Stadt Münster gilt damit die Gefährdungsstufe 1 gemäß Coronaschutzverordnung des Landes. Das bedeutet im Einzelnen: Veranstaltungen und Versammlungen sowie Kongresse mit mehr als 1.000 Personen sind unzulässig. An Festen (ohnehin nur aus herausgehobenem Anlass) dürfen höchstens 25 Personen teilnehmen. Die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung besteht auch am Sitz- oder Stehplatz in geschlossenen Räumlichkeiten bei Konzerten und Aufführungen und sonstigen Veranstaltungen sowie als Zuschauer von Sportveranstaltungen. Bei Veranstaltungen muss immer ein Mindestabstand von 1,50 Metern zwischen Personen gewährleistet sein.
14.23 Uhr: In Dutzend Regionen in NRW mit Corona-Wert über 100
In NRW liegt mittlerweile ein Dutzend Gebiete über der Schwelle von mehr als 100 Corona-Neuinfektionen pro 100. 000 Einwohner in sieben Tagen. Den höchsten Wert weist mit 197,8 die Stadt Solingen auf, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) von Samstag hervorgeht. Dahinter liegen der Kreis Düren mit 156,4 und die Stadt Duisburg mit 151,8. Für Nordrhein-Westfalens einwohnerstärkste Stadt Köln meldete das RKI 136,8 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche. Auch die Städte Remscheid (141,0), Herne (140,6), Gelsenkirchen (138,7), Wuppertal (127,6), Bochum (109,4) und Dortmund (101,5) sowie die Städteregion Aachen (126,6) und der Kreis Recklinghausen (106,5) lagen über der 100er-Inzidenz. Die Stadt Düsseldorf registrierte nach eigenen Angaben von Samstag einen Wert von 107,1. Beim RKI lag dieser noch bei 80,1. NRW-weit wies das RKI am Samstag eine Sieben-Tage-Inzidenz von 87,5 aus. Den geringsten Wert hat demnach der Kreis Paderborn mit 22,7.
13:50 Uhr: 250.000 Todesfälle in Europa
Europa hat mittlerweile mehr als 250.000 Corona-Todesfälle zu beklagen. Das ist ein Anteil von 19 Prozent an den global registrierten rund 1,1 Millionen Toten, wie aus einer Reuters-Erhebung aus offiziellen Daten hervorgeht. Mit rund 45.000 Todesopfern am schwersten betroffen ist Großbritannien, gefolgt von Italien, Spanien, Frankreich und Russland. In Deutschland gibt es laut Robert-Koch-Institut 10.003 Todesfälle. Die höchste Sterberate, also Todesfälle im Verhältnis zur Gesamtzahl der Infektionen, weist Spanien auf.
11:28 Uhr: Altmaier plädiert für Verschiebung des CDU-Parteitags
Angesichts des dramatischen Anstiegs der Corona-Infektionszahlen mehren sich die Stimmen für eine Verschiebung des bislang Anfang Dezember geplanten CDU-Bundesparteitags. Nach anderen CDU-Politikern warnte auch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), derzeit seien die Infektionszahlen für eine solche Veranstaltung "viel zu hoch". Auf dem Parteitag soll ein Nachfolger für die scheidende CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer gewählt werden. Altmaier riet auch zur Zurückhaltung bei der Nominierung eines Kanzlerkandidaten der CDU/CSU für die Bundestagswahl im kommenden September. "Wir sollten uns in den nächsten Monaten auf das konzentrieren, was Vorrang hat: Gesundheit und wirtschaftlicher Aufschwung", sagte der Wirtschaftsminister. Neben einer Verschiebung des Parteitages wird derzeit auch über dessen weitere Verkürzung, über eine dezentrale Veranstaltung sowie über eine Vorsitzendenwahl per Brief diskutiert.
10:36 Uhr: Merkel wiederholt Appell an Bevölkerung
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat im Kampf gegen die Corona-Pandemie die Bürger erneut eindringlich zu einer Reduzierung der Kontakte aufgefordert. Angesichts der sich weiter zuspitzenden Lage und des nach wie vor gültigen Appells aus dem Podcast der vergangenen Woche sende sie diesen erneut. Sie wolle unterstreichen, wie ernst die gegenwärtige Situation sei, teilte die Bundesregierung mit. Es gelte heute "noch dringender" das, was sie letzte Woche gesagt habe. Das Gebot der Stunde heiße "Kontakte reduzieren."
9:42 Uhr: Kirchen verschärfen Regeln für Gottesdienste
Aufgrund der stark gestiegenen Corona-Fallzahlen haben die evangelische und die katholische Kirche in NRW ihre Regeln für den Gottesdienstbesuch verschärft. So gilt im Bistum Aachen ab sofort eine Maskenpflicht für Gottesdienstbesucher, wenn der Inzidenzwert vor Ort auf 35 steigt. Singen ist möglich, wenn der Mindestabstand eingehalten wird. Ab einer Inzidenz von 50 muss der Gemeindegesang deutlich reduziert werden. Das Erzbistum Paderborn hat festgelegt: Liegt die Sieben-Tage-Inzidenz über dem Wert von 50, muss die Zahl der Gottesdienstbesucher auf maximal 50 Prozent der normalen Kapazität der jeweiligen Kirche begrenzt werden.
Die drei evangelischen Landeskirchen in NRW haben ebenfalls ihre Regeln angepasst. Ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 35 tragen die Gottesdienstbesucherinnen und -besucher eine Mund-Nase-Bedeckung auch am Sitzplatz. Ausgenommen davon sind Pfarrerinnen und Pfarrer, Lektorinnen und Lektoren sowie Musikerinnen und Musiker, Chor- und Solosängerinnen. Ab einer Inzidenz von 50 wird die maximale Teilnehmerzahl der Gottesdienstbesucher in Kirchen auf maximal 250 Personen festgelegt, außerdem wird auf Gesang verzichtet.
8:14 Uhr: Auch USA mit Höchstwert
Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus binnen eines Tages in den USA ist erstmals seit Beginn der Pandemie auf über 80.000 gestiegen. Die Johns-Hopkins-Universität (JHU) verzeichnete am Freitag 83.757 neue Fälle, rund 12.000 mehr als noch am Vortag. Von den 8,5 Millionen bestätigten Infizierten starben bislang etwa 224.000 Menschen - mehr als in jedem anderen Land der Welt. Die Johns-Hopkins-Webseite wird regelmäßig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
7.08 Uhr: Ausschreitungen in Neapel
In Neapel ist es bei Protesten gegen die nächtliche Ausgangssperre zu schweren Ausschreitungen gekommen. Rund um den Beginn der Sperrstunde gestern um 23.00 Uhr entzündeten Demonstranten Rauchbomben, schleuderten Gegenstände auf die Polizei und setzten Mülltonnen in Brand. Mehrere hundert Menschen, viele von ihnen junge Leute, beteiligen sich an den Protesten. Die nächtliche Ausgangssperre zur Eindämmung des Coronavirus war von den Behörden für die italienische Region Kampanien, zu der Neapel gehört, mit Wirkung ab Freitagabend verhängt worden. Auch in den Regionen Lombardei und Latium wurden nächtliche Ausgangssperren verhängt - zu Latium gehört die Hauptstadt Rom. Am vergangenen Sonntag hatte Ministerpräsident Giuseppe Conte eine landesweite Sperrstunde ab Mitternacht für Bars und Restaurants verfügt.
6.52 Uhr: Neuinfektionen mit weiterem Höchstwert
Nach den Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Samstag stieg die Zahl der erfassten Ansteckungsfälle im Vergleich zum Vortag auf 14.714 und damit auf einen neuen Höchstwert. In diese Zahl sind allerdings Infektionen eingerechnet, die am Vortag aufgrund einer technischen Panne bei der Übermittlung der Daten noch nicht erfasst worden waren. Ohne die Technikpanne hätte das Institut am Freitag einen noch höheren Wert ermittelt - dafür wäre aber die am Samstag veröffentlichte Zahl niedriger gewesen. Am Donnerstag und Freitag hatte das RKI täglich registrierte Neuinfektionen von jeweils mehr als 11.000 Fällen bekanntgeben - schon damit waren alle bisherigen Werte in Deutschland seit Beginn der Pandemie übertroffen worden.
06.30 Uhr: Viele EU-Staaten verschärfen Maßnahmen
Ganz Europa kämpft mit drastischen Maßnahmen gegen die zweite Corona-Welle. In einigen Nachbarländern Deutschlands ist die Lage besonders dramatisch.
Die Regierung in Luxemburg hat eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. Zwischen 23 Uhr und 6 Uhr dürfen Einwohner ihre Häuser nicht mehr verlassen, wie Ministerpräsident Xavier Bettel am Freitag mitteilte. Die Maßnahmen sehen auch ein Verbot von Versammlungen von mehr als vier Menschen vor - auch in Bars und Restaurants. Sie sollen zunächst einen Monat lang gelten.
In Polen muss die Gastronomie zunächst für zwei Wochen schließen. Für alle Schüler ab der 4. Klasse wurde Fernunterricht per Computer verordnet. Kinder und Jugendliche bis 16 Jahren dürfen das Haus oder die Wohnung tagsüber zwischen 8 und 16 Uhr nur noch in Begleitung eines Erwachsenen verlassen.
In Belgien müssen die Freizeitparks zunächst für die kommenden vier Wochen schließen. An kulturellen, religiösen oder anderen Veranstaltungen im Inneren dürfen maximal 40 Personen teilnehmen. Ist ein Abstand von mindestens eineinhalb Metern garantiert, dürfen es bis zu 200 Personen sein, die jedoch eine Maske tragen müssen. An Universitäten dürfen die Räume maximal zu 20 Prozent ausgelastet werden; auch hier gilt eine Maskenpflicht. Im ersten Studienjahr gelten Ausnahmen. Bei Sportveranstaltungen sind Zuschauer wieder verboten.
In Dänemark wird eine Maskenpflicht in allen öffentlichen Innenräumen eingeführt. Ab 22 Uhr ist der Verkauf von Alkohol untersagt.
Ab Samstag gilt für ganz Österreich mit Ausnahme des Bundeslandes Kärnten und zwei kleiner Exklaven an der deutschen Grenze eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts. Bei einer Einreise nach Deutschland ohne ein aktuelles, negatives Corona-Testergebnis muss man in Quarantäne, von der man sich allerdings auch noch später "freitesten" lassen kann. Ausnahmen gelten für Berufspendler. Ab dem 8. November können sich Einreisende aus Österreich erst nach fünf Tagen mit einem Test aus der Quarantäne befreien.
In Tschechien sind die Restaurants schon seit eineinhalb Wochen geschlossen. Gesundheitsminister Roman Prymula besuchte offensichtlich dennoch eines. Die Zeitung "Blesk" fotografierte den Politiker und Epidemiologen, wie er abends ein Luxusrestaurant verlässt und dabei keine Maske trägt. Regierungschef Andrej Babis sagte am Freitag, er habe den 56-Jährigen deswegen gebeten, seinen Rücktritt einzureichen. Tue er das nicht, werde er entlassen.
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